Gras unter ihren Füßen. Der Wind im Ohr. Die eigenen Gedanken um einen. Allein. Nicht einsam. Nur Allein.
Ein Gefühl der Vertrautheit schlich sich in Abebi, als sie die Monate des Herumziehens in ihren Gefühlen wiedererkannte. Es könnte wieder so sein, dachte sie, merkte jedoch schnell das es nicht mehr das war, was sie wollte. Sie wollte zu Maya und zu Kurayami. Sie wollte zu ihren Freunden. Doch warum nicht die Suche allein machen? Sich mit den neuen Erinnerungen auseinandersetzen? Sie musste den Schock noch verarbeiten, das wusste sie. Bs jetzt hatte sie alles nur verdrängt. Und wenn sie jetzt eine Weile allein – nicht aber einsam – nach ihrer Schwester suchen würde hätte sie die Gelegenheit dazu. Keine Auren, die sie unfreiwillig aufnahm und …
BAMM! WUT! ANGST! FLUCHT! LAUFEN! WALD!
Chephes Gefühle ließen sie zusammenzucken und wieder in die Realität kommen. Fast schon genervt drehte sie sich um – und sah Chephe im Wald verschwinden. Komischerweise war sie mehr als bestürzt darüber. Anscheinend hatte sie sich unbewusst doch auf eine Reise mit der ängstlichen Fähe gefreut. Also lenkte sie ihre Füße um und lief die Strecke wieder zurück, wobei sie jedoch nur auf Cephes Aura achtete, um sie nicht zu verlieren. Schon kurz bevor sie bei den Rüden – deren Auseinandersetzung sie noch gar nicht bemerkt hatte – ankam nahm sie Chephes Fährte auf und lief ihr hinterher.
GROLL! HASS! KAMPFESLUST!
Erschrocken jaulte sie auf und machte einen Satz zurück. Fast währe sie gegen Sirkan gestoßen! Doch angesichts der Feindseeligkeit Mingans war das das kleinere Problem. Sie duckte sich und schob sich rückwärts von dem Rüden weg der sich auf Sirkan und dadurch auch auf sie zuschob. Sirkan schien selbstsicher, doch Abebi hatte trotzdem Angst. Da fiel ihr auf, das sie Chephes Fährte verloren hatte. Schnell schaute sie sich um, schnupperte, ging weiter rückwärts, hielt nach Chephes Aura ausschau – und blieb stocksteif stehen. Ihre Augen fielen zu, als sie sich auf die Geschehnisse auf der Ebene ihres dritten Auges konzentriert. Es war, als ginge von Sirkan plötzlich ein ungeheurer Sog aus, der jedoch nicht sie, sondern Mingan betraf. Obwohl es hinter ihren Lidern schwarz war tobten die Farben zwei verschiedener Wesen durch die Luft. Alles war bunt und bedrohlich und … laut! So laut, das sie sich die Ohren zugehalten hätte, währe es ein reales Geräusch gewesen. Sie bekam Angst. Was war das für eine Macht die Sikan die Kraft gab, Mingan Energie abzuzapfen? Was, wenn er das auch mit ihr tat?
Als es langsam aufhörte lag sie auf dem Boden, zitternd. Ohne zu wissen, ob Sirkan sie ansah oder nicht stammelte sie mit weit aufgerissenen Augen: Wie hast du das .. gemacht? Was war … das? Wie kannst du … ihm …Ihr wurde klar, das auch sie in Gefahr schwebte, in den unheimlichen Sog zu geraten, sprang auf und rannte los. Hinter Chephe her. Was sie gespürt hatte verstörte sie zutiefst. Doch durch ihre Worte musste Sirkan nun wissen, dass sie mehr fühlen konnte als andere. Sie war so ein Dummkopf! Da fand sie Chephes Spur und folgte ihr. Konzentrierte sich darauf, um nicht von ihren Gefühlen überwältigt zu werden und einen klaren Kopf zu bewahren. Sie lief schneller und schneller. Sah die Bäume an ihr vorbeirauschen und die Nacht kommen. Die Dämmerung hattte eingesetzt. Jetzt fühlte sie sich durch ihre Gabe im Vorteil. Jetzt konnte sie …
Plötzlich musste sie aprubt bremsen, da sie Chephe nun eingeholt hatte. Chephe! Zum Glück bist du hier! Es … ich … es war unglaublich! Sirkan … , weiter kam sie nicht, da sie erst einmal nach Luft schnappen musste.
[im Misae Nahele, bei Chephe, in der Nähe von Sirkan und Mingan (glaub ich)]
Arumak blieb vorerst still. Seine Gedanken rasten, aufgeregt knetete er mit den Pfoten den Boden, grub seine spitzen Krallen in den Matsch. Diese Fragen hatte er nicht erwartet.. Um ehrlich zu sein, hatte er auch diese Fähe nicht erwartet; genauso wenig wie alle die anderen Wölfe, die er am Rande wahrnahm, und dessen Geruch schon langsam verflog. Die Fähe wirkte auf irgendeine Weise aufgeschlossen und freundlich; wenn es nach Arumak ging, wenn er wirklich noch Arumak wäre, dann hätte er diesen Wolf nun angegriffen, und nach Möglichkeit zerfleischt, oder wenigstens verletzt. Doch, genau das, war es, was ihn so verwunderte; Er tat nichts. Arumak stand da, mit scheuem und zugleich interessierten Blick, die Sinne voll und ganz auf die Bewegungen und Worte der weißen Fähe gerichtet. Nun war er sich sicher, er wollte es sich nun nicht verspaßen, denn, diese Fähe sah vielleicht so aus, als wäre sie nicht auf einen offenen Kampf aus, doch, vielleicht stellte sie doch eine größere Bedrohung dar?
Vielleicht... vielleicht...
Arumak setzte sich langsam und betrachtete die Fähe, bis er bemerkte, dass er vielleicht antworten sollte. Vielleicht... Oder wegrennen? Vielleicht war er hier in einem fremden Revier, im Terretorium eines fremden Rudels, das alles dafür tat, jemanden wie mich, einen Eindringling zu töten. Doch, was war ich? Ich war niemand, der sich vertreiben ließ.. Oder vielleicht doch?
"Ich bin,.. auf der Durchreise."
Sagte der schwarze Wolf, in der Hoffnung, man würde es ihm abkaufen. In gewisser Weise stimmte es ja auch. Nun, vielleicht war er ja auch nur auf der Durchreise. Auf der Durchreise in einen Ort, den er nicht kannte, oder vermag zu erblicken; Vielleicht war die Suche nach Lumenaruq Hoffnungslos, und sie lebte gar nicht mehr. Noch nie hatte Arumak das Gefühl gehabt, seine Schwester wäre tot, doch im Moment, da war er sogar überzeugt davon. Sein Blick wurde wieder ausdruckslos und er wandte den Kopf, falls er doch gezwungen war, einen leidenden Blick aufzusetzen. Im Blickwinkel ließ er die fremde Fähe jedoch nie aus den Augen.
