Seltsamerweise schien Mingan nun beweisen zu wollen, dass er doch einen Kopf besaß. Dem schwarzen konnte das im Moment nur recht sein. Durch einen Kampf zwischen ihnen würden die beiden Fähen sicher nicht ihre Angst verlieren. In seiner Welt wären sie nicht mal ein halbes Jahr alt geworden, wenn er so darüber nachdachte. Immer öfter drängte sich ihm mittlerweile die Frage auf, warum man seinem Ursprünglichen Rudel derart viele Lasten auferlegt hatte, während diese Wölfe einfach so dahin zu leben schienen, ohne eine wirkliche Bedrohung. Nunja, im Angesicht des Pumas hatte Chephe damals mehr oder weniger ihre Angst überwunden, aber das hier schien sie noch mehr zu bedrohen. Was auch immer es war. Trotz des ganzen schien sie ihn jedoch nun wieder von sich weg treiben zu wollen. Allmählich ging Sirkan dieses Verhalten gehörig gegen den Strich. Er hatte nicht wie dieser Graue behauptet einfach fort zu gehen! Wie oft sollte er diesem kleinen Wesen denn noch erzählen, dass sein Versprechen ihn zwang hier zu bleiben? Den Blick den sie ihm danach zu warf sah er nicht mehr, denn den Kopf hatte er bereits umgewandt, um sie nicht ansehen zu müssen. Mit ihren Worten hatte sie seinen bereits entflammten Zorn nur noch mehr entfacht. Wenn sie so weiter machte, würde er Mingan wohl doch in nächster Zukunft brauchen um seine Wut heraus zu lassen. Viel zu lange war es her, seitdem er sich in einem Kampf hatte auslassen können. Als sie nun plötzlich anfing Mingan als auch ihn zurecht zu weisen, brachte es das Fass gänzlich zum überlaufen. Mit aller Macht versuchte er sich im Zaum zu halten, sodass sich anfangs lediglich seine Lefzen das tödliche Gebiss freigaben und nur ein halb unterdrücktes Grollen zu hören war. Währen der Graue mal wieder zu sabbern anfing, stand Sirkan weiterhin leicht abgewandt da. Doch auch als Mingan fertig war, hatte sich Sirkan keinesfalls beruhigt. Eher das Gegenteil war der Fall. Er hatte es gehörig satt sich ständig anhören zu müssen wie diese kleine Fähe herumnörgelte, während er nur tat, was er damals gesagt hatte. Mit funkenden Augen drehte er sich nun blitzartig doch zu ihr um, die Lefzen weiterhin bedrohlich hoch gezogen. Direkt vor ihr baute er sich auf, das Fell gesträubt, und nicht einmal ein kleiner Wolfskopf wie ihrer passte nun noch zwischen die beiden Schnauzen.
"Das war doch nicht der erste Geist der dir begegnet ist. Warum Kommst du dann plötzlich nicht mehr von dieser Angst weg? Ein Geist dich fressen: Das ich nicht lache, was wäre an deinem spärlichen Körper schon zu haben?"
Mit einem unterschwelligen Knurren hatte er diese Worte vorgebracht. Noch einmal kurz sah er ihr mit loderndem Blick in die Augen, dann machte er kehrt und ging einige Schritte fort. Bevor er jedoch gänzlich fort ging,sprach er noch mit dunkler Stimme über seine Schulter.
"Da es bei euch ein Versprechen anscheinend egal ist und du mich sowieso schon mehrmals versucht hast frei zu sprechen, werde ich mir dein Gejammere und auch das dieses grauen Fellballes das sich einen Wolf nennt (hierbei schaute er Mingan an) nicht länger anhören."
Die anfänglichen Worte waren weiterhin im Zorn gesprochen, doch nun wandte er sich noch einmal, mit einem etwas neutraleren Ausdruck zu Abebi.
"Ich glaube nicht, dass es viel bringt deine Freunde zu suchen. Was auch immer uns hierher befördert hat, war sehr mächtig und anscheinend wollte es, das du bei diesen zwei Wölfen bleibst. Ich glaube es wird dir später helfen, wenn du seinen Wunsch erfüllst. Bis jetzt schien es uns schließlich wohlgesinnt zu sein."
Nach dem er noch einmal die zwei anderen mit einem leichten Grollen in der Kehle bedacht hatte, setzte sich der schwarze wieder in Bewegung. Noch länger wollte er sich das nicht bieten lassen. Vermutlich wäre es sogar besser gewesen hätte er sie damals von ihrer Angst erlöst und gefressen anstatt ihr ein Versprechen zu geben, was sie später ständig anzweifelte.
