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Rollenspiel


(Kapitel4)
   

  Herbst, Abend, feuchter Boden,
bedeckter Himmel,
   stürmisch




      Leitung
      Aiyana
      Chephe

Aktive Mitglieder  
1 Rüde &    
1 Fähe  
Gründungsdatum
05.04.2010

                     RPG-Start
                     02.05.2010 - 31.05.2012
         16.11.2016-ungewiss
                                                     
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Dieses Thema hat 191 Antworten
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 Das Leben in Awenasa
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Maya Offline




Beiträge: 240

18.09.2010 15:38
#61 RE: Kapitel 2 - "Die Erkenntnis" Thread geschlossen

Naijmouns Ilan wunderte Maya. Eben noch wartete sie auf seine Antwort, da war er auch schon in den dichten Schwaden verschwunden. Sie folgte ihm mit großen Sätzen. Doch war der Nebel so dicht, dass man einfach nicht weit genug sehen konnte. Maya wagte es nicht einen vollen Sprint hin zu legen. Es würde ihr nicht sonderlich viel bringen, wenn sie gegen einen Baum lief, oder wohl möglich etwas noch schlimmeres. Es schien ihr als griff der Nebel mit kalten, feuchten Fingern nach ihr. Sie versuchte sich auf ihr Gehör zu verlassen und zu erahnen wo Naij lang lief. Ihre Nase half ihr in diesem Moment nicht wirklich weiter, da dieser Wald voller fremder Gerüche war.
Br, es ist doch etwas unheimlich hier. Unheimlich und wundersam zu gleich. Noch nie habe ich ein Land oder auch nur eine Gegend gesehen, welche so war wie diese hier.
Maya blieb stehen um zu lauschen.
...
Nichts! Ein Wald müsste doch eigentlich eine viel zahl an Geräuschen aufwesen oder nicht!? Der Wind in den hohen Blättern der Bäume, Vogelgezwitscher, das Plätschern eines Baches...irgendetwas. Doch es war nichts zu hören. Jetzt war Maya wirklich ängstlich zu mute. Sie fand es gerade in diesem Augenblick sehr schade, dass sie ihre Fähigkeit nicht auch bei sich selbst anwenden konnte. Zumindest nicht so stark und beabsichtigt. Maya schaute sich um. Das ohne hin schon fahle Tageslicht was durch den Nebel gedämpft wurde, war wegen der Bäume und ihrer Kronen aus Blättern fast vollständig erstickt. Sie schloss die Augen und stieß ein Heulen aus.
Was soll´s, wenn Feinde in der Nähe sind, werde ich mich schon verteidigen können. So ist es besser, denn jetzt kommen sie zu MIR und nicht ich zu IHNEN und wenn Naijmoun das Heulen gehört hat, was eigentlich zu erwarten ist, kommt er sicher gleich zu mir.
Maya merkte, dass sie mehr versuchte sich selbst zu beruhigen als diese Aktion zu rechtfertigen. Sie wartete noch einige Minuten, dann trabte sie wieder los. Sie hielt nun doch die Nase etwas tiefer und versuchte die Fährte Naijs auf zu spüren, doch vergebens. Sie kannte den Wolf noch nicht lange genug, daher auch seinen Geruch noch längst nicht so gut, wie sie es hätte müssen, um ihn HIER zu wittern.
Was soll ich jetzt tun? Vielleicht wäre es besser, wenn ich mich nicht allzu weit entferne. Sonst finde ich mich nachher gar nicht mehr zu Recht. Der Nebel wird schon wieder abziehen und dann sehe ich weiter. Eine Pause würde mir sowieso mal wieder ganz gut tun, wer weiß was jetzt noch so alles auf mich zu kommt.
Maya schaute sich um. Ihr Blick verharrte auf einem morschen, um gefallenem Baumstamm.
Perfekt um ein bisschen aus zu ruhen.
Sie legte sich bequem neben den Baumstamm, mitten in ein Fahnfeld, was ihr Deckung und etwas Schutz bot. Sie rollte sich etwas zusammen, um sich vor der Kälte und Nässe des Nebels und des Waldbodens zu bewahren und schloss die Augen. Gerade als sie eindämmerte und ein letztes mal entspannt die Luft einzog schreckte sie auf.
Naijmouns Geruch!
Sie schlug die Augen auf und schnupperte. Ja! Er war hier, vor noch nicht allzu langer Zeit. Sie nahm die Witterung auf und verschwand mit ein paar Sätzen in den undurchdringbaren Schwaden, auf dem Weg zu Naij.


(Maya befindet sich im Seelenwald, in der Nähe von Naijmoun Aiyana, Maralah und Taima)

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Das Leben schickt einem viele Umwege, die Kunst ist es, dabei die Landsachft zu bewundern.

Chephe Offline

(Zweitchar von Yoki)


Beiträge: 242

18.09.2010 18:24
#62 RE: Kapitel 2 - "Die Erkenntnis" Thread geschlossen

Chephe schaute immer noch zu dem Grauen, dessen grüne Augen auf sie gewannt waren. Nun hob sie ihren Blick, die bernsteinfarbenen Augen langsam und blickte ihn direkt an. In die Augen. Nach einigen Herzschlägen, wannte er den Blick von ihr zu ihrem Gefährten.

Gefährten so weit, das er, Sirkan ihr Weggefährte war. Auch sie blickte zu ihm und sah, wie er began zu sprechen. Fast freundlich hallte die sonst so feste Stimme in ihren Ohren, die aufmerksam in die Höhe gestellt waren.
Sie klappte eines von ihnen zurück. Leicht nervös, wie sie war, hörte sie die Worte des Schwarzen. Er stellte sie vor. Sich selber und Chephe.

Übel nahm sie es ihm nicht, weil der Graue ja nicht besonders vie mit ihrem Namen anfangen konnte. Die Braune hieß so, aber er wusste nichts über sie -gar nichts-. Er kannte nicht ihren Lebensweg, ihren Charakter und ihre Ängste, die er nutzen könnte um sie in den Wahnsinn zu treiben.
Erst jetzt merkte sie, das Sirkan auch viele ihrer Ängste nicht kannte und das auch auf sie zu traf. Sie kannte seine Ängste und sein Leben nicht. Nun sie hatten ja auch kaum wirklich mit einander gesprochen, was sie irgendwie leicht bedauerte. Aber vielleicht war es auch besser so.

Sie schüttelte leicht den Kopf und sah zu, wie Sirkan seinen Gegenüber musterte und dieser das ebenfalls tat.
Ihre Blicke trafen sich auch einige male. Nur sie schaute zwischen beiden hin und her. Zwischen grau und schwarz, wenn man so wollte.