[bei Ahkuna; in der Nähe Situ, Yoki & Balthazar | Kristallebene]
Der rote Wolf blickte zu den beiden Wölfen. Der graue Rüde und der helle Fähe mit dem weichen Fell. Er beobachtete kurze Zeit die beiden Pelzen der Zugestoßenen und zuckte mit dem Ohr. Die Fähe hatte einen seltsamen Blick zu ihm geworfen, als er zu ihr geblickt hatte. Fast so, das würde sie sich an etwas erinnern, wandte sie den Blick ab und brauchte einen Moment für sich. Er drehte den Kopf leicht und musterte sie kurz. Der Rote wunderte sich darüber, dass sie dennoch ein Stück zu ihm rückte. Warum tat sie das? Sie kannte ihn doch nicht. Sie erwähnte etwas von ihrer Vergangenheit, wollte ihn jedoch nicht damit langweilen oder belästigen. Er winkte ab.
„Ich habe genug Zeit um deiner Geschichte zu lauschen, wenn du sie erzählen möchtest.“
Dann nickte er stumm und blickte zu dem Grauen. Dieser war wohl etwas verwirrt. Er stotterte und brachte kurz darauf ein paar Worte heraus. Er glaubte wohl zu stören, aber Yoki belehrte ihn etwas besserem.
„Keine Sorge, du störst nicht. Wenn du magst, kannst du mit uns reden. Wir haben noch kein festes Thema, wenn Situ ihre Geschichte nicht erzählen möchte.“
Yoki richtete sich etwas mehr auf. Streckte die Brust ein klein wenig weiter hinaus, hob leicht das Kinn und wandte seinen roten Kopf Richtung Ahkuna. Er sah sie kaum in der Ferne, aber er erkannte, dass sie weitere Artgenossen bei sich hatte. Vielleicht würden sie ja alle zusammen kommen, ein Rudel gründen und gemeinsam durch die Wälder streifen. Es klag lächerlich, aber es war nicht ganz auszuschließen. Alles war möglich, in diesem wundersamen Land voller Ereignisse und Wunder. Immerhin hatte sich hier teilweise sogar das Wasser gegen ihn verschworen. Er atmete einmal tief durch und spürte die leichte Kälte in seinem Nacken. Der Rote spürte das dunstende Wasser und die leichte Hitze, die darauf sein hellrotes Fell durchzog. Seine Haare stellten sich förmlich auf und er verkrampfte sich kurz. Aber seine Züge entspannten sich kurz darauf wieder. Nur ein kurzes Zucken mit der Rute verrieten seine innere Aufgelöstheit, wie auch seine Augen, die hell und klar wie Kristalle zu der Hellen und dem etwas älteren blickten.
Der Boden war ruhig, bebte nicht. Wie sollte er auch, wenn er nur von den unsicheren Schritten einer dürren Fähe begangen wurde? Bei einer Herde scheuer Tiere oder einem hungrigen Wolfsrudel wäre die Situation eine andere gewesen. Aber so blieb der Boden ruhig, bewegte sich nicht sondern blieb nur hart und kalt. Die Erde wirkte wie Sand auf dem einige Blätter ausgestreut waren. Die Fähe huschte zwischen Bäumen und Sträuchern entlang. Sie war leise. Fast so leise wie eine Maus, aber sie schlich sich nicht an, war nicht auf der Jagd oder wollte verschwinden, nein. Sie ging wie immer. Leise und ruhig. Ihr Atem hatte sich entspannt und sich wieder ihrem Herzrhythmus angepasst. Sie war eines mit der Natur, wenn man über ihre gerade zu überschlagenden Gedanken absah. Sie war von den anderen gegangen. Sie war von Sirkan und Mingan und der Fremden gegangen. Sie war nun alleine und hatte niemanden mehr, NIEMANDEN. Ihre Gedanken drehten sich. War es denn gut, alleine zu sein? War nicht jedes einzelne Tier so ziemlich ein Opfer, egal ob es Fleisch oder Pflanzen bevorzugte. War nicht jeder in der Natur Jäger und Opfer? Ja, sicher, aber nicht in diesem Land. Dieses Land war anders. Es war voller Geheimnisse, Kräfte und Willensstarker. War es nicht ein wenig kindisch gewesen Sirkan die Meinung zu sagen? Ja oder? Aber schlussendlich zählte selbst das schon nicht mehr, jedenfalls nicht mehr ganz.
„Allein, allein, allein…“
Sie ließ die geflüsterten Worte nur so verhallen und wich kurz zurück, als sie mit einem Mal mit der Fremden zusammen stieß. Erst erschrak sich die Mähnenwölfin, war zurück geglitten und wollte die Lefzen hochziehen, als die Helle zu ihr kam und Chephe sie als diese ausmachte. Sie war aufgelöst und brabbelte irgendwas, was kaum einen Sinn ergab. Chephe schüttelte sich um einen klaren Kopf zu bekommen.
„Sirkan…. Er kann mir egal sein. Er kann machen was er will. Was soll er schon groß können? Außer Mingan zu Boden zu zwingen, meine ich.“
Warum ging sie noch einmal davon aus, das der Schwarze Mingan besiegen würde? Sie waren ebenbürtig und von der Kraft her ebenso. Vielleicht unterschieden sie sich von Größe, Gewicht und Geschicklichkeit, aber sie würden es schnell untereinander ausmachen. Beide hatten ihren Stolz und keiner würde freiwillig nachgeben, jedenfalls nicht so ohne weiteres. Rüden. So stand sie dann vor der Hellen und musterte sie. War das ein Trick Chephe zu den beiden Kampfhähnen zurück zu bekommen oder war wirklich etwas Weltbewegendes passiert?
[im Misae Nahele, bei Abebi, in der Nähe von Sirkan und Mingan]
Um sich zu beruhigen atmete Abebi erst einmal tief durch. Noch immer schien alles durcheinander zu sein. Die Herumwirbelnden Energiefetzen schienen sich in ihre Netzhaut gebrannt zu haben.