( Sirkan ist bei Chephe, Mingan, Abebi; nördlich des Misae Nahele )
Abebi zuckte verwirrt zusammen, als Chephe plötzlich anfing, laut und bestimmt – wenn auch immer noch zitternd – zu reden. Von allem was hätte passieren können hatte sie das am wenigsten erwartet. Wobei, plötzlich Maya und Kurayami zu spüren, das wäre wohl noch unwahrscheinlicher. Auf jeden Fall wunderte sie sich sehr, das sie nichts in Chephes Aura bemerkt hatte, das auf so eine Reaktion hinwies. Oder sie kannte den Wolf einfach zu schlecht, und diese Reaktion war völlig normal und es bedurfte deshalb keiner Stimmungsänderung. Ja, das musste es sein. Die Art, wie sie die Rüden anherrschte erschreckte Abebi fast noch mehr, da die beiden jetzt wütend auf Chephe waren, und nicht auf sich gegenseitig. Und Abebi stand direkt neben ihr. Doch obwohl sie Angst hatte blieb sie stehen mit dem Gedanken an den Bären, vor dem sie Kurayami gerettet hate. Sie war stark. Das sagte sie sich immer wieder und reckte die Schnauze vor damit man ihr ansah, das sie Chephe unterstützen würde. Eigentlich hatte diese ja auch Recht. Als Sirkan dann plötzlich direkt neben ihr stand und Chephe anfuhr war sie kurz davor zu knurren, ließ es jedoch nicht aus ihrer Kehle kommen. In diesem Moment wünschte sie sich Mayas Gabe, mit der sie alle hätte beruhigen können. Chephe ließ sich neben sie sinken. Abebi stieß sie einmal aufmunternd mit der Pfote an und flüsterte: Gut gemacht! Als Sirkan sich dann abwandte und mit Abebi sprach erstarrte sie. Mehrere Momente stand sie einfach nur da und ließ seine WOrte auf sie einwirken. Was er da gesagt hatte ... es war so unglaublich grausam, gerade, weil es wahr war. Sie glaubte nicht, das Sirkan ihr mit Absicht einen Schlag vor den Kopf geben wollte, doch genau das hatte er getan. Was würde passieren, wenn sie ihre Freunde suchte? Konnte es ihr wirklich jemand verbieten? Sie macht einen Schritt hinter Sirkan her. Mit erstaunlich ruhiger und gefasster Stimme sagte sie: Warte, bitte! Von welchem Versprechen du auch redest, du kannst es nicht einfach als ungültig erklären! Erinnere dich an deine Gründe, warum du es ihr gegeben hast und halte es! Man kann Versprechen nicht einfach zurücknehmen.Sie merkte, wie harsch das geklungen hatte und senkte den unterwürfig den Kopf. Ich will dich nicht erzürnen. Aber ich bitte dich, mit mir und Chephe aufzubrechen, um meine Familie zu finden! Ich habe niemand anders. Und falls es so sein sollte, wie du gesagt hast werden wir sie halt nicht finden. Doch wir können sie suchen. Falls ihr schon ein Ziel hattet, das ihr erreichen wollt, könnt ihr es natürlich weiter verfolgen, doch falls ihr einfach nur herumgezogen seid wäre es doch eine Abwechslung, mir zu helfen, oder? Doch ich will euch nicht zwingen. Ich werde aufbrechen und wer sich meiner erbarmt, der kann mir folgen. Auch dich Mingan, würde ich bei mir wünschen. Du scheinst ebenfalls stark zu sein. Mit diesen Worten, von denen sie jedes einzelne sorgfältig überdacht hatte um keinen Streit auszulösen, befreite sie sich aus ihrer unterwürfigen Geste und drehte sich um. Als sie an Chephe vorbeiging stubste sie sie freundschaftlich an und sagte dann leise, nur für sie: Tu was du für richtig hältst. Du bist stark. Sie wollte schon lostraben, als ihr noch etwas einfiel. Als Sirkan sich schützend vor Chephe gestellt hatte, hatte Abebi eine tiefe Zuneigung gespürt. Sie wusste nicht genau, was er für sie empfand, drehte sich jedoch noch einmal um und sah Sirkan fest in die Augen. Sie versuchte in ihren Blick die Worte Wenn du sie liebst, dann folge ihr doch, und verletze siebitte nicht, sie braucht dich! zu stecken. Sie wusste nichtr, ob er es verstanden hatte doch letzendlich drehte sie sich herum und lief los.
(bei Mingan, Sirkan und Chephe nördlich des Misae Nahele; läuft auf gut Glück nach Osten am Chu´a entlang)
Maya hatte sich gerade erhoben um Abebi erneut in den Wald zu folgen. Dieses Mal jedoch auf andere Art und Weise. Mit dem Wissen, dass diese kleine graue Fähe ihre Schwester war. Wieder regte sich in Maya der Beschützter-Instinkt. Vor allem jetzt, nachdem sie erfahren hatte was ihre kleine Schwester schon Alles durchmachen musste. Abebi hat es schlimmer gehabt als ich. Ich hatte keinerlei Erinnerungen an meine Familie. Ich wusste zwar, dass es sie gegeben hatte und vielleicht noch gab, aber ich hatte es nicht bewusst mit erlebt. Dazu war ich noch zu klein gewesen. Abebi dagegen war in jedem Augenblick ihrer Angst bei vollem Bewusstsein und musste Alles miterleben. Maya seufzte unhörbar. Das muss schrecklich sein. Maya schüttelte den Kopf. Sie richtete ihren Blick auf Abebi während sie mit kräftigen Sätzen weiter durch den Wald trabten. Maya nahm sich fest vor- nein, schwor es sich, dass sie Abebi immer eine fürsorgliche und gute große Schwester sein würde. Egal was kommen sollte. Ich werde ab dem heutigen Tag immer bei Abebi sein und nicht von ihrer Seite weichen! Wenn wir uns schon jetzt erst finden durften,will ich wenigstens jetzt meine restliche Zeit mit meiner letzten Schwester verbringen! Es breitete sich ein Gefühl der Liebe in Maya aus und die Graue musste lächeln. Dann konzentrierte sie sich wieder auf ihre Umgebung und die Gegenwart.