Langsam hob sie eines ihrer dünnen Beine und ging einen Schritt auf ihn zu. Aber immer noch hatte sie Sirkan neben sich. Sie reckte sie Nase leicht in die Luft und witterte seinen Geruch.


[Bei Sirkan & Mingan im Seelenwald]

Mingan Offline

(Zweitchar von Ahkuna)


Beiträge: 146

18.09.2010 19:30
#63 RE: Kapitel 2 - "Die Erkenntnis" Thread geschlossen

Die Augen des Schwarzen veränderten sich. Mingan konnte nicht fassen, was dort passierte. Er starrte nun wieder direkt in die Augen des Schwarzen. Er konnte einfach nicht fassen was er sah. Die Augen verloren ihren roten Schleier, als der Schwarze blinzelte. Somit konnte es bei dieser roten Färbung nicht um einen Sehfehler handeln. Doch wie kam das Blut aus der Netzhaut heraus? Und dann auch noch so schnell; ohne das es herausfloss und sich auf das Fell des Rüdens ergoss.
Schon bald hatte er sich von dieser Überraschung erholt und ließ wieder seinen Blick unbestimmt über das ungleiche Paar schweifen. Naja, egal; erstmal, dachte sich der Graue. Er würde noch rechtzeitig, so hoffte er, erfahren, was es mit der Färbung auf sich hatte.
Nun sprach der Schwarze. Mingan stellte gespannt die Ohren auf. Sirkan und Chephe waren also ihre Namen. Schöne Namen, wie Mingan fand. Und er war auch freundlicher geworden. Sirkan klang nun so, als ob es richtig freundlich meinte. Es wirkte fast so, als ob mit der roten Färbung auch seine Aggressivität schwand, doch wie konnte das sein? Sei nicht dumm!, schalte Mingan sich selber. Wie konnte er nur so etwas glauben. Doch egal warum, er freute sich darüber, dass Sirkan nun freundlicher war. Das steigerte zumindest die Chance, dass er sein Ziel ohne einen Kampf gleich zu Beginn erfüllen konnte.
Der Graue merkte wie Chephe die Fähe ihren Blick zwischen den beiden Rüden schweifen ließ. Sie wirkte inzwischen nicht mehr so sehr verängstigt. Sie hatte den ersten Schrecken überwunden, und -wie Mingan vermutete- erkannt, dass von ihm keine sofortige Gefahr entstand. Nun ging sie sogar einen Schritt auf ihn zu. Zwar verließ sie nicht den Schutz des schwarzen Rüden Sirkan, jedoch hätte Mingan das auch nicht erwartet. Das würde nämlich bedeuten, dass sie ihm nicht trauen würde. Das war ein sehr gutes Zeichen, beschloss er. Das hieß, dass zwischen den dreien noch Vertrauen wachsen konnte; auch wenn das wahrscheinlich eine ganze weile brauchen würde. Zunächst einmal war Mingan glücklich, dass sie sich nicht zerfleischen würden.
Um die erste leichte Basis zwischen ihnen nicht zu zerstören; grinste Mingan leicht. Er war sich nicht sicher, ob die beiden das durch den Nebel sehen konnten, doch wenn nicht war es auch nicht so schlimm. Seine friedliche Ausstrahlung war bestimmt nicht zu übersehen. - Dann bemerkte er Sirkans Blick; er war an seinem Hals entlang gegangen. Als er am Hals von dem Grauen hängen blieb, versteifte sich dieser. Er wusste nicht, ob diese Reaktion irgend einen Sinn hatte; doch er fühlte sich einfach unwohl. Er versuchte schnellstmöglich wieder locker zu werden.
Als er wieder locker war, ging er langsam und bedächtig auf die beiden zu. Je näher er den beiden war, desto besser konnte er sie erkennen. Der Nebel hatte viele Konturen im verborgenen gelassen, doch nun sah er sie mehr oder weniger ganz. Er wedelte als Friedensangebot leicht mit dem Schwanz.


[Mingan ist im Seelenwald - bei Sirkan und Chephe]

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"Poenam no sentio mortis. Poena fuit vita, requies mihi morte parata est [paratus ero]."
Ich spüre nicht die Strafe des Todes. Die Strafe war das Leben, der Tod hat [wird] mir Erlösung gebracht [bringen].

"Mors certa, hora incerta."
Der Tod ist sicher, nur die Stunde ist ungewiss.

Sirkan Offline

(Zweitchar von Aiyana)


Beiträge: 252

19.09.2010 18:52
#64 RE: Kapitel 2 - "Die Erkenntnis" Thread geschlossen

(sry, ist ein bisschen wenig, aber ich bin zur Zeit iwie nicht in Schreiblaune)

Nachdem Sirkan das erste mal geblinzelt hatte, hatte der graue gebannt, ja beinahe erschrocken angefangen ihn an zu starren. Glücklicherweise schie er aber nun nach den Sirkans Worten wieder gefasst zu sein, ja man konnte schon sagen er wirkte erfreut. Neben dem schwarzen ging Chephe einen Schritt nach vorne. Sirkans erster Impuls war, sie zurück zu ziehen oder sich zwischen sie und diesen "Mingan" zu stellen, doch dann rief er sich innerlich zurecht, dass soetwas nicht angebracht war. Sie waren nur kurzzeitige Weggefährten und sie konnte tun und lassen was sie wollte. Schließlich würde er sie doch eh bald verlassen? Als ihn dieser Gedanke leicht beunruhigte schüttelte der Rüde kurz den Kopf. Da gab es nichts zu überlegen,diesen Weg hatte er schließlich von anfang an geplant. Wieso sollte er jetzt seine Meinung ändern?!
Nach einem kurzen Blick auf die zierliche Wölfin vor sich versuchte er sich wieder ausschließlich auf den Rüden zu konzentrieren. Dieser schien nun Mut gefasst zu haben und trat einige Schritte auf sie zu. Reflexartig spannte sich Sirkans Körper leicht an, was man aber durch sein dickes Fell so gut wie fast gar nicht sah. Mingan wedelte leicht mit der Rute und gab somit unmissverständlich zu verstehen, dass er nun wirklich vorweislich Freundschaftlich gesinnt war. Vermutlich berfürchtete er nichtmehr, dass es nun noch so schnell zu einem Kampf kommen konnte. Sirkan jedoch war (wie immer) anderer Meinung. Irgendwie war ihm der Rüde nicht genehm (was natürlich auf keinen Fall daran lag, dass Chephe zum Beispiel als erste einen Schritt auf ihn zu gegangen war, oder daran, dass sie ihn so gebannt beobachtete.... nein), somit würde er nicht so leicht diesem komischen Freundschaftsmist zustimmen. Noch dazu, wo er es sowieso ein wenig seltsam fand.
Da er jedoch auch generell nicht so recht wusste was er nun tun sollte, verharrte der schwarze nur.