Erst die nüchternen Worte der Wölfin vor ihr brachten sie wieder auf den Boden der Realität. Warum interessierte sie sich kein bisschen für Sirkan? War sie vielleicht eingeschnappt oder so? Gerade eben hatte sie doch noch zu seiner Gruppe gehört. Oder nicht? Abebi wusste wirklich wenig über Chephe, wie ihr gerade auffiel. Aber konnte es wirklich sein das sie keine Ahnung von Sirkans seltsamer Fähigkeit hatte? Was sie gesagt hatte war teils wahr, keine Frage. Mingan bezwingen konnte er. Schließlich tat er es gerade. Doch wie viel konnte Abebi ihr sonst von der Begegnung erzählen? Vielleicht besser gar nichts. Vielleicht hate er es mit ABsicht vor ihr geheim gehalten. Und wenn nicht wusste sie es eh schon, dann brauchte ABebi es ihr nicht mehr erzählen. Tut mir leid, ich war verwirrt. Es … ist schon okay. Nichts Besonderes. ,log sie, doch was er getan hatte ging ihr nicht aus dem Kopf. Um auf andere Gedanken zu kommen sagte sie: Warum reist du alleine? Ich dachte, du … sie zögerte. Was, wenn sich die Wölfin umentschieden hatte und gar nicht mehr mit Abebi ziehen wollte? Wenn sie sich jetzt nur genervt fühlte? Ängstlich und leise beendete sie ihren Satz: Ich dachte du kommst mit mir und möchtest mir helfen, meine Freunde zu finden. Aber wenn du nicht willst, dann ist das … okay. Deine Entscheidung. Sie spürte in der Wölfin Misstrauen. Was hatte sie? DAchte sie es wäre ein Trick, um sie zurückzuholen? Fragend sah sie sie an. Sie vergaß völlig, das Chephe ihre Fähigkeit gar nicht kannte. Keine Angst, ich bin aus freien Stücken hier. Ich wollte zu dir. ,sagte sie. Da bemerkte sie, was sie getan hatte. Schnell klappte sie das Maul zu, um nicht noch mehr auszuplappern. Wo war nur ihre alte Vorsichtigkeit hin? Doch sie wusste, das dieses Gefühl wiederkommen würde, wenn ihre Gedanken endlich geordnet waren.
Während sie auf eine Antwort wartete sah sie sich um. Wald weit und breit. Schon wieder.
Die neue Wölfin Abebi verschwand einfach – hinter Chephe hinterher. Wahrscheinlich war es das beste, dass die beiden Fähen zusammen blieben. Konnten sie gegenseitig auf sich aufpassen und standen ihm nicht im Weg. Musste er nicht auf sie aufpassen oder gar Rücksicht nehmen. Nun war er mit Sirkan alleine. Die anderen waren weg. Doch war das Gut? Sollte er sich dies überhaupt fragen? Natürlich war es nicht gut! - Jedoch er freute sich darauf. Dieses Gefühl durchströmte ihn, und es wirkte unnatürlich. Er war verbissen und sein Leben war sinnlos, doch einen Kampf zu wollen, seinen eigenen Tod zu wollen, dass ist gegen die Natur, das ist ja beinahe schon so, als ob er der Natur zu wider handelte. Doch was interessierte ihn die Natur noch? Sie hat ihn belogen und ihm alles wichtige genommen, nur ihn hat sie übriggelassen. Eine Bitterkeit erfüllte ihn, die keine Grenzen kannte. Er war sich seines Lebens leid, dies war er schon die gesamte letzte Zeit und nun gab es nur noch dieses verhasste, schwarze Fellknäul bei ihm. Dieser jedoch schien mit der Welt und den Wölfen um sich herum fertig zu sein. Das war deutlich, riet er doch der Fremden ihn alleine zu lassen und Chephe hinterherzurennen. Jedoch davor hatte sie noch ein merkwürdiges Verhalten gezeigt. Mingan nahm es nur am Rande war, war er doch auf Sirkan fixiert. Sie schien regelrecht plötzlich Angst vor dem Schwarzen zu haben, als ob er ein Außerirdischer wäre, oder gar ein Toter. Wobei diese ja anscheinend nicht mehr so eine Seltenheit waren, wie man denken sollte, dachte der Graue bitter. Ganz kurz glomm in ihm der Gedanke auf, ob dieser Ausbruch etwas mit seinem Stimmungswandel zu tun hatte, doch schnell wandten sich seine Gedanken davon wieder ab. Mingan war einfach nur fertig mit sich, mit den Fähen. Doch war er auch fertig mit Sirkan? Eigentlich nicht. Es kochte immer noch in ihm, doch gleichzeitig schien es als ob das Feuer in ihm mit Pech gefüllt würde. Es brannte kurz und hell, und doch ging es schnell aus und hinterließ nichts als schwarze Asche. Er schritt noch immer auf Sirkan zu, doch es schien nicht mehr so als ob er noch wachsen würde. Das lodernde Feuer in seinen Augen erlosch. Er sah auch nicht mehr den Sinn dieser Begegnung, den er noch vor ein paar Sekunden verspürt hatte. Der Graue würde den sich anbahnenden Kampf nicht abbrechen, diese Blöße würde er sich nicht geben. Dennoch stand er nicht mehr dahinter, wusste nicht mehr wofür oder wogegen er kämpfen wollte. So war aus ihm der Kampfgeist entwichen, doch dies bedeutete nicht viel. War doch noch mehr an ihm und auch durch Sirkan ließ er sich nicht einschüchtern. Konnten seine Augen noch so rot werden, als ob sie ihm gleich überquellen würden. Mingan würde sich nicht aus der Ruhe bringen. So starrte er ihm in die Augen und wirkte noch immer ziemlich imposant, auch wenn er kleiner war. Aus seinen Seelenspiegeln war zwar das Ungestüme, das Lodernde entwichen, dennoch dachte Sirkan bestimmt nicht daran, dass dies einer gewissen Sinnlosigkeit in ihm zu schulden gelastet werden kann. Genauso gut hätte der Grund dafür sein können, dass eine gewisse Kaltblütigkeit ihn durchflossen hat. Das er mit kalten Kalkül an den Kampf herangeht. So sah man von dem Wandel in ihm so gut wie nichts, oder zumindest nicht so, dass es schien als ob er gleich zusammenbrechen könnte. Seine Schwächung, seine Sinnkrise war ein pyschisches Problem, jedoch war er gewiss, dass er dies mit dem Kampfausbruch überwinden würde. In einem Kampf gab es nichts mehr weiteres. Da gab es nur noch Instinkte und den nächsten Augenblick. Doch gleichzeitig begann er den Kampf nicht, stand nur vor Sirkan und starrte ihn an.
[Mit Sirkan nördlich des Misae Nahele nähe von Chephe, Abebi]
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - "Poenam no sentio mortis. Poena fuit vita, requies mihi morte parata est [paratus ero]." Ich spüre nicht die Strafe des Todes. Die Strafe war das Leben, der Tod hat [wird] mir Erlösung gebracht [bringen].
