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Rollenspiel


(Kapitel4)
   

  Herbst, Abend, feuchter Boden,
bedeckter Himmel,
   stürmisch




      Leitung
      Aiyana
      Chephe

Aktive Mitglieder  
1 Rüde &    
1 Fähe  
Gründungsdatum
05.04.2010

                     RPG-Start
                     02.05.2010 - 31.05.2012
         16.11.2016-ungewiss
                                                     
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 Das Leben in Awenasa
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Mingan Offline

(Zweitchar von Ahkuna)


Beiträge: 146

31.01.2011 11:11
#166 RE: Kapitel 2 - "Die Erkenntnis" Thread geschlossen

Das Fass war voll. Er wusste inzwischen, dass Sirkan ungehalten werden konnte, und auch, dass es eine Verbindung ziwschen den beiden anderen gab. Auch wenn sie gerade gar nicht gut wirkte. Mingan selber würde sich nicht rumscheuchen lassen. Er hatte sich nicht auf die beiden eingelassen um von Sirkan angefaucht zu werden. Er lies den Schwarzen nicht so davonkommen. Er sah die Vorwürfe und Befehle in den Seelenspiegeln des Schwarzen und wollte dies nicht auf sich beruhen lassen. So begegnete er dem Blick des allzu macht-hungrigen Wolfes mit seinem eigenen Blick und wich ihm nicht aus. Er zeigte weder scheu noch Untertänigkeit. Ihn würde der Schwarze nicht klein bekommen. Ihn konnte er nicht wie seine Mähnenwölfin rumschikanieren. Und er auch nicht das Kindermädchen von ihr. Wenn sie nicht kommen wollte, dann war das ihr Problem.
So antwortete Mingan nun mit einem bedrohlichen Knurren auf Sirkans Frage:

"Nicht hier, das siehst du doch wohl, oder? Und mir ist das auch egal!"

Es sollte ruhig zu einem Kampf zwischen ihnen kommen. Schon seit seiner Ewigkeit suchte er nur danach und nun schien es, als ob er einen Wolf gefunden hätte, für den es sich lohnen würde. Wie konnte es nur einen so verdammt komischen Wolf geben?
Nun machte Sirkan sich schon auf den Weg, auf den Weg zu Chephe und Mingan schickte ihm wieder ein Knurren hinterher. Es war noch immer böswillig, nicht so wie vorhin. Er hatte nichts mehr übrig für dieses Stück das sich Wolf nannte. Und wie kam es, dass er sich nun zurück bewegte? Hatten sie nicht festgestellt; dass das unmöglich war? Hatte der Wald seine Regeln geändert?
Mingan wartete auf den Schwarzen. Eigentlich wäre er weiter gegangen, doch nun wollte er seinen Kampf und würde nicht gehen, bevor er ihn gehabt hatte. Doch statt des Rüden kam als erste die rote Fähe, ganz aufgelöst wie es schien. Hatte auch sie Stress mit dem Schwarzen? Wahrscheinlich war es bei dem Volltrottel, der dieser war. Mingan kümmerte sich nicht weiter um sie. Und wartete, dass auch der Rüde kam.


[Chephe & Sirkan ; Seelenwald]

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"Poenam no sentio mortis. Poena fuit vita, requies mihi morte parata est [paratus ero]."
Ich spüre nicht die Strafe des Todes. Die Strafe war das Leben, der Tod hat [wird] mir Erlösung gebracht [bringen].

"Mors certa, hora incerta."
Der Tod ist sicher, nur die Stunde ist ungewiss.

Ahkuna Offline




Beiträge: 78

31.01.2011 11:33
#167 RE: Kapitel 2 - "Die Erkenntnis" Thread geschlossen

Inzwischen war Ahkuna richtig wach. Nun saßen sie alle drei hier inmitten der leeren Ebene. Sie schien so trostlos und leblos, sodass die weiße Fähe sich fragte, wie man nur hierhergehen konnte. Es schien der verlassenste Ort zu sein, an dem sie je war und doch schien die Schwarze Fähe hier was zu wollen.
Wie als wollte ihre Umwelt ihre Gedanken negieren, fing nun die Sonne an zu scheinen. Die Wirkung davon war unbeschreiblich. Die ganze Luft schien wie von einem, nein vielen Regenbögen gefüllt zu sein. Die ganze Ebene war von einen Farbenspektakel überzogen, der wahrscheinlich nur hier zu sehen war. Allein für diesen Anblick hatte sich die Reise gelohnt. Dies war ein Sinn, der Weit über Fressen, Welpen und solche Sachen hinausging. Ein Frieden erfüllte sie, wie es materielle Dinge nicht vermochten. Für Augenblicke vergaß er ganz die Anwesenheit der anderen beiden, doch da meldete sich die Schwarze Fähe zu Wort. Ihre Worte kamen der Weißen merkwürdig vor. SIe sollten etwas sehen, das nicht hier her gehört? Sie sah nur etwas, was nirgendwo anders als hier her gehörte. Dieses Farbenspiel schien die Seele dieses Ortes zu sein, sein Sinn. Doch mehr gab es hier nicht. Die weiße Fähe betrachtete noch einen Moment andächtig das Spiel der Farben, das so schön aus den Kristallen und dem Licht entstand, dann wandte sie sich zu den beiden anderen um.
Yoki schien nun wieder der unnahbare zu sein. Der Rüde saß so da, als ob ihn nichts bewegte und die Fähe schaute auf die Weite der Ebene hinaus. Ahkuna antwortete auf ihre Frage:

Alles was ich sehe scheint hier her und nirgends anders hinzugehören. Diese Farben sind einfach einmalig...

Es musste einfach so sein. Es konnte nicht sein, dass es wo anders genauso etwas gibt. Es war wie in einem Wasserfall, und doch viel gigantischer. Es war über die ganze Ebene ausgebreitet.


[bei Crystal & Yoki : Kristallebene]

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Oft starren wir so lange und verzweifelt
auf eine verschlossene Tür, dass wir gar nicht
wahr nehmen, wo sich eine andere Tür für
geöffnet hat.