Abebi und sie liefen immer noch tiefer in den Wald. Zumindest vermutete Maya dies. Sie fand in diesem grässlichen grünen Verließ sah Alles gleich aus und man erkannte keinen Unterschied. Immerhin ist der Nebel abgezogen. Dachte sie mit einem Blick um sich. Das Grün sauste an ihnen vorbei und es schien kein Ende zu nehmen. Ob wir hier jemals wieder heraus kommen? Es kam Maya einfach endlos vor. Wie lange waren sie schon gelaufen? Sekunden, Minuten, Stunden? Es kam ihr vor als wären sie schon Tage unterwegs tiefer in das Grün, als durch die dicht stehenden Bäume endlich ein heller Lichtschimmer zu ihnen durchdrang. Die Mauer als hohen Bäumen die sich vor ihnen auftat öffnete sich und die Geschwister traten auf eine große Lichtung hinaus. Es war eindeutig heller als unter dem dichten Blätterdach und Maya spürte zum ersten Mal seit mehreren Tagen wieder die warmen Sonnenstrahlen auf ihrem grauen Fell. Sie streckte den Kopf in Richtung Himmel und schloss die Augen. Es war immer noch bewölkt, dennoch vielen ihr leichte Sonnenstrahlen aufs Gesicht.
Maya war ganz in dem Moment der Freude über die ersten Sonnenstrahlen seit Langem gefangen, so das sie erst nicht merkte, dass Abebi und sie nicht alleine auf der kleinen Lichtung waren. Maya riss die Augen auf und sofort verflog das Gefühl der Freude und machte dem in letzter Zeit so wohl bekannten Misstrauen Platz. Mit einem raschen Blick erfasste sie die Situation. Bis auf die Geschwister befanden sich noch weitere kleinere und größere Wolfsgruppen auf der kleinen Lichtung. Zuerst viel der Grauen die vertraute Figur Naijmouns ins Auge, der sich etwas links von Maya befand. Neben ihm sah sie das weiße Fell Anzunamuns. Maya musste ein Knurren unterdrücken. Es gefiel ihr nicht, Anzunamun alleine mit Naijmoun zu sehen. Doch sie riss sich zusammen. Zumindest für den Augenblick. Etwas Anderes forderte Mayas Aufmerksamkeit. Außer der altbekannten Gruppe bestehend aus Naijmoun, Anzunamun, Abebi Kurayami -bei dem sich Maya fragte wie er wohl auf die Lichtung gekommen war, den Gedanken jedoch vertreib- und sich selbst, befanden sich noch andere Wölfe in ihrer Nähe. Mayas Nackenhaare stellten sich auf und unwillkürlich kam ein Grollen über ihre Lefzen. Doch sie hatte keine Zeit sich darüber Gedanken zu machen wer diese Wölfe waren, sie genauer in Augenschein zu nehmen oder sich zu überlegen was nun zu tun war. Sie wollte gerade noch einen Schritt vor Abbei tun um sie zu schützen, doch diese war schon wie der Wirbelwind zu Kurayami gestürzt und ann geschah Alles so schnell, dass Maya nicht begriff was genau passierte. Erst war es, als würde sie mit einem wilden Tornado mitgerissen und umher geschleudert wie ein hilfloser Schmetterling in einem Windstoß mit dem sie in die Höhe gerissen wurde. Dann war es als ließe sie jemand aus der Krone eines riesigen Baumes fallen. Maya wurde schlecht und für einen kurzen Moment wurde ihr schwarz vor Augen. Sie fiel immer weiter. Es war als stürzte sie in ein schwarzes Loch ohne Boden. Innerlich wartete sie auf den Aufprall. Auf die Schmerzen die damit verbunden sind. Doch es kam kein Schmerz. Maya wurde lediglich schlecht und ihr Magen drehte sich herum. Jetzt war sie froh, dass sie in den letzten Tagen so wenig zu sich genommen hatte.
Es kam ihr vor als dauerte dieser Augenblick Stunden. Doch wahrscheinlich vergingen nur wenige Sekunden. Als Maya die Augen wieder aufschlug, fühlte es sich an, als ob ein dünner grauer Schleier auf ihren Augen lag. Sie blinzelte ein paar Mal. Doch ihr Blick wurde nicht klarer. Es dauerte einige Sekunden bis sie begriff, dass sie auf dem Rücken lag und in den grauen Himmel schaute. Sie verharrte einige weitere Sekunden in ihrer Position und starrte die dunklen Wolken über sich an. Sie versuchte zu begreifen was gerade mit ihr geschehen war. Gerade noch stand sie mit Abebi auf der Lichtung und hatte sich überlegt, wie sie am besten auf die fremden Wölfe reagieren sollte, da war es ihr als fiele sie Kilometer in die Tiefe und jetzt lag sie hier und starrte in den Himmel. Ist das vielleicht Alles nur ein Traum? Maya hob ihren Kopf und schaute sich um. Sie sog erschrocken die Luft ein. Sie war nicht etwa allein oder in Gegenwart Abebis, wie sie vermutet hätte. Sie erblickte drei Gestalten, die mit ihr auf dem trockenen harten Boden lagen. Es dauerte einen Moment bis Maya begriff wen sie da vor sich hatte. Es waren die weiße Wölfin Anzunamun, der neu dazu gestoßene Kurayami und... Maya blinzelte ein paar Mal, weil sie es nicht recht glauben konnte. Auch der helle, immer fröhliche Naijmoun befand sich auf der Ebene. Ebene? Maya rollte sich herum, so, dass sie nun auf dem Bauch lag. Jetzt konnte sie ihre Umgebung genauer in Augenschein nehmen. Die Landschaft in der sie sich in diesem Augenblick befanden hatte nicht die geringste Ähnlichkeit mit dem geheimnisvollen Wald zuvor. Der Boden war kahl, trocken und nur von einer dünnen Schicht abgefressenem, verdorrtem Gras bedeckt. Auch die Luft schien hier anders zu sein. Es schien Maya, als gäbe es hier eine geringere Luftfeuchtigkeit. Außerdem hatte man