"Mors certa, hora incerta." Der Tod ist sicher, nur die Stunde ist ungewiss.
Ahkuna beobachtete diesen merkwürdigen Kauz. Der schwarze schien einfach nur verwirrt zu sein und irgendwie schien da noch mehr zu sein. Doch was? Er schien ein wenig verstört zu sein. Sie versuchte zu verstehen, was ihn ihm vor sich ging. Doch er schien auch an ihr Interesse zu haben. Dies bemerkte sie nicht nur durch ihre Anstrengungen, sondern auch an seinem Blick. Auch wenn er scheu wie ein neugeborenes Reh wirkte, schaute er neugierig. Oder vielleicht gar nicht mal unbedingt trotzdessen sondern deswegen. Je unbedarfter ein Lebewesen ist, desto neugieriger wird es. So manch ein Junges fand das Interesse an gewissen Dingen, von denen die Erwachsenen nur abfällig reden. Gleichzeitig war bei ihm auch noch mehr. Der Schwarze schien zwar seine Angriffsposition verlassen zu haben, doch es wirkte so, als ob sein Geist noch nicht so weit wäre. Als würde sein Körper schneller handeln, als er es sich eingestehen wollte. Nach einer Weile entschloss er sich wohl doch noch zu antworten. Doch das was herauskam, erfüllte nicht so ganz ihre Wünsche. Um genau zu sein, war sie so schlau wie davor. Auf der Durchreise – das hieß so viel wie, lass mich in Ruhe ich tue niemanden was. Doch Ahkuna verstand, was er beabsichtigte. War es doch nicht lange her, dass sie selber bei einem Rudel war. Jedoch hier gab es nirgends Grenzen, zumindest keine für Wölfe und er brauchte nichts zu befürchten, oder zumindest nicht mehr als ein einzelner Wolf ohne Revier. Es interessierte die Weiße auch noch wie er hieß, doch sie fragte nicht nocheinmal. Wahrscheinlich verschwand dieser Schwarze doch gleich wieder und dann hatte sie seinen Namen umsonst herausgefunden. Sie sagte stattdessen beinahe beschwichtigend:
„Dies hier ist kein Revier. Brauchst keine Angst zu haben, dass du vertrieben wirst.“
Sie wusste nicht, ob das der richtige Tonfall war, doch falls er beleidigt war, dann wird er wahrscheinlich nur abhauen, einen Angriff fürchtete sie nicht. Die Fähe bemerkte, dass er sich abgewandt hatte. Beinahe so, als ob er selber einen Angriff fürchten würde. Ihre Worte sollten beruhigend sein. Und dennoch schob sie dann sogar noch ein wenig grinsend hinterher:
„Oder hast du eine Reviermarkierung entdeckt?“
[bei Aramuk / in der Nähe von Yoki, Situ & Balthazar - Kristallebene]
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Oft starren wir so lange und verzweifelt auf eine verschlossene Tür, dass wir gar nicht wahr nehmen, wo sich eine andere Tür für geöffnet hat.
Maya zwang sich immer noch irgendwie ruhig zu bleiben und wartete angestrengt auf Naijmouns Antwort. Sie schaute dem Hellen in die Augen. Als er antwortete fiel ihr ein ganz kleiner Teil der Last, die schwer auf ihrer Brust zu lasten schien. Sie stieß ein stummes, erleichtertes Seufzen aus und nickte wie wild. Was irgendwie sinnlos war. Doch sie konnte im Moment nicht wirklich klar denken. Zum Glück nahm Naijmoun ihr die Pflicht etwas zu tun und etwas zu sagen ab. Er leckte ihr über die Schnauze, um die letzte Träne zu beseitigen und stupste sie sanft an. Das munterte sie auf und sie gewann wieder etwas Mut. Mit Naijs Hilfe wird das alles schon irgendwie wieder. Ich werde Abebi wieder finden und jetzt habe ich Naijmoun wieder gefunden. Jetzt wird alles wieder gut. Sie schüttelte einmal den Kopf und richtete den blick auf den Hellen, der bereits los gerannt war. Weg von den anderen. Er schaute über die schulter. Scheinbar woltle er sicher sein, das Maya ihm wirklich folgte. Ein Gefühl der Freude breitete sich in Maya aus. Naijmoun will mich nicht wieder verlieren. Nicht wieder stehen zu lassen. Der Gedanke schenkte Maya auch den letztes Rest der Kraft, die fehlte um sich wieder in Bewegung zu setzten. Sie folgte Naijmoun mit großen Sätzen. Er lief gerade um einen großen Stein herum. Ein Lächeln huschte über ihre Lefzen. Naijmoun war so süß. So süß, lieb, fürsorglich und immer für Maya da. Ein wahrer Freund. So wie ihn vielleicht nur wenige auf der Welt haben können. Sie lief zu ihm und legte sich auf den Platz zwischen ihm und dem Felsen. Es roch nach Regen. Also kuschelte sie sich an Naijmoun, atmete einmal tief durch und begann zusprechen: "Also, weißt du, ich bin im Moment ziemlich durcheinander. Es war alles etwas viel in letzter Zeit. Anzunamun, die Begegnung mit Kurayami und Abebi, die Treenung von..." Sie schluckte. Davon wollte sie jetzt nicht anfangen. Sie war nicht hier, um Naijmoun seinen Fehler vorzuhalten. Sie wollte ihm kein schlechtes Gewissen machen. Also sprach sie schnell weiter. "Und da du mit Anzunamun reden wolltest, bin ich Abebi hinterher gerannt. Ich weiß auch nicht warum. Ich habe irgendwie einem Impuls gefolgt. Schon von dem ersten Moment an hatte ich irgendwie das Gefühl Abebi zu kennen. Wahrscheinlich bin ich dir deshalb hinterher gerannt. Und dann, na ja. Dann haben wir etwas erfahren, was wir beide niemals erwartet hätten. Ich..." Maya musste einmal Luft holen. Ihre Stimme zitterte. Sie wusste einfach nicht was mit ihr los war. "Abebi ist meine Schwester..." Sie sprach stockend. Wie ein Roboter. Eine ganze Weile sagte sie nichts. Sie dachte an nichts besonderes. Lag einfach nur da, atmete ein und atmete aus und genoss Naijmouns Nähe. Sie wartete nicht mal auf eine Antwort. Sie lag einfach nur da und kuschelte sich an Naijmoun. Sie war froh, dass sie es ihm gesgat hatte und vor allem, dass sie ihm wieder gefunden hatte.