Maya Offline




Beiträge: 240

01.02.2011 13:16
#168 RE: Kapitel 2 - "Die Erkenntnis" Thread geschlossen

Maya schaute die graue Wölfin, die sich scheinbar so für Maya interessierte, immer noch an und fragte sich, ob sie das Richtige getan hatte, als sie den ersten Schritt gemacht hatte.
Ob sie uns angreifen werden?
Mit der kleineren würde Maya vielleicht noch fertig werden, aber gegen ihren Begleiter hätte sie keine Chance. Beide waren besser genährt als Maya und sie wusste aus Erfahrung, dass man Wölfe nicht wegen ihres Äußeren unterschätzen sollte. Das könnte ein tödlicher Fehler sein. Deshalb hoffte sie, dass es gar nicht erst so weit kommen musste. Doch rechnete sie mit Allem. Mit Allem außer dem, was als nächstes geschah. Als Anzunamun sich erhob, dachte Maya sie wolle die Fremden in Augenschein nehmen, doch dem war nicht so. Als die weiße auf sie zu kam wich sie einen Schritt zurück.
Was hat sie vor?
Als Anzunamun ihr in die Nase bis und sie an knurrte, konnte sich Maya nicht mehr beherrschen.
Ein lautes Knurren entfuhr ihrer Kehle.
Doch diese drehte sich nur um und legte sich
-als wäre nichts geschehen- unter einen nicht weit entfernten Baum.
"Bitte, dann geh, wenn du es so willst. Denn ich für meinen Teil lege bei solch einem Verhalten keinen Wert auf deine Anwesenheit."
Knurrte sie mit aggressiver Stimme.
"Wie ich sagte: Du hast einen freien Willen und kannst ebenso wieder gehen, wie du zu uns geplatzt bist und wenn das der Dank für unsere Freundlichkeit ist, ist es wohl besser so."
Maya wusste, dass sie der Wölfin damit vielleicht Unrecht tat, doch so ließ sie sich nicht behandeln.
Trotzdem. Maya war noch niemals aggressiv gewesen und das letzte was sie wollte war ein Kampf. Egal mit wem und egal ob sie ihn gewinnen oder verlieren würde, deshalb wendete sie sich von der Fähe ab und wandte sich wieder den beiden Besuchern zu. Während ihres kleinen Streits hatten sich auch die beiden Fremden vorgestellt.
Als der Rüde ihre Namen nannte wurde Maya auf ein Mal warm ums Herz. Sie wusste nicht aus welchem Grund, aber irgendwie fühlte sie sich zu der grauen Wölfin hingezogen. Als müsste sie sie beschützten. Es war nicht das selbe Gefühl, das sie bei Naij verspürte, es war... es war anders. Familiärer? Nein...
Trotzdem schien Abebi immer noch verängstigt und vorsichtig. Maya umlegte sie mit ihrer Gabe und lächelte die beiden an.
"Ja, dass stimmt. Es ist mal etwas Abwechslung. Schöner als die ganze Zeit alleine durch den Wald zu ziehen."
Sie warf Anzunamun einen flüchtigen Blick zu, richtete ihre dunklen Augen aber sogleich wieder auf Abebi und Kurayami.
"Was führt euch in diesen seltsamen Wald? Seid ihr auf der Suche nach etwas, oder nur auf der Durchreise?"
Maya fragte sich, ob die beiden wussten, dass sie keinen Schritt mehr zurück gehen konnten. Wenn nicht, wäre es vielleicht klug, alle Karten auf den Tisch zu legen, doch damit wollte Maya noch warten. Ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass es mit den Beiden mehr auf sich hatte. Was, dass würde sie wohl noch früh genug erfahren.


(im Seelenwald bei Anzunamun, Kura, Naij und Abebi)

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Das Leben schickt einem viele Umwege, die Kunst ist es, dabei die Landsachft zu bewundern.

Yoki Offline




Beiträge: 573

05.02.2011 13:21
#169 RE: Kapitel 2 - "Die Erkenntnis" Thread geschlossen

Der Rote saß immer noch da, kehrte beiden den Rücken und sah in die Ferne. Staunte, raunte und schaute. Alles war da. Viele bunte Farben, die tausendfach vom Licht gebrochen wurden und wieder zurück geworfen.
'Fast wie Eis oder Wasser.' dachte er stumm und dachte an den unnacharmlichen Effekt, wenn das Licht sich durch die vom Gewitter tief gefärbten Wolken einen Weg bahnte und dann auf die Regentropfen schaute. Viele bunte Farben. Einfach zu schön. So unglaublich schön ...
Eigentlich ein Wunder, das es so etwas gibt. Etwas, das so viel auf einmal zeigt, wenn nur ein Lichtstrahl darauf fällt. Ein Meisterwerk von Mutter Natur, dachte der Rote und stand auf um zu den beiden Fähen zu gehen, die ebenfalls die Landschaft bestaunten. Vor allem seine Crystal sah sich genau um. Für sie musste das eine Art Zuhause sein, oder so. Etwas, an dem sie sich halten konnte. Etwas, das sie toll fand und einfach nur liebte. Irgendetwas verband sie ja mit diesen hell funkelnden Steinen, die alle möglichen Regenbogenfarben von sich warfen und was es war, musste allmächtig sein.
Es erinnerte ihn an den Regen, den er so liebte. Das kühle Nass, nach dem er sich sehnte und vor allem dem Schnee, der silbern schillernd in seinem roten Fell immer einen Platz fand. Es musste so eine Art von Bindung sein, so glaubte der Rote und musste dabei kurz Lächeln, ließ dieses jedoch fallen und drehte sich um.

Wie erwartet, stand dort seine Crystal und sah sich mit großen Augen um. Aber auch die andere, die weiße Fähe schaute sich die regenbogenisierte Landschaft an. Ihre Augen wirkten Lebhaft, irgendwie.
Yoki zuckte mit den Ohren und trat dann zu den beiden. Vermutlich rechnete jetzt jeder mit einem Schweigen, aber der Wolf war voller Überraschungen, wie viele noch merken müssten. Auch er selber hätte das nie gedacht, aber er tat es, einfach so. Ohne lange nach zu denken.

"Funkeln die edlen Kristalle in dem Licht der Sonnenmutter und umrahmen so dein Bilde, das gespiegelt von hundert Seen dann will ich glauben, Wolken und Wind schmecken zu können, wie ein Himmelskind.
Weich und sanft erklingt stumm eine Melodie vom nahen Waldesrande und hüllt den Augenblick in Unvergesslichkeit und verbitterte Ironie, des Kristallschimmers.
"

Er trottete weiter, so als wäre nichts, so als hätte nicht eben versucht ein Gedicht zu sprechen oder so etwas in der Art. so als wäre nichts gewesen setzte er sich und sah dann einfach zu den beiden.
Es war ja nichts passiert, oder ?