sich in dem gruseligen Wald immer so gefühlt, als träge man ein ganzes Universum auf den Schultern. Hier war dies anders. Die Luft lastete nicht mehr so schwer und erdrückend. Der krasseste Unterschied lag jedoch weder im Boden, noch in der Luft. Im Wald waren sie bei jedem Schritt den sie gemachten hatten und bei Allem was sie getan hatten von hohen, schier endlos in die Höhe ragenden Bäumen umgeben gewesen, die ihnen ihre Freiheit geraubt hatten. Die Aussicht sich nun endlich wieder frei bewegen zu können weckte in Maya den Drang auf die Füße zu springen und umher zu tollen wie ein kleiner Welpe. Sie sprang übermütig auf die Pfoten und hielt ruckartig Inne, als ihr wieder einfiel, dass sie nicht allein auf der Ebene war. Wieder ließ sie ihren Blick über ihre drei Gefährten wandern. Doch musste sich Maya eingestehen, dass sie Anzunamun und Kurayami nur einen flüchtigen Blick schenkte. Ihre ganze Aufmerksamkeit lag auf Naijmoun. Ist er das wirklich? Maya konnte es immer noch nicht fassen. Vielleicht war all dies ja doch nur ein Traum. Aber so realistisch waren ihre Träume nur selten. Und ob Traum, oder nicht. Sie würde es in vollen Zügen genießen, wieder bei Naijmoun sein zu dürfen. Ein breites Grinsen breitete sich auf Mayas Gesicht aus und ein hohes, frohlockendes Jauchzen kam aus ihrer Kehle. Sie wollte gerade auf den Hellen zu stürmen um sich in sein Fell zu kuscheln und Naijmouns tröstliche Wärme zu spüren, als er ihr zuvor kam. Schnell und voller Energie stürzte er auf Maya zu und kam gerade noch rechtzeitig zum Stehen. Er sprach mit so aufgeregter, fröhlicher und vertrauter Stimme, dass Maya ganz warm ums Herz wurde. Und hätte sie sich eben noch zurück halten können, so machten seine Worte dies vollkommen zunichte. Sie brachte die letzten Meter die sie von Naijmoun trennten mit einem Satz hinter sich und kuschelte sich an das weiche, helle Fell des Rüden. "Oh Naij, ich bin so froh dich wieder zu haben! Ich dachte schon wir würden uns niemals wieder sehen! Wer hätte schon ahnen können, was sich in diesem Wald entwickelt." Maya Stimme überschlug sich regelrecht. In ihr lagen unüberhörbar die unendliche Freude und auch der Schmerz, den sie empfunden hatte, als Naijmoun mit Anzunamun vorgegangen war. Maya wusste nicht warum, aber dummer Weise liefen ihr still die Tränen über die Schnauze. Warum weinte sie jetzt? Sie war doch unglaublich glücklich. Oder nicht? Maya überlegte einen Moment um sich ihrer Gefühle bewusst zu werden. Doch wie schon einmal, an jenem so fern wirkenden Tag, an dem sie mit Abebi im Wald gelegen hatte, gelang ihr dies nicht. Sie fühlte so Vieles gleichzeitig. Freude über das Wiedersehen mir Naijmoun, Trauer bei der Erinnerung an den Wald und daran, dass Naijmoun sie verlassen hatte und an die Ungewissheit, ob sie ihn je wieder sehen würde. Außerdem war sie verwirrt. Hatte Gefühle, die sie niemals zuvor gefühlt hatte und nicht deuten konnte. Ein Gedanke huschte durch Mayas Kopf, Nur einen flüchtigen Augenblick. Abebi! Hingen die nicht deutbaren Gefühle mit Abebi zusammen? Und wo befand sich ihre kleine Schwester? Panik stieg in Maya hoch und vertrieb das wohlige Gefühl. Sie riss sich von Naijmoun los und schaute sich hektisch um. Doch die kleine Graue war nirgends zu sehen. Bis auf Naijmoun, Kurayami und Anzunamun befanden sich außer Maya selbst, keine weiteren Wölfe auf der Ebene. Maya drehte sich noch einmal um ihre eigene Achse um ganz sicher zu gehen, doch von ihrer Schwester war nichts zu sehen. Maya schluckte schwer und versuchte die Panik zu unterdrücken und ihre Gefühle wieder unter Kontrolle zu bekommen. Es gelang ihr, vorerst. Sie würde den Gedanken an Abebi verdrängen, vorerst. Sie würde sich mit dem Gegebenen abfinden, vorerst. Ihre dunklen Augen richteten sich wieder auf den Rüden. Maya musste ihn verwirrt haben. Wie verrückt ich doch auf ihn wirken muss. Maya gefiel der Gedanke, Naijmoun könnte sie für verrückt halten nicht, deshalb holte sie noch einmal tief Luft um den letzten Rest Panik zu vertreiben und began zu sprechen: "Es tut mir leid. Ich weiß, ich muss sehr verrückt auf dich wirken, aber ich habe allen Grund dazu. Es ist Viel passiert in der Zeit, als du mit Anzunamun unterwegs warst." Maya machte eine Pause. Kontrollierte ihre Stimme auf Schmerz. Doch es gelang ihr den Schmerz zu unterdrücken, genau wie die Panik. "Ich würde dir gerne Alles erzählen, doch nicht hier." Sie schaute sich ein weiteres Mal um. "Ich würde gerne mit dir allein reden, wenn das ok ist? Das was ich zu erzählen habe, geht niemanden sonst etwas an." Ihre Worte klangen hart. Es war nicht beabsichtigt, doch sie musste sich beherrschen um nicht die Kontrolle zu verlieren. Musste sich konzentrieren um den Damm, den sie gegen die Fluten der Gefühle errichtet hatte aufrecht erhalten zu können. Denn sie wusste, wenn sie nur eine Sekunde nachgab, würde sie mit den Fluten mitgerissen werden und das wollte sie Naijmoun nicht antun. Und schon gar nicht hier, vor Publikum. Sie zwang sich unbeschwert zu lächeln und wartete innerlich bis aufs Zerreißen angespannt auf Naijmouns Antwort.