Es war wie immer ein angenehmes Gefühl zu spüren, wie die fremde Energie seinem Ruf nachgab und ihn allmählich einhüllte. Eigentlich gab es keinen Unterschied zwischen den Grundkräften der verschiedenen Lebewesen. Ob nun Hase oder Fuchs. Beider Energien unterschieden sich nicht ihre verschiedenen Geister hatten keinen Einfluss darauf, sie konnten das, was ihnen das Leben schenkte nicht verändern. Dennoch hatte Sirkan immer ein unruhiges Gefühl, wenn er seine eigenen Artgenossen anzapfte. Vermutlich hatte es etwas damit zu tun, dass er die Furscht entdeckt zu werden, von damals nicht wirklich ablegen konnte. Noch immer konnte er die damals lebensnotwendige Vorsicht nicht ablegen. Im Gegensatz zu sonst musste er nun also die Reaktion unterdrücken, die Augen nieder zu schlagen und seinen Blick zu verbergen. Was jedoch vollkommen sinnlos war, da niemand die Legenden die ihm in seiner Kindheit erzählt wurden kannte. Mingan schien sich jedoch trotz allem unter Kontrolle zu halten. Versuchte Sirkan ihr wieder mit normalen Augen an zu sehen -was in anbetracht der Aufgabe ihm Energie ab zu zapfen schwierig war, denn seine Sicht änderte sich in dem Fall einfach immer automatisch- schien es äußerlich so, als hätte sich nichts geändert. Nur mit der Sicht seines inneren Monsters war der leichte Energiefluss zwischen ihnen und die langsam kleiner werdende Macht Mingans zu sehen. Warum der Graue dennoch nicht von seiner fordernden Position zurück ging, war Sirkan schleierhaft. Hätte der Schwarze es nicht selbst gesehen würde er vermutlich glauben er hätte seine Fähigkeit diesbezüglich verloren. Glückglicherweise konnte er sich jedoch selbst überzeugen und so blieb keinerlei Zweifel: es funktionierte. Leider schien der Graue einen ziemlichen Dickschädel zu haben, was in diesem Fall, so meinte Sirkan, äußerst dumm war. Insgeheim wollte er nicht zugeben, dass er vermutlich auch so reagieren würde, wenn man ihn in eine solche Lage bringen könnte. Noch einige Minuten länger und der Graue würde mit Sicherheit Schwierigkeiten bekommen sich auf seinen vier Pfoten wach zu halten. Kurz hörte Sirkan auf und schaute zu der Fähe, die schon die ganze Zeit neben ihm herumwinselte. was war denn mit ihr los? Nach einigen weiteren Atemzügen stammelte sie irgendetwas. Wie hatte er etwa gemacht? Missmutig runzelte der Schwarze die Stirn. Was sollte das bedeuten? Konnte sie wahrnehmen, was er mit seinem inneren Anstellen konnte? Hatte sie etwa wie er ein "drittes Auge"?! Aber selbst wenn... wieso wusste sie dann nicht was eben passiert war? Als sie nun plötzlich fortlief konnte Sirkan ihr nur schlecht gelaunt hinterherstarren. Es war absurd zu glauben sie könnte verstehen was er eben getan hatte. Und doch ließ ihn der düstere Verdacht nicht los. Hin und her gerissen stand er da. Mit Sicherheit lief sie zu Chephe. würde er sie belauschen könnte er vielleicht mehr erfahren. dumm nur, dass der dabei auch Mingan am Rockzipfel hatte. Alle drei Wölfe würden wissen was in seiner Macht lag! Ein Knurren kam über Sirkans Lefzen. Wärend er begann in die selbe Richtung wie die beiden Fähen zuvor los zu laufen. Dann jedoch drehte er sich noch einmal zu Mingan um.
"Ich glaube ich muss dich schonwieder warten lassen. Es scheint, als wäre hier etwas überhaupt nicht in Ordnung."
Mit einem Grollen in der Kehle lief er los um ihnen zu folgen.
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Nach einer Weile konnte Sirkan sie wieder sehen. Nicht mit normaler Sicht, versteht sich. Somit gewarnt, verlangsamte er seine Schritte und pirschte sich von der, durch den Wind geschützten Seite an. Dies hatte zweierlei Vorteile. Erstens konnten ihn die beiden so nicht Wittern, zweitens wurden so die Worte zu ihm herrubergeweht und er musste nicht so nah heran. Sollte die Wölfin tatsächlich wie er sehen können, so war es besser so weit wie möglich Abstand zu halten. Bruchstücke des Gesprächs wehten nun zu ihm herüber. Doch es schien nicht wirklich so, als hätte Abebi etwas zu sagen. /Tut...leid...verwirrt...okay nichts....reist...dachte.../ Nein, Sirkan konnte beim besten Willen nichts verräterisches Entdecken. Erleichtert Atmete er tief aus und setzte sich hin. Vermutlich hatte er doch zu viel in die Ganze Situation hereininterpretiert. Ein Wolf der wie er sehen konnte. Das war doch lachhaft....