[Bei Crystal & Ahkuna ; Kristallebene]


Abebi Offline




Beiträge: 149

05.02.2011 18:10
#170 RE: Kapitel 2 - "Die Erkenntnis" Thread geschlossen

Aufmerksam beobachtete Abebi die Graue vor ihr. Ebenso war es andersherum. Auf Kurayamis Kommentar reagierte sie nur mit einem gedämpften, genervten Laut. Man muss halt auf alles vorbereitet sein. ,murmelte sie. Als dann die weiße Wölfin auf sie zuging und ganz offensichtlich auf Streit aus war hörte sie Kurayami kaum noch zu. Die Szene verlangte fast ihre volle Aufmerksamkeit. Vor allem ihr drittes Auge war gespannt. Als die weiße der Grauen in die Nase biss flammte deren Aura mit einem mal rot auf. Rot und aggressiv. Sie knurrte. Abebi erschrak heftig. Das war der genaue Gegensatz zu dem, was sie bisher bei der Wölfin gespürt hatte. Instinktiv wollte sie fliehen, doch es ging nicht, wie sie feststellte. Der Weg zurück war ihr versperrt. Da entfuhr ihr unwillkürlich ein leises, kurzes Knurren. Jetzt war sie noch erschrockener, diesmal vor sich selber. Verängstigt und verwirrt starrte sie zu Boden. Was zum Teufel hatte sie zu dieser untypischen Reaktion verleitet? War es wirklich der Ärger über den versperrten Fluchtweg gewesen? Oder hing es nicht doch mit der Wölfin selbst zusammen? Konnte es sein, dass Abebi sich um die Graue – Maya – sorgte? Unmöglich! Es war doch … Auf einmal legte sich etwas um sie. Spürbar, wie eine Hand. Eine warme, große, beschützende Hand aus purer orangener Aura. Abebi schrak zurück. Aus einem Reflex heraus versuchte sie die Aura von sich fern zu halten. Gerade weil sie die Gutmütigkeit darin so deutlich durch ihre Gabe spürte war es unheimlich. Und erstaunlicher Weise gelang es ihr. Für einen Moment. Dann fragte sie sich, warum sie das eigentlich wirklich machte und ließ es zu. Allerdings schwächte sie die fremde Aura etwas ab um einen kleran Kopf zu behalten. Mit einem warmen Gefühl von Wohlbefinden und Ruhe verfolgte sie den Aurastrahl zurück um zu sehen, zu wem er gehörte. Zu der grauen Wölfin. Und als sie ihr Lächeln sah musste Abebi auch lächeln. Interessiert sah sie sie an. Mayas Frage überging sie.
Wie machst du das? Es wunderte sie selbst, dass sie nun keine Angst davor hatte zu reden. Zumindest nicht mit dieser Fähe. Dieses Gefühl kommt von dir, oder? Sie machte ein paar Schritte auf die Graue zu und sah sie aus kindlich glänzenden bewundernden Augen an. Woher kannst du das? Schon immer? Jetzt war sie der Wölfin so nahe, dass sie sie fast anstieß. So was ist wirklich … erstaunlich. Ist es wie bei mir, dass … Fast schon hastig brach sie ihren Redefluss ab und senkte den Blick. Was war mit ihr los? Das war mehr, als sie seit Tagen gesagt hatte! Schnell wollte sie zurück gehen, doch es ging nicht. Verflucht! Daher ging sie etwas zur Seite. Plötzlich fehlte ihr die Nähe Kurayamis. Tschuldigung. ,flüsterte sie. Ich wollte nicht aufdringlich sein. Sie war sich sicher, dass Kura sie spätestens jetzt für verrückt hielt. Und alle anderen anwesenden wahrscheinlich auch.


[mit Kura bei Maya, Naij und Anzunamun]

....................................................................................................

Nichts ist so mächtig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist.

Maya Offline




Beiträge: 240

06.02.2011 12:21
#171 RE: Kapitel 2 - "Die Erkenntnis" Thread geschlossen

Maya schaute zwar die graue Wölfin vor sich immer noch lächelnd an, jedoch kreisten ihre Gedanken um Anzunamun.
Was hat sie bloß gegen mich?
Maya fragte sich, ob es wirklich an ihr lag, oder an etwas Tieferem, etwas Grundlegendem. Doch was das war, konnte sich Maya beim besten Willen nicht vorstellen. Die weiße Wölfin war von Anfang an vorsichtig und zurückhaltend gewesen, gleichzeitig aber auch offen, denn sie hatte den ersten Schritt gemacht und sich freiwillig der kleinen Gruppe angeschlossen. Zwischendurch hatte Maya fast das Gefühl gehabt, die Weiße würde ihnen wenigstens etwas vertrauen. Sie war vielleicht komisch, aber trotzdem nicht aggressiv, bis jetzt nicht.
Maya schüttelte sich leicht. Solche Gefühlsumbrüche waren ungewohnt für sie und sie konnte damit noch nicht so recht umgehen. Wenn sie jemanden Neues kennen lernte, dann machte sie sich ein Bild von demjenigen und versuchte den Charakter einzuschätzen und zu verstehen. Wenn dieses Bild sich aber alle fünf Minuten änderte, war das sehr verwirrend.
Maya verwarf den Gedanken.
Was soll's?
Dachte sie sich.
Soll Anzunamun doch machen was sie will. Ich habe damit nichts zu tun und lege nicht den geringsten Wert auf ihre Gesellschaft, wenn sie sich so äußert.

Sie kehrte mit ihren Gedanken wieder zur Gegenwart zurück und schob Anzunamun endgültig zur Seite.
Ihre dunklen Augen richteten sich wieder bewusst auf Abebi.
Maya freute sich, als diese sie das erste Mal nicht völlig verstört und verängstigt ansah, sondern ihr Lächeln erwiderte. Mayas noch kürzlich empfundenen Gefühle des Ärgers und der Aggression waren verschwunden und sie fühlte sich... Ja, wie fühlte sie sich eigentlich?
Das war die große, alles überlagernde Frage, die sie sich selbst wohl am wenigsten beantworte konnte. Maya war so viele Jahre alleine gewesen, hatte niemanden gehabt und musste lange Zeit nicht mit Gefühlen umgehen, doch das hatte sich geändert. Sie musste es erst wieder lernen. Wieder? Konnte sie es jemals?
Es war, als hätte sie alle die Jahre nur einen winzigen Teil der großen Gefühlspalette gespürt.
Vieles war neu und beängstigend, aber trotzdem aufregend.
Auch, wenn Maya ihre Gefühle nicht vollkommen deuten konnte, sie wusste, dass sie Abebi mochte. Jetzt schon, obwohl sie diese graue Fähe nicht kannte.