(Auf der Kristallebene, bei Naijmoun, Anzunamun und Kurayami)
Es war wirklich und wahrhaftig Maya, dieselbe Maya, die er auf den ersten Blick gemocht hatte, dieselbe Maya, die ihn getröstet hatte, dieselbe Maya mit der derselben Ruhe in den dunklen Augen und dem grauen, kuscheligen Fell. Die Maya, für die er durchs Feuer gehen würde und die er so vermisst hatte. Es lag in Naijmouns Natur, dass er manchmal etwas übertrieb, vor allem bei positiven Gefühlen - und warum auch nicht? Wenn einem nach Lachen zumute war, warum dann weinen? Warum sich zurückhalten, wenn man am liebsten die ganze Welt umarmen wollte? Da dafür Naijs Pfoten zu kurz waren, musste eben Maya hinhalten. Es tat unbeschreiblich gut, sich an die graue Wölfin zu schmiegen, als würde ein ganzes Wolfsleben zwischen ihrer letzten Begegnung und dem Hier und Jetzt liegen. Auch wenn Naijmouns Zeitgefühl nicht ganz zuverlässig war, war er sich ziemlich sicher, dass es noch nicht so lange her war - zu gut konnte er sich an das vertraute Gefühl erinnern, das ihn durchströmte: Sanftheit, Nähe, Sicherheit. Und Liebe. Verwundert blinzelte Naijmoun, verweilte kurz bei dem Gedanken. Er liebte Maya als seine Freundin, seine Verbündete, seine Weggefährtin. Hm. Egal. Wo war er stehen geblieben? Sanftheit, Nähe, Sicherheit, … Geborgenheit. Sie umfing ihn wunderbar schützend, wann immer er die Wölfin sah, sie fühlte, sie sprechen hörte. Beim Klang ihrer Stimme huschte ein Lächeln über Naijs Wolfsgesicht, das dann jedoch wieder verschwand. Da lag so vieles in Mayas Worten… Glück, Freude, Erleichterung. Aber noch etwas anderes, das Naijmoun zuerst nicht einordnen konnte - oder nicht wollte. Erst, als er Mayas geradezu beklommene Anspannung spürte, konnte er nicht länger so tun, als merkte er nicht, dass etwas nicht stimmte. Der helle Rüde löste sich ein kleines Stück von seiner Freundin, um sie ansehen zu können und erkannte erst jetzt, dass sie weinte. Besorgt legte Naij den Kopf schief, fragte nicht, sondern leckte ihr nur tröstend über das schöne Gesicht mit den sanften Augen, in denen jetzt jedoch Trauer lag. Und Schmerz. Das war es auch, was er in ihrer Stimme gehört hatte.
Plötzlich wurde Maya noch unruhiger, geradezu panisch. Sie wich von ihm ab, ihr Blick glitt hierhin und dorthin und Naijmoun folgte ihm verwirrt, sah kurz über die Ebene, entdeckte jedoch nichts Besorgniserregendes. Auch Gerüche lagen kaum in der Luft. Etwas weiter entfernt standen Anzunamun und Kurayami, die er vorhin schon unbewusst registriert hatte. Gut, sie hatten anscheinend alle keine Ahnung, wie sie hierher gekommen waren und was das alles zu bedeuten hatte, aber das würde sich schon noch zeigen. Soweit war alles in Ordnung. Oder?
.oO(Nein, das stimmt nicht.)Oo.
Das wurde Naijmoun ganz unvermittelt bewusst. Er hatte Maya im Stich gelassen. Er war mit Anzunamun mitgegangen. Er hätte daran denken müssen, dass er nicht mehr zurück konnte. Und wenn Maya jetzt glaubte, er hätte es - absichtlich gemacht? Oder dass es ihm zumindest egal gewesen war, dass sie dadurch getrennt wurden? Er musste das unbedingt richtig stellen! Aber nicht jetzt. Irgendetwas Anderes bedrückten Maya. Nein, es bedrückte sie nicht, es machte ihr Angst. Was auch immer es war, es würde Naijmoun noch kennen lernen! Seine Freundin in Panik zu versetzen! Kurz schlich sich wirklich und wahrhaftig etwas Grimmiges auf Naijs Züge, bevor sie sich glätteten und nur das Besorgte in den hellen Bronzeaugen zurückblieb. Maya hatte sich wieder ihm zugewandt und riss sich allem Anschein nach zusammen. Aufmerksam hörte Naijmoun ihr zu und schüttelte zuerst nur den Kopf und ihm mehrere Entgegnungen auf der Zunge lagen, die er jedoch vorerst nicht laut aussprach, um sie nicht zu unterbrechen:
.oO(Warum entschuldigst du dich denn? Ich muss mich entschuldigen, ich habe dich verletzt… oder?)Oo.