( Sirkan ist bei Mingan; Chephe & Abebi in der Nähe; nördlich im Misae Nahele )
Situ wusste auf einmal selbst nicht mehr so genau, warum sie dem Fremden ihre Geschichte, ihre Vergangenheit, erzählen wollte. Aber sie tat es, da der rote Wolf – Yoki – es wollte. Oder eher gesagt, ihm war es egal, ob sie es ihm erzählte oder nicht, aber er hätte genug Zeit, um ihr zuzuhören. Zuhören. Wie lange hatte ihr schon niemand mehr zugehört. Und seltsamerweise fühlte sie sich erleichert, endlich jemandem ihre wahre Geschichte erzählen zu können. Selbst Charon – ihr früherer Gefährte – hatte nicht die ganze Wahrheit erfahren. Dort wo sie stand legte sie sich hin, atmete einmal tief durch und begann:
Also gut. Ich erzähle sie dir. Ich bin im Tal der untergehenden Sonne geboren. Ich weiß nicht, wo es liegt, doch es ist sehr weit von hier. Ich brauchte viele Jahre, um hierher zu reisen. Anlass war der Tod meiner Schwester, die mir sehr nahestand. Ich hörte eines Nachts ihre Stimme und erfuhr durch eine Vision, die mir die Sterne zeigten – Sie stockte leicht. Sie hatte noch nie jemandem, außer Charon, von ihrer Gabe erzählt. Doch sie dachte daran, dass ihre Schwester einmal erwähnt hatte, dass es in diesem Tal Wölfe mit ähnlichen Fähigkeiten, wie sie eine hatte, gebe. Darum sprach sie weiter, jetzt, da sie angefangen hatte, konnte sie schlecht den Rest verschweigen. – ich erfuhr, dass meine Schwester von Aasfressern getötet worden ist. Darunter auch von Polarfüchsen, mit denen mein Rudel ein Bündnis geschlossen hatte. Meine Schwester – Amun hieß sie – wollte sich nur kurz davonschleichen, um noch etwas von dem zuvor erlegten Kadaver zu fressen. Wir waren damals noch Welpen, und daher konnte sie sich schlecht gegen die Aasgeier, Hyänen und Polarfüchse wehren. Ja, auch die Polarfüchse griffen sie an, erst als ihr Führer dazukam, erkannten sie, was sie gemacht hatten. Sie war die Tochter unseres Rudelführers, mit dem sie ein Bündnis geschlossen hatten. Die Polarfüchse machten sich bald aus dem Staub, um dem Zorn unseres Rudels zu entgehen. Zu dem Zeitpunkt, als ich dies erfuhr, hätte ich vielleicht noch zu meinem Vater gehen können, um ihm zu sagen, wer Amun getötet hat. Aber er hätte sicher gefragt, woher ich dies wisse, und wenn ich ihm erzählt hätte, dass ich die Stimme meiner Schwester gehört hätte, wäre ich sicher für verrückt gehalten worden. Außerdem versprach mir meine Schwester – oder vielmehr ihre Stimme – dass sie mich in ein Tal führen könne, in dem es Wölfe gäbe, die eine ähnliche Fähigkeit wie ich hätten. Da die Liebe zu meiner Schwester größer war, folgte ich ihrem Geist, der mich zu diesem Tal hier führen wollte. Warum ich dies tat, warum ich alles, was mir etwas bedeutet hatte, dieser Stimme, oder dieses Geistes wegen zurückließ, kann ich nicht sagen. Vielleicht war ich einfach noch zu verzweifelt über den Tod Amun’s, dass es mich tröstete, dass ihre Stimme mich führen würde. Jedenfalls lernte ich unterwegs einen Wolf kennen, der auch eine besondere Fähigkeit hatte, er konnte mithilfe des Mondlichts heilen, ähnlich wie die Polarfüchse, was auch der Grund des Bündnisses zwischen ihnen und meinem Rudel war. Er hieß Charon und er war jung und abenteuerlustig. Er verstand mich und ließ sich auch nicht abschrecken durch meine besondere Fähigkeit. Ein Jahr lang reiste ich mit ihm und bald bekamen wir Welpen. Deshalb ließen wir uns an einem Waldrand nieder, um sie aufzuziehen. Aber der Geist meiner Schwester ließ mir keine Ruhe, sie drängte zum Weiterziehen, sie könne nicht mehr länger in der Zwischenwelt verweilen. Also ließ ich Charon mit meinen Welpen zurück. Warum ich dies tat, weiß ich wirklich nicht. Zwei meiner Welpen starben, und Charon schloss sich mit dem verbliebenen einem Rudel an. Was aus ihnen geworden ist, weiß ich nicht, ebenso wenig weiß ich, warum ich sie überhaupt zurückgelassen habe. Ich habe sie nur einer Stimme, eines Geistes wegen, zurückgelassen. Das werde ich mir wohl nie verzeihen…
Sie schwieg bedrückt. Während ihrer Erzählung hatte sie bequem dagelegen und hin und wieder Yoki angeschaut. Jetzt starrte sie betrübt zu Boden. Er musste sie doch für verrückt halten! Eine Wölfin, die Gespenster sah… Sie stand entschlossen auf und sagte zu dem Roten gewandt:
Jetzt hältst du mich sicher für verrückt. Ich meine, du fragst dich sicherlich, warum ich so viel auf den Geist oder die Stimme meiner Schwester gegeben habe… Darum gehe ich lieber, weil ich darauf selbst keine richtige Antwort weiß und weil ich dich nicht länger mit meiner Vergangenheit belasten will.
Ihre Stimme klang entschlossen und dennoch freundlich. Sie wandte sich von Yoki ab, mit der Absicht, wegzugehen, es sei denn, der Rote würde sie zurückhalten, mit einer Geste, einem Wort, oder sonst etwa Verständnisvollem. Irgendetwas, was ihr sagte, dass er sie nicht für verrückt hielt.
[Bei Yoki & Balthazar; Nähe Ahkuna & Arumak | Kristallebene]
Die sanften Grashalmen knickten unter den Gewicht der Fähe zusammen als sie immer wieder weiter ging.Sie wollte alleine sein,alleine sehr alleine. Sie wollte das Kapitel nichts einfach abschließen,wie ein Buch das sich schließt.
Wo soll sie bitte Anfangen mit einer Gefühlsoffenbarung? Welchen Satz könnte sie die Worte umsetzten? Was es bedeutet wenn sie blind vertraut? So tief sind die Seelischen Schnitte und die entstandenen Narben. Ich glaube ,eine Gefühlsoffenbarung wäre vergeblich. Doch,denn Kampf gegen sich selbst wird nur noch Hass erfassen. Das Leben ist nicht leicht,es ist wie Hirtenspringen.Der Sinn des Lebens? Anzunmaun ist gefühllos. Dieser Winter hat sie sehr belehrt. Sie würde das alles nicht mehr aushalten.
Ihre Schritte würden nun langsamer und sie seufzte merkte. Sie will nichts mehr hören,nichts mehr hören von der Welt,vom Leben und von anderen Lebewesen dieses Reviers. Anzunamun kannte kein Respekt,nein das kannte sie echt nicht aber doch,doch,sie kannte es nur sie zeigte es nur wenn sie Angst hatte sonst sah sie kein Sinn dieses zu tun.
Sie fragte sie wo Maya war und der andere,deren Namen sie verlor. Ob sie mich vermissen...? fragte sie sich aber glauben konnte sie das nicht. Sie glaubte eher das sie sie schon vergessen haben,sie lächelte kurz aber warum? Sie wusste es nicht. Ich sollte mich ausruhen...."sagte sie zu sich und legte sich unter ein Baum und schloss die Augen und versuchte etwas zu entspannen.Sie wollte doch nur einmal glücklich sein,einmal. Aber das wird sie wohl nie wieder. Sie verbringt den Großteil ihrer Zeit nicht nach vorne zu blicken sondern zurück zu blicken.Sie ist nicht wie diese Menschen,die jeden Töten ohne gewiss.Sie war nie wie diese Tiere,die das Leben nicht gecheckt haben.Hat immer eingesteckt und nie ausgeteilt. Ein Leben lang alleine,sie kennt das nur so.Sie verflucht jeden Tag,der das Licht erhellt.Den Kampf aufgeben,sie bleibt doch je nur alleine.Was soll sie nur tun? Sie hat das Leben so satt? Es könnte so einfach sein,warum geht das nicht? In ihrer Welt bleibt alles still. Eben als das was sie nicht aushält,nicht mehr lang.