Maya wartete immer noch geduldig darauf, dass einer der beiden Besucher ihre Frage beantwortete.
Da tat Abebi etwas, was Maya nicht erwartet hatte. Sie trat einige Schritte auf Maya zu und begann zu sprechen. Jedoch beantwortete sie nicht ihre gestellte Frage, sondern stellte eine Reihe von Gegenfragen.

Mayas Lächeln wurde breiter. Sie musste sich ein kleines Lachen unterdrücken, denn sie fand die kleine Fähe in diesem Moment wahnsinnig niedlich. Ihr gefiel die plötzliche Offenheit der Wölfin.
Sie wollte gerade Luft holen, um die vielen gestellten Frage, welche am Ende doch nur auf eine hinaus liefen, zu beantworten, da verstummte Abebi und trat verlegen einige Schritte zur Seite.
Das geflüsterte Tschuldigung, hätte Maya fast überhört, doch da sie Abebi am nähsten war, vernahm sie es trotzdem.
"Du brauchst dich nicht zu entschuldigen Abebi."
Maya sprach den Namen das erste Mal aus. Er gefiel ihr. Er passte zu der Wölfin. Zu dem Bild, was sich Maya bis jetzt von ihr gebildet hatte.
"Du hast Recht, dieses Gefühl kommt von mir. Es freut mich, wenn es dich so begeistert und dich fasziniert. Obwohl ich dies schon seit meiner Geburt kann, bin ich auch manchmal noch etwas überrascht."
Sie lachte und sprach weiter.
"Ich muss ganz ehrlich sagen: Ich weiß nicht, wie ich dieses Gefühl verursache und anfangs hat es mir Angst gemacht, aber mit der Zeit lernte ich es zu kontrollieren und schätze es mehr und mehr. Wie..."
Sie schaute die Fähe an und zögerte einen Moment. Abebi war so schüchtern und vorsichtig und doch hatte sie gerade gezeigt, dass sie nicht immer so war, ob Maya das Falsche tat, wenn sie sie nach ihrer "Gabe" fragte? Sicher nicht, doch folgte Maya ihrem Bauchgefühl und behielt ihre Frage vorerst für sich.
Es ist sicher klüger sie das nicht jetzt zu fragen vor allen Anderen.
Maya lächelte Abebi noch ein Mal an und richtete ihren Blick dann auf Kurayami.


(Im Seelenwald bei Abebi, Kura, Anzunamun und Naij)

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Das Leben schickt einem viele Umwege, die Kunst ist es, dabei die Landsachft zu bewundern.

Naijmoun Offline




Beiträge: 352

06.02.2011 20:44
#172 RE: Kapitel 2 - "Die Erkenntnis" Thread geschlossen

Auch wenn Naijmoun sonst selten den still Beobachtenden spielte, zog er das in diesem Fall vor. Einfach mal sehen, was passierte. Sollte die Lage zu eskalieren drohen… na ja. Das würde sie wohl nicht. Und wenn doch hatten die anderen einen Auflockerer in der Hinterpfote – ihn! Bis dahin hielt er lieber die Klappe und beobachtete nur interessiert das Geschehen. Der Helle hatte sich etwas zurückgezogen und den Kopf auf die Vorderpfoten gelegt. Die bronzefarbenen Augen huschten von einem Wolf zum anderen.

Von Anzunamun, die von der Situation etwas überfordert schien und sich ebenso wie er ein kleines Stück abseits hingelegt hatte. Weiter zu den beiden Neuankömmlingen, Abebi und Kurayami. Keine Gefahr – es waren einfach nur Wölfe wie sie. Die Fähe schien Maya zu kennen – oder irrte er sich? Seine Freundin sah nicht wirklich danach aus. Und sonst würden sie sich ja auch wohl stürmisch begrüßen, oder? Es sei denn, sie mochten sich nicht. Aber dann würde man das auch eher erkennen. Etwas ratlos zuckte Naijmoun mit den Ohren und verharrte noch kurz bei Maya, die ihr Misstrauen den beiden Fremden gegenüber noch nicht abgelegt hatte. Mit Anzunamun verstand sich die Graue auch nicht so besonders. Nachdenklich schüttelte Naij den Kopf. Irgendwie wäre es ihm manchmal auch lieber, sie wären nur zu zweit geblieben… die ganze Sache schien immer komplizierter zu werden. Aber zum Schluss würde sich alles fügen. Alles sollte so sein, wie es kam. Trotzdem wünschte er sich ab und zu ein Gespräch, nur mit Maya.

Dann jedoch schien die Anspannung von der grauen Wölfin abzufallen. Dann nämlich, als Kurayami sprach – was hatte er gerade gesagt? Nichts Besonderes, er hatte nur sich und die Fähe neben sich, Abebi, vorgestellt. Doch Maya sprach die beiden Neuen jetzt freundlich an, wie in einem leichten Plauderton. Zufrieden nickte Naijmoun und blinzelte fast schläfrig. Die letzten Tage waren ziemlich anstrengend gewesen und die sich gerade eben erwärmende Luft lud zu einer kleinen Ruhepause ein. Der Rüde rollte sich auf die Seite und streckte die Vorderpfoten den Wipfeln der Bäume über sich entgegen. Verträumt legte Naij den Kopf in den Nacken und schielte zu den drei Wölfen hinüber.

Belustigt schlenkerte Naijmoun mit den Hinterläufen, als er Abebis Frage hörte. Wie machst du das? Hatte er nicht ganz genau dasselbe gefragt? Als Maya ihre Gabe zum ersten Mal in seiner Gegenwart angewandt hatte. Es kam ihm vor, als wäre das schon lange her, als würde er Maya schon so lange kennen und seine Freundin nennen können. Und vielleicht würden es ja bald schon noch mehr… Freunde sein. Eine große, glückliche Familie. Ein glucksendes Lachen kam als Naijs Fang. Eher Rudel als Familie… aber warum eigentlich nicht? Man würde sehen…



[im Seelenwald; etwas abseits von Maya, Abebi, Kura | Anzunamun]

.....