.oO(Verrückt? Ach Kleines… Du bist nicht verrückt. Nicht mehr, als richtig ist.)Oo.
.oO(Viel passiert? Ja… ja, das stimmt. Aber das meiste ist in den letzten Sekunden geschehen. Wieso habe ich es nicht schon früher begriffen, wie dumm es wirklich von mir gewesen war, dich alleine zu lassen?)Oo.
.oO(Erzählen? Ja, bitte erzähle mir alles, nur damit ich deine Stimme hören kann.)Oo.
.oO(Alleine? Das ist noch viel, viel besser.)Oo.
Einen Moment wartete der Rüde noch, um sich sicher sein zu können, dass Maya geendet hatte und auf eine Antwort wartete. Seine Stimme war ruhiger als sonst, als er nickte und zustimmte:
„Natürlich ist das okay. Suchen wir uns einen Ort, wo wir ungestört sind.“
Auch wenn er lächelte, wirkte dieses Lächeln seltsam angestrengt, was man an Naijmoun noch nie gesehen hatte. Er warf einen kurzen Blick zu den beiden Wölfen ein Stück abseits. Mit Anzunamun hatte er dann doch nicht mehr geredet - der ganze Ärger umsonst, sozusagen. Na ja. Er würde es Maya erklären. Hoffentlich war sie nicht innerlich wütend auf ihn. Hoffentlich nicht. Kurayami - mit ihm hatte er eigentlich noch gar nichts zu tun gehabt, hatte nur einmal kurz seinen Namen aufgeschnappt. Nun ja, später würden sie ihn vielleicht noch besser kennen lernen, in der Zwischenzeit konnte er sich ja mit Anzunmaun unterhalten. Obwohl… die weiße Wölfin wahrscheinlich nicht so sehr auf Gesellschaft aus war. Es war ihm schleierhaft, warum die Fähe ihn gefragt hatte, ob sie mit ihm reden könne. Bei Gelegenheit sollte er sie noch einmal darauf ansprechen… aber nicht jetzt. Jetzt galt seine volle Konzentration Maya.
Naijmoun stupste Maya sanft, leckte ihr eine letzte, kleine Träne von der Wange und wandte sich um. Ein kurzer Blick über die Schulter, um zu sehen, ob sie auch mitkam, dann trabte der Helle los, während er sich noch einmal genauer umsah. Es schien eine völlig normale Ebene zu sein - trocken, aber auf eine gewisse Art und Weise nicht so erdrückend wie der Wald. Auch hatte sich der Nebel verzogen, dafür war der Himmel von dicken Wolken verdeckt. Immer wieder fuhren Naij Windstöße durch das helle Fell, während sich alles um sie herum langsam in Zwielicht tauchte. Der Abend war längst angebrochen und die Nacht würde nicht mehr lange auf sich warten lassen. Besser, sie blieben in der Nähe von Anzunamun und Kurayami. Je mehr sie waren, desto besser konnten sie sich auch gegenseitig schützen. Vor wem oder was? Das wussten sie nicht. Aber irgendetwas oder irgendjemand hatte sie ja schließlich hierher gebracht und obwohl Naijmoun selten misstrauisch war, musste es kein Freund gewesen sein. So lief Naij nur ein paar Wolfslängen in lockerem Laufschritt, bis er an einen Felsen kam, hinter dem man sich einigermaßen vor dem immer wieder auffrischenden Wind schützen konnte.
So sehr er ihn liebte, wenn er leise sang, kündete er diesmal von Regen. Mit jedem Pfeifen flüsterte er es Naijmoun in die Wolfsohren:
Regen, Regen, Regen…
Auf Regen hatte Naij keine Lust. Gerade erst der drückenden Stimmung des Waldes entkommen wollte er nicht wieder etwas haben, das auf seinen Schultern lastete, selbst wenn es nur Tropfen waren, die vom Himmel auf sein Fell fielen. Wenigstens war die Luft nach einem ordentlichen Regenguss immer schön klar.
.oO(Genau, Naij. Postitiv denken. Das kannst du doch sonst immer so gut.)Oo.
Doch hatte etwas ganz Bestimmtes Naijmouns Hochstimmung einen Schlag versetzt: Die Erkenntnis, dass er einen riesigen Fehler gemacht und Maya stehen gelassen hatte. Das würde nie mehr passieren, das schwor er sich im Stillen.
Der Wolf umrundete den Felsen, der vielleicht zwei Mal so hoch und drei Mal so lang war wie er selbst und drückte sich auf der anderen Seite gegen den Stein. Dann aber rückte er ein wenig von der Felswand ab, damit Maya sich zwischen ihn und den Felsen legen konnte. So war es für sie am Wärmsten und am Windgeschütztesten. Naijmoun bettete den Kopf auf die Vorderpfoten und seufzte leise. Auch wenn da immer noch die Erleichterung war, Maya wieder gefunden zu haben, überwogen nun doch die Besorgnis, was mit ihr los war - und das Schuldbewusstsein. Hoffentlich konnte sie ihm verzeihen, dass er sich nicht bewusst gewesen war, dass er sie damit trennte. Hoffentlich glaubte sie ihm, dass er bei niemandem lieber war… als bei ihr.
[mit Maya auf der Ebene || entfernt sich (mit ihr) ein wenig von Anzunamun und Kurayami]
.....
Der kürzeste Weg zwischen zwei Wölfen ist ein Lächeln (:
Finde ich dich wohl jemals wieder? Bist du schon gestorben? Wie kann ich heraus finden ob du noch lebst oder nicht? War...war es mein Fehler?