Was machte er hier? Er wollte den Kampf und nun war sein Wille nicht mehr da. Naja er würde es überstehen - und wie es schien auch ohne Wunden. Er stand Sirkan nun schon so oft gegenüber, und nie ist etwas zwischen ihnen geschehen. Immer hatte nur der eine oder der andere gedroht, ohne dass den Worten Taten gefolgt wären. Ein stiller Beobachter musste gewiss denken, er würde eine Seifenoper schauen. Er war gefangen in seinen Gefühlen, ein reizbares Bündel, welches nach dem Sinn seines restlichen Lebens sucht. Was sicher war ist, dass der Schwarze ihm dabei nicht wirklich helfen konnte. Er diente nur als gute Projektionsfläche für seine Aggressionen und so weiter. Er brauchte sie nicht mehr aufstauen, konnte sie immer an ihm auslassen. Jedoch warum hatte es bis jetzt noch keinen Kampf gegeben? Diesen erhoffte sich Mingan doch eigentlich, doch der graue wurde enttäuscht. Immer ist was dazwischen gekommen - mal die Fähen, mal seine Gefühle, mal der Schwarze selber. Dieser schien dem Kampf ausweichen zu wollen. Warum nur? Fürchtete er ihn? Eigenltich glaubte der Graue dies nicht, jedoch der Gedanke gefiel ihm. Doch wahrscheinlich lag der Grund eher in der Fähe. Sirkan verließ ihn, um die Fremde zu suchen. Anscheinend musste an deren unsinnigen Worten doch etwas dran sein. Bloß was? Was hatte Sirkan getan? Hatte er eine Macht, die er sich gar nicht erst vorstellen konnte? Hatte es etwas mit seinen Augen, die mit der rötlichen Färbung eifnach nur krank aussahen, zu tun? Naja, wenn er hier rumstand und dem anderen Rüden nur hinterhersah, würde er es nicht herausfinden. Nur er selber und die Fähe konnten ihm dies sagen, wobei er es ihm bestimmt nicht unter die Nase reiben wird. Warum interessiert ihn das alles? Eigentlich tut es das nicht, doch seine Schritte folgten dem Schwarzen und somit den Fähen. Jedoch rannte er nicht so Kopflos drauf los sondern ging gemächlich hinterher. Somit würde Sirkan es wahrscheinlich gar nicht merken und er hatte mal wieder endlich ein wenig Zeit für sich allein, nicht mit den anderen Kletten um ihn herum. So dauerte es eine Weile bis er die anderen einholte. NAch einer ganzen Weile bemerkte er wieder die Wölfe vor sich. Er roch Sirkan, und die beiden Fähen. Da er aus der gleichen Richtung wie Sirkan kam, würden die drei ihn gewiss nicht sofort bemerken. Gerade als ihm dieser Gedanke durch den Kopf schoss, bemerkte er, wie Sirkan sich anschlich. Wollte er die Fähen belauschen?
[Mit Sirkan, Chephe, Abebi nördlich des Misae Nahele]
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - "Poenam no sentio mortis. Poena fuit vita, requies mihi morte parata est [paratus ero]." Ich spüre nicht die Strafe des Todes. Die Strafe war das Leben, der Tod hat [wird] mir Erlösung gebracht [bringen].
"Mors certa, hora incerta." Der Tod ist sicher, nur die Stunde ist ungewiss.
Die braune Fähe war immer noch wütend, auf den Schwarzen. Vielleicht hatte er auch recht. Vielleicht war sie auch zu schwach, zu zerbrechlich, zu ängstlich, zu verkümmert, zu dramatisch und oder auch viel zu eingeschüchtert. Aber was sollte er erwarten? War es nicht er, der unterdrückte? Sie ordnete sich nur unter. Oder nein, sie hatte sich unter geordnet. Das war nun nicht mehr so. Dieser .. dieser WOLF! Er regte sie auf, aber ließ zu gleich auch einen eisigen und irgendwie fast wohltuenden Schauer durch das Fell der Kleinen ziehen. Er war einfach so stur, hitzköpfig und beherrschend. Fast so, das es weh tat, sich ihm zu widersetzen. Es war falsch, aber letztend Endes doch richtig gewesen. Nun war sie frei. Frei und weg von ihm. Jetzt konnte er in seelen Ruhe Mingan anknurren. Sie hatte doch schon immer das angespannte Verhältnis zwischen beiden gespürt. Wenn sie weg sah und beide einen Blick auf sich warfen, spürte sie diese Anspannung. Sie selber war zusammen gesunken. Sie war klein geworden, kleiner als sonst.
Sie blickte zu der Fähe, die sich zu ihr gesellt hatte. Vermutlich war sie auch aus der Anspannungszone geflohen. Schlaues Mädchen. Aber sie schüttelte ruhig den Kopf. Sie sagte, dass sie aus freien Stücken zu der Mähnenwöfin gekommen war. Aus freien Stücken ... das klang seltsam.
"Schon okay. Wenn du willst, kann ich dir helfen. Zu meinen Gesellen habe ich nicht vor zurück zu kehren, jedenfalls vorerst nicht. Ich mag beide irgendwie, aber ich glaube das sie es nicht so sehen. Beide sind wie Felsbrocken. Und zu all dem Überfluss habe ich oft Angst. Liegt in der Natur, leider... Also? In welcher Richtung sollen wir beide suchen?"
Sie zog die Lefzen zu einem Lächeln hoch und warf eines ihrer Ohren zurück. Hatte Chephe nicht eben etwas im Busch geraschelt? Sie drehte den Kopf zu dem Gebüsch und richtete ihn nach einem forschenden Blick zu der hellen Fähe. Ihre Augen hatten nichts großartiges entdeckt. Kein Tier, kein Nichts. Chephe spannte ihre Muskeln an, stand unter Spannung, positiver Spannung. Sie würde los rennen können, wenn ein Hase sich im Wald tummelte. Es war schon sehr positiv, ihre Art etwas zu verstellen. So hatte beide Rüden nie ihre mörderische Seite gesehen. Das Mädchen, das ständig tötete um zu überleben. Aber das taten alle Wölfe, nur von der dünnen und doch so wendigen und schnellen Fähe dachte man es nicht auf anhieb. Noch einmal sah sie sich um. Wo war der Weg? Der Weg aus diesem Urwald?