Der kürzeste Weg zwischen zwei Wölfen
ist ein Lächeln (:

Anzunamun Offline




Beiträge: 121

07.02.2011 14:59
#173 RE: Kapitel 2 - "Die Erkenntnis" Thread geschlossen

Aus irgendeinen Grund wusste die weiße Wölfin nicht mehr wo sie war oder was sie überhaupt machen sollte?ES war ungewohnt für sie in einer "Gesellschaft" zu leben,dann drehte sie sich um als sie harten Worte der anderen Fähe hörte,die sich Maya nannte.Ohne zu zögern drehte sie sich um und knurrte laut.Anzunamun-Ja so hieß die weiße Wölfin wie ich schon mehrmals erwähnt haben sollte-ging einige Schritte auf die andere zu und knurrte noch lauter auf.

Das Licht was zwischen den Bäumen fiel war kein wirkliches Licht für die weiße Wölfin,sie war anderes gewohnt.Der Wald in den sie sich befanden war Groß und wunderschön aber auch so finster und Kalt.Der Wind blies sachte über ihr Fell und brachte es in Schwingung.Sie zuckte etwas mit ihrer Haut und dennoch mit den Fell,es war wieder ruhig,sie war wieder ruhig aber da sollte nicht lange anhalten.

Anzunamun schüttelte sich leicht und kam so aus ihren Gedanken und knurrte Maya wieder an.Wenn du findest das ich gehen kann!Dann werde ich genau das tun!schrie sie laut und biss ihr Kampflustig in die Seite als sie vorbei ging.Anzunamun konnte es sich selbst nicht erklären warum sie so Aggressiv auf die Fähe reagierte.Vielleicht weil sie so aus sah,wie Sie,der Wolf der ihre Familie ausgelöscht hat,der Alpha Wolf des Rudels,deren Namen sie nicht kante und wenn sie kennen würde,würde sie diesen nicht aussprechen wollen.
Es war eine Schande für sie alleine zu sein.Sie fühlte sich ausgeschlossen und....einsam.Die weiße Fähe ging nun weiter immer weiter entfernte sie sich von Maya und der anderen Gruppe.Ich brauche jemanden der mit kommt,denn ich vertraue oder der mir vertraut?dachte sie sich und sah auf Najimoun als sie ihn sah und leckte sich kurz über die Lefzten.

Hey.Kommst du mit?fragte sie dann leise und sah ihn abwartend an.Würde er Sie auf Ihren Weg begleiten?Oder würde er Sie alleine lassen und bei Maya bleiben?


[Naijmoun]

Sirkan Offline

(Zweitchar von Aiyana)


Beiträge: 252

07.02.2011 21:17
#174 RE: Kapitel 2 - "Die Erkenntnis" Thread geschlossen

Wie sie ihn nun so in dem ersten Moment anblichte tat es dem schwarzen sogar ein wenig leid, so grob zu ihr gewesen zu sein, was seine Wut ein wenig dämpfte. Fast schon bereute er seine Tat und gestand sich sogar fast ein, übertrieben zu haben, doch dann knurrte die kleine Fähe und schnautzte ihn nur ihrerseits an, was ihm ein tiefes ironisches Lachen entlockte. Sie? Ihm weh tun? Das sollte doch wohl ein Witz sein oder? Als sie los lief schüttelte Sirkan nur den Kopf. Nein, was hatte sie denn erwartet. Dass er sie lieb und sanft weckte und sich freute, dass sie nicht auf ihn hörte? Sollte er etwa fröhlich sein weil diese beiden Wölfe es nichtmal schafften zusammen zu bleiben wenn er weg war? Wie ein paar dumme Schafe musste er sie zusammen treiben, was sonst passierte hatte er doch ebend gesehen. Mit einem Grummeln ging er wieder zurück zu Mingan. Dieser Idiot hatte noch irgendwas gerufen, doch das hatte er vorhin nichtmehr gehört, schließlich musste er ja zu Chephe,denn wer weiß was hier noch rum lief, wo sie doch schon diesen Panter auf den hohen Ebenen getroffen hatten. Natürlich war er dabei nur auf sein so leicht gegebenes Versprechen aus gewesen. Wenn dies nicht wäre, würde er längst über alle Berge sein. ...Natürlich. (Theoretisch hatte sie ihn ja eben freigesprochen, doch das ignorierte Sirkan geflissentlich. Natürlich nur weil er niemals ein Versprechen brechen würde...)
Schritt für Schritt ging Sirkan die Strecke zurück. Warum war dieser Mingan überhaupt bei ihnen geblieben wenn er nichtmal auf Chephe aufpassen konnte? Konnte der graue überhaupt irgendwas als dumm in der Gegend herrum zu gucken? Am liebsten hätte sich Sirkan wieder aufgeregt, doch irgendwie schien seine Wut allmälig verraucht zu sein seitdem Chephe fort gerannt war. Ihrer Spur zu folgen würde nicht sonderlich schwierig sein, auch wenn es den Schwarzen beunruhigte, dasssie warscheinlich schonwieder allein war. sicherlich hatte sie nicht bei dem Grauen angehalten und dass er sie nun begleitete konnte Sirkan von diesem Nichtsnutz wohl nicht erwarten. Soweit reichten die Gehirnzellen des Grauen ja offensichtlich nicht. Alles musste man selbst machen es war zum verrückt werden. Es war ihm eindeutig besser ergangen, als er allein durch die Lande gezogen war, denn da hatte er nur auf sich selbst achten müssen. Wobei. Selbst in seinem damaligen Rudel hatten sie nicht solche Wölfe gehabt. Einfach aus dem Grund, weil solche Blindgänger im Land des Agnar nichtmal ein halbes Jahr überlebt hätten.