( Sirkan ist bei Chephe und Mingan; im nördlichlichen Seelenwald )

Maya Offline




Beiträge: 240

21.09.2010 16:28
#65 RE: Kapitel 2 - "Die Erkenntnis" Thread geschlossen

Maya lief so schnell sie konnte. Der kalte feuchte Nebel drang durch ihr Fell und sie erschauderte. Sie blieb kurz stehen und hob die Nase um zu schnüffeln. Der Wald war immer noch voller Gerüche, doch jetzt da sie Naijs Fährte frisch in der Nase hatte, konnte sie dieser mit etwas Mühe folgen. Maya atmete schwer, sie war außer Puste. Doch ließ sie sich keinerlei Zeit zum Verschnaufen. Sie rannte weiter. Mit großen Sätzen Richtung norden. Zumindest dachte sie dies. Wenn sie ganz ehrlich war, hatte sie momentan keinerlei Orientierung in diesem Nebelschleier.
Ich konnte zwar jahrelang alleine durch das Leben ziehen. Doch HIER kann ich es mir nicht vorstellen lange alleine zu sein. Br, unheimlich!
Die Witterung wurde stärker. Maya machte noch einige große Sprünge. Sie stoppte Hals- über Kopf. Also langsam nervte dieser verdammte Nebel wirklich! Beinahe wäre sie mit Naijmoun zusammen gerasselt.
"Huuuuuuupts! Ui!"
Sie schob mit aller Kraft die Vorderpfoten in den schlammigen, matschigen Boden und setzte sich mit dem Hintern nach hinten. Es gelang ihr kurz vor Naij zum Stehen zu kommen. Erst war Maya etwas perplex und dann konnte sie sich ein breites Lächeln nicht verkneifen. Aus einem Lächeln wurde ein Grinsen und dann fing sie lauthals zu lachen an. Maya warf sich auf den Bauch und kugelte sich über den Untergrund. Dabei wusste sie nicht einmal genau,
warum
sie sich überhaupt so gehen ließ. Das war doch sonst nicht ihre Art!? Vielleicht einfach aus dem Grund, dass sie seid Jahren keine Gesselschaft mehr und auch keinen Grund bzw. Anlass gehabt hatte so einen Lachkrampf zu bekommen. Auf einmal sah sie ein Kindheitserlebniss vor ihren Augen, als erlebe sie es wahrlich.

~~Maya schaute aufmerksam auf alles, was der große schwarze Wolf tat. Aleeke stand bis zu der Brust in einer flachen Stelle des Flusses Luchak und fischte geschickt, mit seinen großen Tatzen viele Fische aus dem kalten, frischen Wasser. Es war noch früh am Morgen und alles glänzte vom Tau als wäre es mit dem Atem eines Gottes persönlich belegt worden. Maya war glücklich. Sie lebte nun schon seit einem Monat bei Lenia und Aleeke und sie konnte durchaus sagen dass es ihr gut ging. Die beiden sorgten für sie. Daher beobachtete sie jede der flinken Bewegungen ihres Pflegevaters ganz genau.
Heute Abend gibt es ein prächtiges und reichliches Abendessen.
Sie ging mit vorsichtigen Schritten etwas näher heran um alles besser sehen zu können. Maya wollte Aleeke nicht stören. Er sah schrecklich konzentriert aus.
"Tritt näher mein Kind!"
Maya zucke leicht zusammen bei seinen Worten.
"Verzei, ich wollte dich nicht stören."
Sie senkte den Blick etwas, um zu zeigen, dass es ihr Leid tat.
"Meine Tochter. Hast du mich gut und genau beobachtet?"
Maya nickte.
"Nun denn. Versuche du es!"
Er trat aus dem Wasser. Maya ging mit leichter Unsicherheit in den ruhig fließenden Fluss. Wenigstens konnte sie hier nicht mit gerissen werden. Sie versuchte es. Als es ihr nach mehreren Versuchen immer noch nicht so recht gelingen wollte, trat Aleeke hinter Maya und half ihr. Nachdem sie einen großen und reichlichen Beutefang gemacht hatten, legten sie sich in die Sonne zum trocknen. Maya liebte es in der warmen, Liebe und Freude spendenden Sonne zu liegen und den Geräuschen des Waldes zu lauschen. Auf einmal fing Aleeke an Maya aus zu kitzeln. Sie konnte sich gar nicht mehr ein bekommen vor Lachen.~~


Es war eine der schönsten und friedlichsten Erinnerungen die sie in ihrem Leben gemacht hatte. Erschöpft und glücklich blieb sie auf der Seite liegen. Sie schaute Naijmoun in die bronzenen Augen. Was mochte er nun von ihr denken?


(Maya ist im Seelenwald bei Naijmoun)

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Chephe Offline

(Zweitchar von Yoki)


Beiträge: 242

21.09.2010 17:05
#66 RE: Kapitel 2 - "Die Erkenntnis" Thread geschlossen

Chephe sah zu, wie Sirkan den Hals des Grauen musterte. Auch er hatte das Band, das sich geschmeidig um den Hals des Grauen schlung und diesen mfasste entdeckt. Vermutlich hatte dieser es auch bemerkt, das Sirkan ihn beobachtete oder besser gesagt sein Band, das er um den Hals trug.

Aber er versuchte es sich nicht anmerkten zu lassen oder ?! Genau genommen konnte die Braune nicht wirklich deuten, das was der Wolf, der sich Mingan nannte tat. Es war eine Art von Anspannung aber auch locker. Sie legte ihren Kopf schief und schaute ihn mit ihren noch so kindlichen Augen an. Sie war auch noch ein Kind oder eben ein Wolf - sie durfte das.

Mit einem leicht zuckenden Ohr, und einer Rute, die unschlüssig von der einen auf die andere Seite schlug, musterte sie den Grauen aufs neue. Immer noch blieb ihr Blick am Halsband des Wolfes hängen. Was hatte es damit bloß auf sich ?!
Neugirig reckte sie wieder die Nase um kurz darauf einen weiteren Schritt in seine Nähe zu wargen.

Es war schon komisch, Sirkan im Rücken, der gerade eben kurz gezuckt hatte. Mochte er es nicht, das sie zu dem Grauen ging und ihn vielleicht kennenlernen wollte. Oder war das eine Reaktion ?! Vielleicht aber, auch wenn das so unwahrscheinlich war wie, das ihre Mutter wieder festen Körper gewann, war er durch anderes abgelengt. Mhm.
Wie auch immer. Eines war klar, irgendetwas machte die Situation zu einer zum zerreißen gespannten Lage und Chephe wusste, das lag nicht nur an dem Wald. Es musste noch etwas anderes geben, was Auslöser dafür war.