[Mit Sirkan, Mingan, Abebi nördlich des Misae Nahele]
Zu ihrer Erleichterung stellte Abebi fest, dass Chephe nichts allzu Ungewöhnliches an ihren Worten aufgefallen war. Sie wunderte sich wahrscheinlich nur etwas über Abebis Wortwahl. Als sie den Sätzen der kleinen Fähe zuhörte spürte sie einen Anflug von Mitleid. Es war wirklich nicht gerade so, das die Rüden Zuneigung zu ihr zeigen würden. Außer Sirkan. Manchmal. Dabei mochte Chephe sie doch eigentlich. Doch mit ihrem wie sie selbst sagte eher ängstlichem Wesen kam sie nicht durch die Mentale Mauer der beiden.
Felsbrocken? Ja, das beschreibt es gut. Nur mit viel Geduld kann man einen Felsbrocken kleinraspeln, um an das Innere zu kommen. Und Ausdauer, sowie Stärke.
Doch Abebi glaubte nicht, das Chephe nicht stark war. Nur erdrückte die Aggressivität zwischen den Beiden sie. Die Anspannung hatte sie mit der Zeit klein gemacht.
Für einen Moment überkam Abebi ein Anflug von Scham, da sie plötzlich das Gefühl hatte das es falsch war, die Fähe so grundtief zu verstehen. Natürlich konnte sie nichts dafür. Sie konnte ihr drittes Auge nicht vor der Welt verschließen. Doch die Gefühlswege der vor ihr stehenden waren so verworren, das es ihr vorkam als seien ihre Gedanken extra gesichert, damit niemand hinein kam. Und nun hatte Abebi sich unbewusst einen Weg in ihr Inneres gebahnt. Schnell wandte sie den Blick ab.
Danke, das du mir helfen willst. Wo lang ich muss weiß ich selbst nicht. Trotzdem - Allein wäre es ganz schön einsam. Außerdem denke ich, wir werden gut miteinander ...
Ein Rascheln unterbrach sie mitten im Satz. Sie warf ihren Kopf in dcie Richtung, aus der es gekommen war. Da spürte sie eine Art wilde Entschlossenheit oder Vorfreude in Chephe. Sie konnte sich gerade noch davon abhalten, sie fragend anzusehen. Stattdessen suchte sie die Gefühle der Umgebung ab. Da waren die primitiven Gedanken eines Kaninchens, sowie das schnelle wuselnde Instinktchaos von allerlei Insekten, Spinnen, Mäusen und so weiter. Das normale Hintergrundgefühl also.
Doch da streifte sie ein intelligentes Bewusstsein. Sie konzentrierte sich auf das kurze Gefühl. Da war es schon wieder. Doch die fremde Aura entglitt ihr immer wieder, als wolle sie nicht entdeckt werden. Wie konnte das sein? Sie spannte sich jetzt genau so an wie Chephe neben ihr, jedoch aus einem völlig anderen Grund. Diese Aura kam ihr gar nicht so fremd vor. Aber es war nicht die eines ihrer Freunde. Wer konnte es sonst sein? Ein Feind? Einer der Wölfe auf der Lichtung? Ein Wolf, den sie irgendwann mal getroffen hatte? Sie wusste es nicht, doch sie musste es heraus finden. Denn sie hatte das Gefühl, das hier irgendetwas ganz und gar verkehrt war. Mit dem Verhalte dieser Aura stimmte etwas nicht. Und Außerdem hatte sie das starke Gefühl, beobachtet zu werden.
Leise, aber bestimmt sagte sie: Ich glaube ich weiß, wo lang wir gehen könnten. Und vergiss das Futter! – es war ihr egal ob Chephe sich darüpber wunderte, das Abebi wusste was in ihr vorging- Wir müssen hier entlang.
Leise und alle Sinne in Alarmbereitschaft machte sie sich auf in Richtung der Fremden und doch nur zu gut bekannten Aura.
(mit Chephe ind er Naehe von Sirkan in Misae Nahele)
Noch mehr nahm der Sturm und der dichte Regen zu, sodass auch sein vorläufiges Versteck nicht mehr wirklich Schutz bot. Inzwischen war der Regen komplett durch sein Fell durch gedrungen und er war nass bis auf die Haut. Doch die Kälte die dabei entstand störte ihn kaum nein er begrüßte sie sogar ein wenig. Mit Kälte konnte er besser um als mit wärme. Sie war quälend und beengend. Kälte hin gegen war beflügelnd und wenn man sie von ihrem positivem sinne aus betrachtete konnte sie sogar beflügeln. So erhob sich der inzwischen dunkel graue Wolf wieder und schüttelte sich einmal kurz um überflüssiges Wasser los zu werden.
Kurz sah er sich um mit aufgestellten Ohren bevor er leicht schnaubte um das Wasser das von seiner Nase tropfte los zu werden. Nein bei den Gruppen wollte er nicht bleiben. Ein 5. Rad am wagen hatte er noch nie darstellen wollen. Nur um sich dann um zu drehen und schließlich einfach seinem Gefühl zu folgen das ihn schon immer leitete. Wohin es ihn jetzt brachte wusste er nicht,das einzige was er wusste war das er sich einen Unterschlupf suchen musste falls er nicht vor hatte morgen Taube Beine und eine taube Rute zu haben. Die Kälte würde gewiss vor allem die Wölfe die alleine waren sehr zu setzten.
Immer weiter lief er und lauschte dabei dem klang des Regens. Er hatte immer schon etwas beruhigendes und entspannendes. So entspannend das Balthazar gar nicht merkte wie lange er gelaufen war und daher blieb er wie erstarrt stehen als er auf einmal einen am Boden liegenden Wolf zu sehen. Leicht konnte man seinen Atem sehen der als leichte weiße Rauch schwanden sich in der luft zerstreute. Eine Pfote wieder angewinkelt haltend beobachtete er den Fremden Wolf mit aufgestellten Ohren, den jeder wusste das man sich beim Regen und bei so einem Sturm kaum auf den Geruchssinn verlassen konnte. Natürlich liefen sofort Gedanken durch Balthasars Kopf während er den weißen Wolf beobachtete. War er alleine? Warum lag er bei solch einem grausigen Wetter einfach auf dem kalten Boden und suchte sich keinen Unterschlupf?
Einen Augenblick zögerte er kurz und erst als er sich sicher war das der Wolf alleine war ging er auf ihn zu und stellte sich so leicht über den Kopf des Wolfes das dieser zumindest von dem peitschenden Regen geschützt war. Ihn dabei ruhig mit seinen dunklen Augen ruhig und freundlich ansehend. Wenn der Wolf ihn nicht bei sich haben wollte würde die weißfellige ihn wahrscheinlich schnell vertreiben. Vielleicht knurren oder warnend nach ihm schnappen. Nun er würde wissen wie sie reagieren würde wenn die scheinbare Fähe auf ihn reagierte und auf das was er tat.
[ Läuft weiter / entdeckt Anzunamun und stellt sich schützend über ihren Kopf ]