( Sirkan ist bei Chephe und Mingan; nördlich im Seelenwald )

Chephe Offline

(Zweitchar von Yoki)


Beiträge: 242

10.02.2011 20:53
#175 RE: Kapitel 2 - "Die Erkenntnis" Thread geschlossen

Ja, Chephe war sauer - immer noch. Und ja, sie hatte einen Grund dazu, jedenfalls von ihr aus gesehen. Sie hatte einen oder ? Nein stopp, halt. Sie hatte einen. Sirkan hatte sie angebrüllt. Er hatte ihr weh getan. Vielleicht war es in seinem dicken Sturkopf noch nicht angekommen, das ein Wolf auch Gefühle besaß. Jedenfalls so viele, das es weh tat, einfach gepackt zu werden. Die Reaktion darauf war eben heftig gewesen, aber das kannte man ja von der Fähe mit der Zeit. Sie war immer zu dem in der Lage, zu dem man nicht glaubte, das sie es wirklich war. Selbst bei dem Puma hatte sie Worte der Provokation gefunden. Sirkan hatte es vielleicht nicht geglaubt aber auch Chephe konnte etwas leisen, wenn sie es nur wollte.
Gerade wollte sie nur das eine - weg von ihm und der Welt, die so ungerecht war. Warum lief er ihr eigentlich noch nach ? Sie hatte gesagt, er solle gehen. Er wollte ja nicht mit ihr. Eben so der Graue. Sollten diese beiden Rüden doch hinwandern wo der Pfeffer wächst.

'Nein Chephe'. Kam die Stimme ihrer Mutter im Kopf auf. Doch die Fähe verbannte sie. Sie brauchte diese Rüden nicht. Sie alleine war clever genug. Clever genug, wozu ... ? Sich durch zu schlagen ? Alleine ? Den Weg in das Ungewisse finden ? zu ihrer Mutter ? oder um zu überleben ? Der harte Kampf, den das Leben täglich forderte ?
Ha. Früher war sie doch auch klar gekommen - alleine. Sie hatte gejagt und sich ernährt. Sie hatte alles, was sie brauchte - ALLES. Aber nun kannte sie Sirkan. So eine Begegnung war doch ein Verhängnis, oder ?

Die kleine Fähe schüttelte den Kopf - genug jetzt.
Sie musste Pläne machen.
'Wo soll ich als nächstes hin ? Wie lange kann ich noch laufen ? Wo werden die anderen beiden hingehen ?'
Nein, die anderen beiden waren jetzt unwichtig. Sollten diese beiden doch hingehen wo sie wollten. Chephe ging dahin wo sie jetzt hin wollte. Vielleicht merkte sie es ja nicht, aber der Boden unter ihren Füßen wurde immer weicher, schlammiger ... wie ein Moor lag diese Pampe plötzlich vor ihr. Und was war mit ihr ? Sie merkte es nicht und strackste mit ihren langen Beinen hinein. Erst als sie stehen blieb um heraus zu finden was es war wurde sie sich bewusst in was sie nun stand. Moor. Ein kleines Moor, das groß genug war um sie in die Tiefe zu ziehen. Verdammt.



[vor Sirkan & Mingan - Seelenwald]

Mingan Offline

(Zweitchar von Ahkuna)


Beiträge: 146

16.02.2011 20:41
#176 RE: Kapitel 2 - "Die Erkenntnis" Thread geschlossen

Mingan hatte keinen Sinn mehr für diese beiden sinnlosen Gefährten. Zu Anfang hatte er ja noch gedacht, dass es was werden könnte, doch inzwischen fand er ihre Gesellschaft nur noch als lästig.
Es schien so, als ob Sirkan nicht mehr verstanden hatte, was er gesagt hatte, und doch oder gerade deswegen war Mingans Wut nicht verraucht. Auf Chephe war er gar nicht wütend. Sie konnte nichts dafür. Sie war eine harmlose unwichtige Wölfin, die einfach nur in ihrer Gesellschaft war. Sie war unwichtig. Sie konnte Pause machen und weitergehen wenn sie wollte.
Doch Sirkan war anders. Er wollte immer alles im Auge behalten. Ständig kommandierte er sie beide rum. Mingan wollte sich dies nicht mehr gefallen lassen. Sirkan hatte dazu kein Recht. Er hatte sich ihm nie unterworfen und dies würde er auch nicht tun. Lieber würde der Graue sterben, als dies zu tun. Dieser Wald war vielleicht sogar der rechte Ort zum sterben und das hatte er sowieso vorgehabt. Der Schwarze machte es ihm leicht, zu glauben, dass es sein bester Ausweg wäre. So knurrte er noch immer, als die beiden zurück kamen.
Er wollte nun den Kampf und glaubte, dass die Chancen gleich verteilt waren. Es war genauso wahrscheinlich, dass er gewann, wie auch Sirkan gewinnen konnte. Wahrscheinlich war die Fähe das Zünglein an der Waage. Jedoch gewann Mingan auf jeden Fall, im Gegensatz zu Sirkan, der verlieren konnte. Entweder konnte er Sirkan unterwerfen beziehungsweise töten oder er wurde selber getötet. Somit konnte er nur gewinnen.
Nun da Sirkan da war, sprang er auf ihn knurrend zu.

"Was gibt dir das Recht, mich herumzukommandieren? Ich habe mich nicht unterworfen und werde dies auch nicht tun."

Vielleicht hatte Sirkan ihn gar nicht kommandiert. Jedoch waren die Absichten des Schwarzen ihm völlig egal. Er hatte sich nun dahin hinein gesteigert und war schon dabei den ersten Schlag zu machen.

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"Poenam no sentio mortis. Poena fuit vita, requies mihi morte parata est [paratus ero]."
Ich spüre nicht die Strafe des Todes. Die Strafe war das Leben, der Tod hat [wird] mir Erlösung gebracht [bringen].

"Mors certa, hora incerta."
Der Tod ist sicher, nur die Stunde ist ungewiss.

Sirkan Offline

(Zweitchar von Aiyana)