[bei Mingan & Sirkan // Seelenwald]

Mingan Offline

(Zweitchar von Ahkuna)


Beiträge: 146

21.09.2010 18:03
#67 RE: Kapitel 2 - "Die Erkenntnis" Thread geschlossen

Das rote Weibchen erwiderte seine Geste. Auch sie machte einen Schritt auf Mingan zu. Doch der schwarze Rüde Sirkan wirkte nicht so erfreut. Die Stimmung zwischen ihnen war nicht gut. Mingan wusste nicht woran es lag. Zum großen Teil lag es wahrscheinlich daran, dass die beiden vor ihm sich hier in diesem Wald nicht wohl fühlten. Einen weiteren wichtigen Faktor spielte bestimmt das Wetter mit diesem Nebel. Jedoch konnte das nicht alles sein. Es war etwas zwischen ihnen, das seiner Meinung nach von Sirkan aus ging. Mingan fragte sich, was er hier überhaupt tat. Er könnte den beiden einfach den Rücken zukehren und verschwinden. Damit wären sie alle glücklich und es wäre nicht dieser konflikt nötig.
Jedoch wusste Mingan die Antwort: Es lag auf der Hand: Er musste daran glauben, dass er noch etwas zu erledigen hatte und er spürte, dass sein Schicksal mit dem von Chephe und Sirkan verwoben war. Doch dazu mussten sie erst einmal mit einander auskommen. Mingan wusste nicht, wie sie diese Brücke überwinden konnten, doch die Lösung, dass spürte er, lag direkt vor seiner Nase; er sah sie nur nicht!
Zunächst einmal versuchte Mingan einen Kompromiss zu finden. Er schritt um den Schwarzen nicht zu provozieren nicht weiter auf die beiden zu, jedoch wich um der Roten gerecht zu werden auch nicht wieder weg oder wurde unfreundlich. Jedoch damit war es nicht getan. Irgend einer von ihnen musste wieder das Wort ergreifen und da die anderen nicht so wirkten, als ob sie dies vorhatten, machte es Mingan. Zusätzlich merkte er wie der Blick der beiden auf seinen Hals lastete. Um davon abzulenken suchte er sich ein anderes Thema:
Wie sieht euer weiterer Plan aus? Was habt ihr vor jetzt zu tun?
Er wusste nicht, ob er damit zu direkt war. Dies konnte gut sein. Doch er wusste nicht, was er sonst sagen sollte. Außer der Vergangenheit und der Zukunft gab es keine Möglichen Gesprächsthemen, jedoch die Vergangenheit wollte er ruhen lassen.


[Mingan ist bei Sirkan und Chephe im Seelenwald]

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Crystal Offline




Beiträge: 184

21.09.2010 21:34
#68 RE: Kapitel 2 - "Die Erkenntnis" Thread geschlossen

Crystal setzte weiterhin eine Pfote vor die andere. Die schwarze Wölfin warf einen raschen Blick über die Schulter zu ihren Begleitern. Erstaunt hörte sie, wie Yoki etwas sagte. Und ich dachte schon, er hätte sich die Zunge abgebissen...Was ist nur mit ihm los? Aber naja, er war schon seit ich ihn kennengelernt habe zurückhaltend... Crystal vermochte diese Frage nicht zu beantworten. Sie sah, wie die neue weiße Wölfin sich streckte und dann dem Roten tief in die Augen sah. Es versetzte ihr einen leichten Stich, aber Crystal lief unbeirrt weiter.
Der Korridor war breit - und schien endlos zu sein. Crystal lief wie im Traum weiter, langsam und gemächlich. Aber diese unbändige Macht zog sie regelrecht zur Kristallebene - Crystal vermochte dagegen nichts zu tun. Sie warf einen Blick zum Himmel. Es ging auf Mittag zu, bald - so hoffte sie - sollte der nebel sich auflösen, denn er gab noch immer nicht geug Sicht frei. Ja, es stimmt. Wir haben schon zu viel Zeit vergeudet. Und wenn der Nebel sich nicht bald auflöst... Crystal dachte nicht weiter. Sie blieb kurz stehen um sich umzusehen. Die Weiße folgte ihr. Yoki saß noch immer, aber Crystal spürte, dass auch er bald folgen würde. Sie fragte sich, wielange sie noch würden laufen müssen. Es war bestimmt noch weit. Crystal dachte an die ursprüngliche Rute, die sie hatte einschlagen wollen. Wenn sie das getan hätte, noch dazu bei dem Nebel und mit dem Roten, und wäre etwas passiert - sie hätte sich das nie verziehen. So gesehen war dieser Korridor die bessere Lösung. Crystal war sich sicher, dass er zur Krsitallebene führte, aber sie wusste nicht, ob das jetzt ein Umweg war oder nicht. Da sprach in Gedanken wieder ihr Großvater zu ihr: Crystal, es ist nicht mehr weit! Bald hast du es geschafft, meine Kleine. Gib jetzt nicht auf, du bist auf dem richtigen Weg! Crystal nickte innerlich. Sie waren auf dem richtigen Weg. Aber dennoch war es ihr ein Rätsel, wie der geist ihres Großvaters zu ihr sprechen konnte. Crystal riss sich zusammen. Philosophieren war jetzt nicht angebracht - über die Frage, wie ihr Großvater zu ihr sprechen konnte - und über den Roten - konnte sie später immernoch nachdenken.


(Bei Ahkuna und Yoki; nahe Kristallebene, zwischen Sternenfall und Kristallebene)

Naijmoun Offline




Beiträge: 352

22.09.2010 15:28
#69 RE: Kapitel 2 - "Die Erkenntnis" Thread geschlossen

Missmutig, also so wie es eigentlich gar nicht seine Art war, starrte Naij auf seine Pfoten. Lag es an ihm oder an… ja, an was denn sonst? An was konnte es liegen, dass er nicht mehr vom Fleck kam? Am Nebel? Oder… am Wald? Probehalber machte er einen Schritt zurück – das ging noch. Aber vorwärts kam er nicht mehr. Unwillig hüpfte Naijmoun auf uns ab. Wenn er eines hasste, dann war es, eingeschränkt zu werden. Denn es gab nichts, nach dem er mehr verlangte, was für ihn unerlässlicher war als die Freiheit. Die Freiheit und der Wolf waren schon seit Urzeiten miteinander verbunden, das eine konnte es ohne den anderen nicht geben. Und die Stimme der Freiheit war der Wind. Wenn er doch wenigstens zu ihm sprechen würde… in solchen Situationen hatte ihm fast immer ein sanfter Windstoß etwas zugeflüstert. Etwas, das ihm weitergeholfen hatte. Soweit er sich jemals in solch einer Lage befunden hatte. Doch Panik war das Letzte, woran der Rüde dachte. Es gab immer einen Weg und in diesem Falle war es einfach die Flucht nach vorne. Eigentlich wäre er gerne einfach weiter in den Wald gelaufen, schließlich musste er ja irgendwann enden. Wenn nicht, auch egal. Dann lebte er von nun an eben in diesem verwunschenen Wald. Das einzige, das Naijmoun leicht besorgt mit den Ohren zucken ließ, war Maya. Wieder schlich sich leises Schuldbewusstsein in seine Gedanken. Wo war die Fähe nur?