Wie immer huschten diese Gedanken durch den Kopf Balthazar's, während er einfach stupide vor sich hin lief. Nicht wissend wohin er wollte und wohin er vielleicht sollte. Erst als ihm der erste Regentropfen auf die schwarze Nase fiel wackelte der Rüde leicht mit dieser und sah zum Himmel empor. Regen! Er war meistens sehr angenehm..wenn man in einer Höhle oder einem Unterschlupf war und nur den klängen der Regentropfen zu hören konnte. Eine eigene von der Natur erdachte Melodie die meistens sehr beruhigend war und zum Träumen einlud. Langsam streckte er sich ein wenig. So lange war er schon gegangen und er musste gestehen das ihn doch ein kleiner Hunger plagte. Doch bezweifelte er irgend wie das er auf dieser..Kristallebene etwas zu fressen finden konnte. Nun ja.. es war ja nicht das erste mal das der Rüde für ein paar Tage nichts zu fressen finden konnte wenn er an die zeit als Jungwolf zurück dachte. So weit ihm dies möglich war natürlich. Gedanken verloren führten ihn seine Schritte weiter – während immer mehr kleine dunkle Flecken auf seinem matten grauen Fell zu sehen waren. Den der Regen hörte natürlich nicht nach ein zwei kleinen Tropfen auf. Dennoch störte es ihn wahrlich nicht. Und es war auch nicht der Grund warum der Rüde plötzlich erstarrte. Leicht hielt er seine Nase in den Wind um sicher zu gehen das er sich nicht getäuscht hatte.
Nein er hatte sich nicht getäuscht, der Geruch den er in seiner Nase hatte stammte von anderen Wölfen. Ein wenig Unbehagen und Freude zu gleich konnte er in sich spüren. Lange war er keinem anderen Wolf mehr begegnet. Was sollte er tun? Sollte er sie einfach umgehen? Wenn jetzt ein Regenschauer kam würde das ganze ein leichtes sein. Den der Regen verwischte sowohl die Spuren als auch den Geruch von ihm – wie bei jedem anderen Tier. Oder sollte er es nach so einer zeit doch wagen sich anderen Wölfen zu nähern? Schließlich ..konnte ihm lediglich passieren das sie ihn fort beißen würden. Ein wenig hin und her gerissen entschied schließlich seine leichte Neugier das er sich langsam auf die Wölfe zu bewegte. Jedoch im sicheren Abstand falls diese ihn nicht bei sich haben wollten. Wer wusste schon wie andere Wölfe reagierten? Daher trat er zögerlich an die Fremden Wölfe heran und begutachtete sie aus seinen grau blauen Augen. Sein Blick gab den meisten leider das Gefühl das sie durch bohrt wurden. Einige störte es nicht..anderen wieder rum empfanden es sehr aufdringlich. Und das obwohl man hinter dieser harten kühlen Fassade eigentlich einen sanften Gutmütigen Blick erkennen sollte. Wenn man sich die zeit nahm danach zu suchen. So ging er auf auf einen weißfelligen Wolf zu der vor einem Rotfelligen stand. Scheinbar unterhielten sie sich – schienen sich jedoch noch nicht näher zu kennen da der weiße Wolf ein wenig Förmlichkeit Abstand hielt.Sollte er sich da jetzt wirklich mit einmischen?Ein wenig angespannt stand er da,die linke Vorderpfote hatte er leicht erhoben und angewinkelt. Der Kopf hielt er ein wenig Geduckt was zu seinem innerlichen Konflikt sehr gut passte,dabei waren die Ohren neugierig nach vorne hin ausgerichtet.
[ Kristallebene | beobachtet Yoki & Situ | in der nähe von Ankuna & Arumak]
Der Weg vor Arumak war so lang. Sollte er weitergehen? Einfach den endlosen Weg ins Ungewisse wagen, oder bleiben, und sie für immer vergessen? Arumak könnte die Hoffnung aufgeben.. Alleine bleiben und dem Schicksal die Entscheidung lassen. Er würde nicht weitergehen.. Er wollte nicht. Und doch zwang er seine Pfoten dem Regen zu trotzen und einem Sturm entgegen zu laufen, so hoffnungslos die Situation auch schien.. Arumak zuckte zusammen, als er eine Stimme, nicht weit von sich entfernt, vernahm. Der Regen und der Wind wehten ihm nun einen, ihm fremden, Geruch zu. Ein Wolf... Arumak kannte ihn nicht, und hatte ihn auch noch nie gerochen. Ein einziger; mit ihm könnte er es problemlos aufnehmen.. Doch dann umwehte noch ein zweiter, und ein dritter Geruch seine Nase, und Arumak erkannte die Gefahr. Zu spät? Eine weiße Wölfin lief geradewegs auf Arumak zu, und er hob bedrohlich die Lefzen; ein Knurren entstieg seiner Kehle. Sie sah ganz und gar nicht feindselig aus. Sie war groß und auf ihrem weißen Fell glänzten silberne Regentropfen. Arumak erkannte, dass sie keine Gefahr für ihn sein würde, denn feindselig und angriffslustig wirkte sie nicht. Er setzte sich und legte den Kopf schief, darauf bedacht, keine hektischen Bewegungen zu machen. Sie erinnerte ihn auf irgendeine Weise an Lumenaruq.
Wo bist du? Wo bist du hin? Bist du hier? Lebst du? Oder ist deine Seele bereits vergangen...