Beiträge: 252

16.02.2011 21:33
#177 RE: Kapitel 2 - "Die Erkenntnis" Thread geschlossen

Nachdem er sich noch ein wenig innerlich darüber ausgelassen hatte, wie lebensunfähig diese Wölfe hier doch waren, war er einfach nur mit ein wenig Sorge weitergelaufen. Natürlich wollte er nur sein Versprechen halten, etwas anderes käme ihm schließlich nicht in den Sinn. Nunja, vielleicht fühlte er sich ja auch ein wenig verantwrtlich, Chephe, war schließlich noch ein halber Welpe... oder nicht? Wärend er innerlich darüber Diskutierte, bewegte er sich immer schneller, bis aus dem anfänglichen Stampfen ein lockerer Trab wurde. Dien Grauen hatte er mittlerweile schon fast vergessen. Erstmal zählte, dass er Chephe erreichen musste, man konnte schließlich nicht davon ausgehen, dass dieses Land nur einen einzigen großen Puma besaß. Wer weiß was für Wesen hier noch hausten? vielleicht auch diese großen Greifvögel, die er aus seiner Kindheit kannte? Wer weiß... Nein, er musste sie wirklich schnellstens wieder finden.
Der Rüde war derart in Gedanken versunken, dass er sofort in Kampfstellung verfiel und ein leichtes Knurren von sich gab, als Mingan sich ihm plötzlich in den Weg stellte. An den Grauen, hatte er vorerst noch keinen weiteren Gedanken verschwendet, es gab grade wichtigeres zu tun. Somit entspannte er sich auch fast sofort wieder und wollte sich schon weiter in Bewegung setzen, was eigentlich schon ein wenig untypisch war. Seit wann ließ er sich so schnell erschrecken, war so sehr in Gedanken versunken, und lief dann auchnoch weiter? Seit wann gab es etwas wichtigeres, als das hier und jetzt? Wieso meinte er plötzlich keine Zeit mehr zu haben? Noch bevor sich Sirkan diese Fragen beantworten konnte, begann Mingan zu sprechen. Erst jetzt bemerkte Sirkan auch, dass der Graue zuvor sogar geknurrt hatte. Was bildete sich dieses graue möchtegern Wölfchen eigentlich ein?! Ach ja, fast hatte Sirkan doch vergessen, dass diese seltsamen Wölfe alle meinten keine Rangordnung zu brauchen... stimmt ja. Andererseits schien der Graue nun wohl doch Interesse an einem Kampf zu haben. Seit wann reagierten diese Wölfe wie Sirkan es normalerweise gewohnt war? Ein wenig überrascht und mit einem leichten Lächeln auf den Leftzen schaute er den Rüden an. Schon lange hatte er sich entlich wieder nach einem Kampf gesehnt und nun bot sich entlich auch mal eine Möglichkeit! Ein belustigtes Knurren kam ihm über die Leftzen und Sirkan duckte sich leicht. Dann sprang er auf den Grauen zu und schnappte einmal neben das Ohr des anderen. Dann jedoch ließ er mit einem grimmigen Lachen ab.

"Normalerweise würde ich sofort auf diese Einladung eingehen, doch jetzt habe ich etwas anderes zu tun. Wir müssen uns den Spaß wohl auf später aufheben."

Sirkan warf dem Grauen einen Blick zu, damit dieser wusste, dass dies ein Versprechen war, welches er auf jeden Fall einhalten würde. Dann jedoch wandte er sich wieder um und lief wieder in die Richtung, in der er Chephes Geruch wahrnahm. Wohl auch ein wenig überrascht über sich selbst. Wie nur hatte er so eine Günstige Gelegenheit verschieben können?! Seit wann, lehnte er seine liebste Beschäftigung ab, die früher sein Leben dominiert hatte und sich mittlerweile leider nurnoch als Überlebenswille durch zog? Es war einfach unverständlich, doch Sirkan hatte irgendwie keine Ruhe, er hatte das Gefühl, dass irgendetwas demnächst passieren würde und bis dahin wollte er die kleine Fähe lieber gefunden haben.


( Sirkan ist bei Chephe und Mingan; nördlich im Seelenwald )

Naijmoun Offline




Beiträge: 352

19.02.2011 12:18
#178 RE: Kapitel 2 - "Die Erkenntnis" Thread geschlossen

Dösend lag Naijmoun auf dem Rücken und bekam kaum mehr etwas mit. Maya hatte die Situation schon im Griff, da machte er sich keine Sorgen. Die Wölfin wäre wirklich gut geeignet für eine Alphawölfin… Ruhig und gelassen, sanft… aber sie konnte sich durchaus auch durchsetzen. Naijs Gedanken schweiften ab, er schien schon halb in seiner eigenen kleinen Traumwelt, als ein Knurren an die hellen Ohren drang. Unwillig schüttelte der Rüde den Kopf. Gehörte das zu seinem Tagtraum? Jetzt war es wieder einigermaßen still und Naijmoun entspannte sich zufrieden, bis er eine aufgebrachte Stimme hörte. Es dauerte etwas, bis der helle Wolf die Worte einordnen konnte. Es war Anzunamun, die sprach, aber mit wem? Wobei sprechen nicht ganz stimmte, sie knurrte es eher, schrie fast. Erschrocken blinzelte Naijmoun und rollte sich auf die Seite. Etwas orientierungslos wandte er den Kopf, bevor er die kleine Gruppe von Wölfen ins Auge fasste.

Anzunamun hatte sich von den anderen abgewandt und sie wirkte völlig aufgewühlt. Besorgt blickte Naij der weißen Fähe entgegen. Was war nur los? Verwirrt zuckte der Helle mit den Ohren, als Anzunamun sich an ihn wandte und ihn fragte, ob er mit ihr mit kam. Wohin mitkommen? Doch er spürte die Unruhe der Weißen und so warf er nur noch einen kurzen Blick zu Maya hinüber, bevor er sich erhob.

„Natürlich, was gibt’s denn?“

Er erwartete nicht, dass Anuzunamun die Frage hier so einfach beantwortete, deshalb wartete er gar nicht lange, sondern wandte sich dem Wald zu. Maya würde verstehen, dass dies keinesfalls eine Entscheidung zwischen ihr und Anzunamun war, sondern eine Entscheidung, nur faul herumzuliegen und einer Freundin zu helfen. So weit die weiße Wölfin es mochte, dass er sie als Freundin sah. Naijmoun warf ihr einen Blick über die Schulter zu und blinzelte ihr auffordernd zu, bevor er sich in Bewegung setzte und zwischen den Büschen verschwand.

Aufmerksam schweifte der bronzefarbene Blick umher, während Naij unter den Bäumen dahintrabte, schließlich anhielt und sich auf den Waldboden sinken ließ. Wenn Anzunamun mit ihm reden wollte, dann war er für sie da. So würde er bei jedem Wolf handeln, der Hilfe brauchte, ohne Ausnahme.

.oO(Verdammt!)Oo.

Plötzlich fiel Naijmoun etwas ein und er heulte vor Ärger über sich selbst auf. Er konnte nicht mehr zurück. Das konnten sie beide nicht. Warum hatte er das nicht bedacht?! Es geschah selten, dass Naij fluchte, doch jetzt murmelte er Worte, die man lieber nicht genau hörte. Mutlos ließ er den Kopf hängen. Dumm, dumm, dumm. Wie ein Welpe, ohne nachzudenken, war er losgelaufen. In der Zwischenzeit sollte er es doch wissen. Eigentlich.