Na ja, in der Zwischenzeit konnte er seinem armen Magen ja etwas Gutes tun… Der Helle ließ sich auf dem Waldboden nieder und legte das Wiesel, das er immer noch im Fang hatte, vor seinen Pfoten ab. Ein wenig lustlos schubste er das tote Tier hin und her. Sonst spielte er gern noch ein wenig mit seiner Beute aber diesmal grub er lieber gleich seine Zähne in das etwas zähe, aber saftige Fleisch. Naijmoun nagte an den Flanken des Jungwiesels herum und bemerkte erst im letzten Moment die auf ihn zusetzende Wölfin. Er hatte kaum mehr Zeit, aufzuspringen, als Maya knapp vor ihm zum Stehen kam, kurz bevor sie mit ihm zusammen geprallt wäre. Naij nieste und leckte sich ein wenig über die blutverschmierte Schnauze. Jetzt hatte er doch schon angefangen, obwohl er warten wollte. Aber die graue Fähe interessierte das gar nicht, stattdessen lag auf ihren Lefzen ein Grinsen, das schnell zu einem Lachanfall wurde. Verwundert klappte Naijmoun die Ohren nach vorne. Seine Rute schwebte wie ein großes Fragezeichen in der Luft. Doch da Lachen bekanntlich ansteckend war, konnte auch er nicht anders, als zu kichern, während Maya bereits glucksend am Boden lag. Als sie sich beide wieder beruhigt hatten, schüttelte der helle Wolf den Kopf, wobei er immer noch etwas fragend lächelte.

„Ähm… für solche Aktionen bin normalerweise ich zuständig. Schnapp mir nicht meinen Job vor dem Fang weg!“

Schelmisch blitzende Augen musterten Maya und Naijmoun stupste die Fähe spielerisch mit der Schnauze. Dann jedoch hielt er inne und machte sich wieder bewusst, dass sie nicht mehr zurückkonnten. Wahrscheinlich nie mehr. Ob Maya das schon bemerkt hatte? Das würde er sie nachher fragen. Denn da fiel sein Blick auf das angeknabberte Wiesel. Schnell nahm er es und hielt es der Wölfin hin.

„Hier.“

Nuschelte er undeutlich und ließ das Tier fallen.

„’tschuldigung, dass ich schon angefangen habe… den Rest darfst du haben, wenn du willst.“

Es war noch mehr als die Hälfte übrig, aber Naijmoun konnte eben auch ein richtiger Gentleman sein, wenn er wollte. Außerdem sah Maya so aus, als könnte sie ziemlich viel Nahrung gebrauchen. Auch wenn in seinen Augen leichtes Bedauern lag und in seinem Magen immer noch ein hungriges Loch war.


[im Seelenwald, mit Maya]

.....

Der kürzeste Weg zwischen zwei Wölfen
ist ein Lächeln (:

Maya Offline




Beiträge: 240

22.09.2010 16:50
#70 RE: Kapitel 2 - "Die Erkenntnis" Thread geschlossen

Maya entspannte sich und schaute Nai an. Als dieser ihr das noch fast ganze Wiesel hinhielt, knurrte ihr Magen, wie auf Kommando. Doch sie konnte das nicht annehmen.
"Danke Nai, aber das hast du dir verdient. Ich laufe schnell zurück, ich habe auf der Suche nach dir einen Kaninchenbau gesehen, da fang ich mir rasch etwas zu Essen."
Maya stand auf, ohne auf seine Reaktion zu warten. Jetzt wo sie wusste wo er sich aufhielt, konnte sie auch wieder an etwas anderes denken. Maya wollte gerade mit einem Satz in dem Nebel verschwinden, da war es als pralle sie mit Wucht gegen eine Wand. Ihr wurde schwindelig. Sie sank wieder zu Boden und schloss die Augen.
Was ist denn nun los?
Maya wartete einige Minuten, bis sie die Augen wieder aufschlug und sich Naijmoun zuwandte.
"Weißt du, was los ist?"
Wieder -Wie gerade vor ein paar Augenblicken- war es ihr als sehe sie ein Erlebnis, der Zeit bei ihren Eltern vor sich.