[zuerst etwas abseits von der Gruppe Maya/Abebi/Kura mit Anzunamun | jetzt ein wenig tiefer im Wald mit Anzunamun(?)]

.....

Der kürzeste Weg zwischen zwei Wölfen
ist ein Lächeln (:

Abebi Offline




Beiträge: 149

20.02.2011 17:53
#179 RE: Kapitel 2 - "Die Erkenntnis" Thread geschlossen

Das Maya sagte, sie müsse sich nicht entschuldigen machte es nicht unbedingt besser. Doch sie versuchte sich wieder auf das Gespräch zu konzentrieren und nicht in ihren eigenen Gefühlen abzutauchen. Maya konnte es also schon seit ihrer Geburt. Interessant. Bei Abebi war es ganz ähnlich. Sie hatte schon immer die Gefühle der anderen irgendwie ... wahrgenommen. Doch erst in der einsamen Zeit mit ihrem Bruder Kehnan hatte sich die Gabe ganz entwickelt. Zum Glück fragte Maya nicht nach ihrer Gabe. Zumindest brachte sie die Frage nicht zu ende doch Abebi wusste, dass sie sie hatte stellen wollen.

Da flammte die aggressive Situation wieder auf. Die Weiße schrie Maya an und biss ihr in die Seite! Abebi spürte in ihr eine tiefe Einsamkeit aber auch irgendeine art von Angst. Angst wovor? Vor Maya? Unmöglich! Da war sie auch schon an Maya vorbei und kam Abebi ziemlich nahe, als sie zwischen ihr und Maya entlang ging. Abebi hielt erschrocken die Luft an. Die Nähe so einer aggressiven (zumindest hatte sie Anzunamun bis jetzt so kennengelernt) Wölfin flößte ihr Angst ein, doch sie unterdrückte den Instinkt einfach wegzulaufen. Sie schaffte es. Noch.
Schon verschwanden die weiße und Naijmoun im Wald. Naijmoun hatte eine sehr freundliches, ausgeglichenes Wesen. Kurz darauf hörte sie ihn aufheulen. Was war passiert? Seine Aura war irgendwie aufgewühlt. Fragend sah sie Maya an.

Plötzlich hatte sie das Gefühl, das diese ganze abgedrehte, spannungsgeladene, neue, ungewohnte Situation sie überforderte. Unwillkürlich machte sie einen Schritt zurück, und noch einen. Sie wollte zu Kurayami, doch sie konnte nicht zurück zu ihm. Sie zitterte. Was hatte sie plötzlich? Was war los mit ihr? Lag es daran, dass sie seit Jahren nicht mit mehr als einem Wolf gleichzeitig geredet hatte? Und jetzt waren es vier um sie herum? Ja, das musste es sein. Sie wollte stehen bleiben und nicht weglaufen. Hilfesuchend sah sie zu Maya und wünschte sich ihre Gabe herbei.
Ich kann das nicht! ,murmelte sie. Bitte, komm mit! ,flüsterte sie zu Maya und verschwand dann im Wald. Warum hatte sie das gesagt? Es lag an der Wölfin. Irgendetwas ... war an ihr. Abebi hatte fast das Gefühl das sie ihren Geruch kannte. Er erinnerte sie an einen anderen Geruch, den sie schon mal gerochen hatte. Und sie hatte das Gefühl das sie genau wusste, bei wem und wann, und sie hatte das Gefühl, dass es in einer sehr fernen, vergessenen Vergangenhjeit lag, doch es fiel ihr nicht ein. Sie lief in den Wald, bis sie außer Hörweite der anderen war und wartete auf Maya und hoffte, dass sie kam. Sie wollte für einen Moment mit ihr allein sein um ihr die Fragen zu stellen, die sie auf der Seele hatte. Und das waren einige.


[stets in der Nähe von Kura, Naijmoun, Maya und Anzunamun im Seelenwald]

....................................................................................................

Nichts ist so mächtig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist.

Chephe Offline

(Zweitchar von Yoki)


Beiträge: 242

24.02.2011 17:18
#180 RE: Kapitel 2 - "Die Erkenntnis" Thread geschlossen

Die kleine Fähe wusste genau wie sauer der schwarze Rüde auf sie war. Aber sie konnte es nicht nachvollziehen. Sie konnte und wollte das nicht. Eine Wanderung sollte doch eigentlich schön sein und irgendwie abenteuerhaft, aber Sirkan war wohl nicht das, was sie einen Abenteurer nennen konnte, gewiss nicht. Er war mehr das was zu einem Krieger ernannt wurde und er war das, was viele lieber umgehen wollten, allein wegen der Tatsache, das er Chephe so zu Tode erschreckt hatte mit seinem spontanen Wutanfall, nur weil sie geschlafen hatte.

Immer noch rann die Angst und zugleich die Wut durch ihre Adern. Der Rüde trieb sie langsam in den ultimativen Wahnsinn. Aber mochte sie das nicht so an ihm ? Diese Unberechenbarkeit ? Was ? Nein. NEIN.
Sie mochte ihn nicht. Sie hasste ihn. Sollte er doch zum Teufel wandern oder sich in diesem verfluchten Wald verlaufen.

Aber warum dachte sie eigentlich an ihn ?
Sie steckte so ziemlich in der Pampe. Im wahrsten Sinne des Wortes. Unter ihren Pfoten war nur weicher Waldboden, alles war weich und eingesunken und Chephe mitten drin. Eine Art Moor oder so und sie war darin gefangen. Braun und klebrig haftete die Erde an ihrem Fell, das noch so nach Welpe roch, auch wenn sie schon über das Alter hinaus geschossen war. Sie war ja nicht klein oder so was. Sie war kein Welpe mehr, eher ein Jungwolf. Aber das spielte keine Rolle, denn die ganze Pampe reichte ihr schon bis zum Bauch.

Ihre langen Beine waren großteils in dem Sumpf auf Erde und sonst was versunken. Alles war in diesem Gebräu und ließ sich kaum mehr raus ziehen. Mit aller Kraft versuchte sie eines ihrer Beine heraus zu ziehen, aber versank sofort wieder in dem Zeug, was sie schon so sehr hasste, das es all ihre Wut auf Sirkan verschluckt hatte.
Wenn nicht bald jemand kam und ihr half würde sie ganz versinken ....


[alleine ; Seelenwald ; nahe Mingan & Sirkan]

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