~~Maya legte den Kopf auf die Pfoten und ruhte sich etwas aus. Sie waren heute viel gelaufen. Aleeke hatte ihr gezeigt wie man -auch alleine- große Tiere in die Enge trieb und zur Erschöpfung brachte. Es war wirklich nicht einfach, doch Aleeke ein Meister seines Fachs. Jetzt jedoch, lag er ebenfalls hechelnd neben Maya. Sie schaute den großen schwarzen Wolf an. Sein Fell war ungewöhnlich dunkel für sein Alter. Doch zeichnete ihn das in gewisser Weise.
Mh, was ist nur los? Irgendwie ist er heute etwas komisch.
Sie hatte ein schlechtes Gewissen. Noch war sie nicht mit der Wahrheit heraus gerückt. Sie hatte vor, weg zu gehen. Maya liebte ihre beiden Eltern über alles. Doch wollte sie die Welt erkunden und neues kennen lernen. Maya machte sich Gedanken darüber was los sein könnte, als Aleeke schließlich das Wort ergriff.
"Meine Tochter. Ich habe lange darüber nachgedacht ob ich dir dies anvertrauen soll. Doch denke ich dass du langsam, doch alt genug dafür bist. Es wurde von Generation zu Generation weiter gegeben. Da DU mein -nun doch schon- eigen Fleisch und Blut bist, will ich es dir vererben. Allerdings warne ich dich. Gehe nicht leichtsinnig damit um!"
Er schwieg eine Weile. Maya beobachtete Aleeke genau. Was jetzt wohl kommen mag? Sie biss sich leicht auf ihre Leftzen und wartete gespannt.
"Unsere Sagen erzählen von fernen Ländern. Von Göttern, die einst ein wundervolles Land erschufen, was voll von fließendem Honig war. Wo das Fleisch von den Bäumen baumelte und hunderte Wölfe friedlich zusammen lebten. Doch sollte das Glück ach dort nicht Ewig verweilen. Es kam großes Unglück über das Land und seine Bewohner. Nach jahrelangem Krieg zwischen Dämonen haften Gestalten und den Wölfen. Griffen die Götter schließlich ein. Sie vertrieben die Dämonen und es kehrte wieder Frieden ein."
Er machte eine Pause um sich zu sammeln. Maya lauschte gespannt auf das was ihr Vater erzählte.
"Doch war auch dieser nicht von langer Dauer. Nach einigen Jahrzehnten, gab es Zwietracht zwischen den verschiedenen Wolfsrudeln. Erst war es nur Streit, dann richtiger Ärger und schließlich sogar Krieg. Wölfe bekämpften Wölfe. So etwas hatte es in der Geschichte unserer Rasse noch nicht gegeben. Die Götter ließen sich dies nicht lange gefallen. Sie zerstörten das Land Stück für Stück. Die Wölfe waren gezwungen zu fliehen. Sie liefen Richtung Norden. Immer weiter. Um zu verhindern, das jemals wieder ein Wolf zurückkehren und das Land wieder auf bauen würde, belegten sie das Land mit einem so mächtigen Zauber, das ihn niemals jemand hätte brechen können. Niemand außer der Zeit. Nach tausenden von Jahren verblasste dieser Zauber langsam. Doch überall sind noch Reste davon zu finden. Kein Lebewesen das einmal vorwärts ging, konnte jemals wieder einen Schritt zurück tun."
Er schaute Maya in die Augen. Seine Miene war ernst. Maya richtete sich auf.
"Und woher weiß ich, wo diese Länder liegen? Damit ich nicht einmal aus versehen hinein laufe."
Aleeke lachte bitter.
"Nun mein Kind. Wir leben in diesem Land."
Maya war verwirrt.
"Unser Land- Unser Wald, ist entstanden aus den Trümmern des Zerstörten Landes. Der Zauber ist vergangen, doch nimm dich immer in Acht wohin du gehst. Denn es könnte sein, dass du niemals wieder zurück kehren kannst."~~


Maya überlegte. Jetzt- Jahre später kam es ihr vor, als hätte Aleeke gewusst das Maya gehen wollte und ihr damit einen indirekten, aber weisen Rat gegeben. Vielleicht war hier eine Art ähnlicher Zauber am Werke! Sie ärgerte sich nun über sich selbst. Warum war sie so leichtsinnig einfach Naijmoun hinterher gestürmt? Das sah ihr eigentlich nicht ähnlich. Andererseits, hatte sie selbst es vorgeschlagen. In dem Wald nach Nahrung zu suchen. Naja, jetzt hatte sie den Salat. Nun saß sie hier mit -ein glück, sonst wäre sie alleine- Naijmoun und vor ihr lag das Ungewisse und hinter ihr eine sich auftuende, unsichtbare Wand
Hmpf, na toll und was nun?
Sie blickte Nai immer noch an und wartete auf seine Antwort. Möglicherweise wusste er ja eine Erklärung.


(Maya ist im Seelenwald bei Naijmoun)

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Das Leben schickt einem viele Umwege, die Kunst ist es, dabei die Landsachft zu bewundern.

Naijmoun Offline




Beiträge: 352

23.09.2010 18:09
#71 RE: Kapitel 2 - "Die Erkenntnis" Thread geschlossen

Fast ein wenig misstrauisch schweifte Naijmouns Blick umher. Dieser Wald… mit einem Mal war er ihm gar nicht mehr geheuer. Vielleicht war er überhaupt an allem Schuld! An allem? Was meinte er damit? An der Windstille, wie ihm bewusst wurde. Immer schmerzlicher vermisste der Wolf des Windes seinen Gefährten. Vermisste das Gefühl, das Fell von ihm gezaust zu bekommen. Den Anblick der sich in einer sanften Brise bewegten Blätter und Gräser. Und vor allen Dingen sein Flüstern, sein Heulen, seine Stimme. Aber das war Unsinn, der Wald konnte daran nicht Schuld sein. Genau so wenig, wie am Nebel, der überall zwischen den Bäumen waberte und die freie Sicht versperrte. Einerseits beinahe durchscheinend und wie weiße Luft, andererseits einer undurchdringlichen Wand gleich. Doch war es nicht der Nebel, der ihn und Maya einsperrte. Das war der Wald. Denn daran war er ganz sicher Schuld: Sie konnten keinen Pfotenschritt mehr zurück.

.oO(Verflucht!)Oo.

Selten nur würde der Rüde wütend. Wenn, dann richtete er seinen Zorn meist gegen die unmöglichsten Dinge. In diesem Fall auf den Wald. Grimmig musterte er die Bäume, als könnten die seinen durchdringenden Blick wahrnehmen. Er sah nicht einmal zu Maya, als die sprach. Erst als sie sagte, dass sie zurücklaufen wollte, klappte er den Fang auf, um sie zu warnen, aber da war die Fähe bereits gegen die unsichtbare Wand geprallt. Maya sank auf den Waldboden. Erschrocken machte Naij einen Satz, war im nächsten Moment neben ihr und leckte ihr die Stirn. Es dauerte etwas, bis die Wölfin wieder aufblickte und fragte, ob er wusste, was los war.

Sah er etwa so aus? Vielleicht hatte er doch ein wenig übertrieben mit seinem „Ich-weiß-alles“-Gehabe. Auch wenn das nur Spaß gewesen war. Das hier war kein Spaß mehr… das war überhaupt nicht witzig! Naijmoun wollte frei sein, hinrennen können, wohin er wollte. Er ließ sich nichts befehlen. Schon gar nicht von einem blöden Wald! Maya schien gar nicht auf eine Antwort zu warten, also schüttelte er nur leicht den Kopf und ließ sich neben ihr nieder. Dann dachte auch er nach, ob er wirklich nicht irgendwann schon einmal von so etwas gehört hatte. Oder vielleicht sogar wusste, was man dagegen tun konnte. Sosehr er sich auch anstrengte, es fiel ihm nichts ein. Ihm schien es, als müsste sein Kopf schon rauchen und er prüfte sogar kurz die Luft. Doch in ihr lag kein Rauch. Na toll, langsam wurde er echt verrückt!

Gedankenverloren fraß er von dem Wiesel zu seinen Pfoten. Ein paar Stücke stupste er auch zu Maya hinüber. Sie sah ihn an, anscheinend wartete sie doch darauf, dass er etwas sagte. Zuerst seufzte Naij nur lustlos. Dann glitt sein Blick wieder umher, bis er es nicht mehr aushielt, auf die Pfoten sprang und aus voller Kehle rief:

„Verfluchter Wald! Uns kannst du nicht einsperren, hörst du? Wir sind Wölfe! Wir sind frei! Du wirst schon sehen!“

Ein paar Sekunden lang starrte er ins Leere, als würde er lauschen, ob die Bäume nichts erwidern würden. Doch der Wald schwieg, genau so wie der Wind.


[im Seelenwald, mit Maya]

.....

Der kürzeste Weg zwischen zwei Wölfen
ist ein Lächeln (:

Maya Offline




Beiträge: 240

23.09.2010 18:40
#72 RE: Kapitel 2 - "Die Erkenntnis" Thread geschlossen

Maya schaute den Rüden immer noch an. Auch er schien keine Antwort auf ihre Frage zu wissen.
Verdammt!
Maya überlegte was sie nun tun sollten.
Soll ich Nai etwas von dem, was mein Vater mir sagte erzählen? Aleeke meinte, ich solle nicht leichtfertig damit umgehen. Nai ist wirklich nett, aber wer weiß ob er daraus überhaupt schlau werden würde. Immerhin ist er nicht mit unseren Sitten aufgewachsen und kennt unsere "Religion" nicht.
Maya entschloss sich vorerst nichts davon zu erzählen. Sie dachte, dass es den Wolf wahrscheinlich nur verwirren würde. Fakt war: Sie konnten keinen Schritt mehr zurücksetzten. Maya hatte damit keine allzu großes Probleme, eingeschränkt zu sein. Doch so!? Nein! Das war zu viel. Sie war Jahre lang durch die Länder und Wälder gezogen, wie sie wollte, wohin sie wollte und wie schnell sie wollte. Doch hier, wo man sich immer überlegen muss ob man den nächsten Schritt wirklich tun sollte, weil es sein könnte das man etwas wichtiges was in diesem einen Schritt lag vergessen hat, machte es sie wahnsinnig. Sie erschauderte. Was wenn dieser Wald niemals endete, oder sie ihn niemals wieder verlassen können? Maya bekam erst fürchterliche Angst und Panik, dann stieg Wut in ihr auf. Es war so selten in ihrem Leben, dass sie einmal richtig wütend geworden war. Aber jetzt! Das war ein Gefühl was sie noch niemals zuvor gehabt hatte. Naijmoun kam ihr zuvor. Als er auf die Pfoten sprang und den Wald anschrie, konnte Maya nicht anders als zu lächeln und ebenfalls auf zu springen und ihrer Wut freien Lauf zu lassen. Sie schrie -Nein, sie brüllte die Bäume um sie herum an. Den verflixten Nebel und die unsichtbare, verdammte Wand hinter ihnen. Jedoch ohne sich auch nur einen einzigen Zentimeter von der Stelle zu bewegen. Denn ab nun, mussten sie über alles was sie taten genau nachdenken.

Nachdem Maya sich ausgeschrieen hatte, ging es ihr besser. Sie fühlte sich als wäre ihr ein Sack mit Steinen vom Herzen gefallen und sie seufzte erleichtert. Maya wandte sich Naijmoun zu und lächelte ihn freundlich an. So wie er aussah konnte er eine Portion Fröhlichkeit und vorallendingen: Ruhe gebrauchen. Sie versuchte sich an alles Schöne zu erinnern, was sie jemals erlebt hatte. Da sie hier mitten in einem Wald wo es Wort wörtlich: Kein Zurück mehr gab, umgeben von Nebel, ohne ein bisschen Sonne sonst nichts anderes hatte woraus sie Freude und Ruhe für Naijmoun schöpfen konnte. Sie versuchte den Weißen mit einer Aura der Freude zu umgeben.
Mal schauen, ob es funktioniert. So wenig "Material" hatte ich noch nie für meine Fähigkeit zur Verfügung. Vielleicht klappt es ja. Dann kann wenigsten einer von uns beiden klarer denken.

Leicht erschöpft ließ sich Maya wieder auf ihre Pfoten sinken. Sie hatte nun schrecklichen Hunger. Sie gab schließlich doch nach und nahm die Stücke des saftigen Wiesels dankbar entgegen. Es stillte zwar ihren Magen nicht annähernd, aber beruhigte es das gröbste ihres Hungers. Sie schloss die Augen und dämmerte leicht ein. Sie war jetzt doch etwas müde. Vom langen Lauf heute Morgen, von dem ganzen Theater hier, der Suche nach Naijmoun und von ihrer Aktion der Beruhigung Naijs.
Erst mal ein weg ausruhen, dann können wir uns wieder klar und frisch an die Lösung dieses Problems setzen.




(im Seelenwald bei Naijmoun)

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Das Leben schickt einem viele Umwege, die Kunst ist es, dabei die Landsachft zu bewundern.

Sirkan Offline

(Zweitchar von Aiyana)


Beiträge: 252

24.09.2010 18:10
#73 RE: Kapitel 2 - "Die Erkenntnis" Thread geschlossen

Eine gespannte Stille war entstanden und Sirkan wusste selbst, dass sein Verhalten daran Schuld war. Auch war ihm klar, dass es bei diesen Wölfen eigendlich nicht angebracht war, doch daran konnte (warscheinlich eher wollte) er jetzt eigendlich nichts ändern. Nach einer Weile jedoch ließ er sich dazu herrab, seine gespannte Haltung ein wenig zu lockern. Da der graue eindeutig keinen Kampf wollte würden sie mit Sicherheit noch übermorgen hier stehen. Sowieso war es so eigendlich besser, denn sonst würde es nur wieder Unzufriedenheit geben. Selbst als Sirkan nicht mit dem Welpen gekämpft hatte war Chephe einfach mal ausgerastet. Was seiner Meinung nach ziemlich zimperlich war. Trotzdem, hier war nicht der Ort wo er die kleine Fähe verlassen sollte. Gerade als er sich also mühsam ein wenig gelockert hatte, begann der graue wieder zu sprechen. Dies konnte jedoch mit Sicherheit nicht die Reaktion auf Sirkan Körperhaltung sein, dafür war es einfach zu schnell gewesen. dennoch schaute Sirkan einen Moment leicht überrascht. Die Fragen waren sehr direkt, doch Sirkan verbot sich, wieder eine angespannte Haltung an zu nehmen. Stattdessen schaute er Chephe kurz auffordernt an. Sie war die jenige, wegen der sie in diesem Wald gelandet waren und somit konnte sie diese Seltsame Begebenheit ruhig erklären. Außerdem schien sie ja sowieso schon gefallen an dem Fremden gefunden zu haben, da konnte die kleine Fähe ruhig mal ihr Maul aufmachen. Sirkan war zummindest nicht bereit zu antworten. Sollte die Braune dem Fremden doch erzählen dass sie Gespenster sah. Er hatte damit nichts am Hut. In einem kurzen dummen Moment hatte er zugestimmt sie zu begleiten. Somit war er mit ihr bis hierhin gereist. Bald jedoch würde er sowieso alleine weiterziehen und dann konnte sie sich ja bei diesem grauen einschleimen. Beinahe trotzig dachte sich Sirkan letzteres und zog sich dabei jedoch immer weiter in sich selbst zurück. Mehr als gleichgültigkeit, wollte er nicht zeigen.

( Sirkan ist bei Chephe und Mingan; im nördlichlichen Seelenwald )

Chephe Offline

(Zweitchar von Yoki)


Beiträge: 242

25.09.2010 17:47
#74 RE: Kapitel 2 - "Die Erkenntnis" Thread geschlossen

Chephe merkte, das sich der Schwarze hinter ihr entspannte. Woran das lag wusste sie nicht. Nur eines war ihr klar. Er würde nicht auf die gezielten Fragen von dem Grauen antworten. Wahrscheinlich weil er keine Lust hatte und die Annäherung der Fähe wieder einmal missverstand. Damit er nicht noch weiters falsch definierte, setzte sie sich nieder und schaute zu ihm. Gerade zu wartete sie darauf, das er seine Lefzen bewegte und antwortete, aber nichts. Nicht mal die Andeutung machte er.

Stattdessen schaute er sich um und ließ sie mit der Frage Mingan's alleine. Nett von ihm. Sie merkte wieder einmal, das er nicht gerne ihr Reisebegleiter war und es für ihn fast eine Qual sein musste, mit ihr um her zu ziehen. Warum folgte er ihr den dann ?! Immer hin hatte er vorhin mehr als nur eine Change gehabt sie alleine zu lassen. Alleine mit dem Wald und sich selber. Wieso hatte er es nicht getan.
Wie auch immer. Sie Fähe ging das ganze noch einmal durch, kam zu keinem Schluss und schaute noch einmal zu Sirkan, der immer noch nicht reden wollte. Wieso musste sie jetzt sprechen, etwas sagen, den Mund auf machen und ihre Stimme erheben um ihm mit zu teilen wie verrückt sie und ihre verdammte Welt es war ?!

Verrückt ?! Achso ja. Um es zu erklären. Wie sollte sie denn bitte schön vor diesen grauen Wolf treten und ihm sagen 'Hey Mingan. Meine Mutter ist bei einem Streit mit mir gestorben und jetzt sucht ihre Seele mich heim. Aber damit nicht genug, sie sagt ich solle zu meinem Vater gehen, damit sie wieder leben kann. Sirkan hilft mir. Zusammen haben wir schon einiges durchgemacht. Erst war da dieser Puma. Dann noch dieser Welpe, den Sirkan angeknurrt hat. Ich hatte Angst und bin weg gelaufen. Ach es war schon irgendwie toll, aber nun vor diesem Wald kam meine Mum wieder und hat mir mit anderen Seelenwölfen gesagt, sie komme wieder. Nun habe ich Angst.'
Wenn sie das sagen würde, wäre sie erstens eine Witzfigur und zum Zweiten eine wirklich gestörte und verrückte Fähe. Sie musste also eine Art 'Umgehung' bauen. Oder eben die Wahrheit etwas verdrehen.

"Sirkan und ich haben noch keine Ziele. Es steht nicht einmal fest, ob wir zusammen bleiben, also in einer Gruppe."

sagte sie fließend, auch wenn ihr der Gedanke der Trennung schwer in die Brust gestochen hatte. Warum nur, dachte sie daran. Und warum nur war es so ein brennendes Gefühl an eine Trennung zu denken ?!


[Sirkan & Mingan ; Seelenwald]

Mingan Offline

(Zweitchar von Ahkuna)


Beiträge: 146

27.09.2010 19:52
#75 RE: Kapitel 2 - "Die Erkenntnis" Thread geschlossen

Mingan der Graue erkannte wie, der SChwarze nicht antworten wollte. Er fragte sich, ob er mit Sirkan je wirklichen Frieden schließen werden könnte, oder ob dies überhaupt notwendig sein wird. Bis dahin hatten die beiden sich schonmal nicht zerfetzt udn das war, wie die Lage aussah schon einmal ein Erfolg. Die Position der Roten Chephe wurde ihm nicht so leicht offensichtlich. Sie schien zum Einen zwischen ihnen beiden zu stehen und vermitteln zu wollen, zum anderen schien es ihm, als ob sie an ihm hängen würde.
Um so mehr war Mingan dann als er die Antwort der Roten hörte. Er hätte gedacht, dass die beiden zwar kein Paar aber doch beinahe eine Einheit bilden würden; doch wie es aussah, war es nur eine Frage der Zeit, bis die beiden sich wieder trennen würden. Es musste irgend etwas vorgefallen sein... Und dies schien vom Schwarzen aus zu gehen. Was machten diese beiden nur in diesem verwunschenen Wald. Für Mingan war es schön hier, jedoch konnte er nicht glauben, dass andere Wölfe diese Gefühl nachvollziehen konnten.
Durch die Betrachtung der beiden, wurde dieses Bild nur verstärkt. So wie er es sah, würden diese beiden am liebsten auf diskretestem Weg den Wald wieder verlassen.
Auf die Aussage von Chephe wusste Mingan nichts zu antworten. Er musste erst einmal ein wenig denken. Er war zum einen davon überrascht, dass die beiden nicht gemeinsam weiter planten und zum anderen hatte er auch noch nicht weiter gedacht... Das könnte bedeuten, dass sein weiteres Leben doch nicht so eng an diese beiden Wölfe geknüpft war. Oder war es nur an einen der beiden geknüpft?
Sein Gefühl sagte ihm, dass er hier bei diesen Wölfen in diesem Wald richtig war. In hinsicht auf den Wald war sein Kopf einverstanden, jedoch in Hinsicht auf die beiden Wölfe nicht. Sein Verstand sagte ihm, dass er diese beiden hinter sich lassen sollte und einfach kehrt und den Wald alleine geniesen sollte; jedoch was würde Donoma davon halten? Das konnte er nicht ertragen sie zu enttäuschen.
So nahm er sich zusammen und wandte sich den beiden wieder zu:
"Würde es euch stören, wenn ich euch begleite?"


[Mingan ist bei Sirkan und Chephe im Seelenwald]

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"Poenam no sentio mortis. Poena fuit vita, requies mihi morte parata est [paratus ero]."
Ich spüre nicht die Strafe des Todes. Die Strafe war das Leben, der Tod hat [wird] mir Erlösung gebracht [bringen].

"Mors certa, hora incerta."
Der Tod ist sicher, nur die Stunde ist ungewiss.

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