Arumak hob den Kopf und sah die Fähe eine Weile an. Sie wirkte freundlich, wie jemandem dem man alles erzählen konnte. Doch Arumak würde ihr ganz sicher nichts erzählen... Er wollte nur hier weg! Er wollte seinen Weg ins Ungewisste fortsetzen, egal, was die Stimme in seinem Kopf nun davon hielt. Die Stimme hatte Arumak nichts zu sagen; Sie hatte ihm im Sturm nicht geholfen, und würde ihm jetzt auch nicht helfen. Er wollte sie ignorieren, sich in den Schwanz beissen um von dieser verantwortungsvollen Stimme abzulenken. Er war Arumak. Ein Wolf, der auf die eigene Weise handelte, und sich von niemandem, auch nicht von der Stimme in seinem Kopf, etwas sagen ließ. Doch, da war er sich gar nicht mehr so sicher.
Tropfe Regen. Mach die Erde nass. Erfülle die Luft mit deinem frischen Geruch. Verschwinde dann, irgendwo im Erdboden, ohne eine Spur zu hinterlassen.
Der Rote saß da, blickte auf seine Pfoten. Diese waren schon so weit gelaufen, hatten so viele Strecken hinter sich gelegt und der Rote hatte nie gezählt, wie viele Schritte er je getan hatte. Er hatte nie die Stunden gezählt, die er einfach nur gerannt und gewandert war. Es mussten millionen von Stunden sein, so wie die Sterne am Himmel. Jeder Stern stand für eine Stunde, die er schon lief, die er seinem Glück entgegenlief, das er nun verloren hatte. Und bald würden viele tausend neue Sterne dazu kommen, weil er wieder laufen würde. Er würde fort laufen um irgendwann seinen Schmerz zu überlagern, aber das war feige, einfach alles hinter sich zu lassen und egoistisch nur an sich zu denken. Es war nicht seine Art und dafür hasste er sich. Warum konnte er nicht einfach laufen ? Warum konnte er nicht fliehen, so wie viele andere. Irgendwann stand das weiße Punkt in seinem Blickwinkel auf und verschwand. Er sah der alten Weißen nach und fragte sich wohin sie ging. Er wollte sie fragen, aber er hatte nicht die Courage dazu. Nein. Er hätte vermutlich nicht einmal ein richtiges Wort dafür gefunden. Seine Kehle war wie eine Wüste. Trocken und leer.
Er sah ihr nach bis sie verschwunden war, wie Crystal. Ein kleiner Fleck der am Horizont verschwand, mehr nicht. Sein Blick blieb an dem Punkt hängen, an welcher sie verschwunden war, in der Hoffnung das sie zurück kehrte ... irgendwann. Er verharrte eine Weile dort und sah einfach nur in die Ferne. Mit einem kurzen Zucken in den Lefzen wollte er sich abwenden. Sein Lächeln war nicht vollkommen. Eher vollkommen missglückt. Yoki blickte noch einmal über die Ebene und erkannte eine Fähe, die auf ihn zusteuerte. Auch ein grauer Wolf kam. Aber er kam später nach und so kam sie zu erst zu ihm und konnte zu ihm reden, ohne das der Andere es hören konnte. Ob sie ihn kannte? Wie auch immer. Es war ihm egal. Sein Blick fiel auf das helle, weiße Fell. Es sah weich aus. Unter dem nassen Fell war es jedoch schwer zu erkennen, ob es wirklich so war, dieses Fell, so weich. Leise blickte er zu ihr und dann auf die graue Gestalt, die ihr folgte. Ein Rüde. Ruhig blickte er zu der Gestalt und versuchte seine Stimme wieder zu finden. Atme durch, dann wird das. Er seufzte innerlich und schüttelte sich kurz. Kleine nasse Kristalle flogen durch die Luft. Schließlich blickte er starr zu den beiden und versteinerte seinen Blick schließlich. Starr blickte er von ihr zu ihm. Er sagte nichts. Die Flauschige jedoch sagte etwas. Sie hieß Situ. Er hob die Lefzen um zu lächeln, verwarf das wiederum und hob sein Kinn etwas höher. Vielleicht konnte er nun sehen, wenn die Alte wieder kam.
"Mein Name ist Yoki. Ich bin vor einiger Zeit her gekommen in Begleitung zweier Fähen. Verratet ihr mir von wie ihr heißt?!"
Er warf den Blick zu dem Grauen, der da stand und beide musterte, Yoki und die Helle. Zu dieser sah Yoki ebenfalls und sprach leise seine Worte. Seine Stimme war rau und etwas kratzig, aber dennoch laut und verständlich.
"Es erfreut mich dich kennen zu lernen, Situ. Magst du mir sagen, was dich hier her führt?"
Er blickte kurz zum Himmel und neigte dann freundlich den Kopf zu ihr. Dann atmete er die frische Luft ein, die von Regentropfen durchzogen wurde. Er liebte den Regen, aber genoss ihn gerade nicht so sehr, wie sonst. Er spannte die Muskeln an und wartete auf eine Antwort, egal auf welche.
Es gibt einen Weg. Es gibt einen Weg. Irgendwo musste es einen Weg geben. Gibt es denn wirklich einen Weg?!
Sie kauerte sich an den Pelz der Braunen und hörte zu, wie Mingan seine Worte raunte. Vermutlich führte er in seinem Kopf wieder einen Streit mit Sirkan. Irgendwas fand sich ja immer und die beiden Wölfe mochten sich so sehr wie Chephe und die Angst. Nur eines verband die beiden und das war Chephe. Fraglich nur warum Mingan bei dieser Gruppe aus Wölfen blieb, wenn ihn doch eh nichts hielt. Chephe war ihm ja nur so viel Wert wie ein Haar oder noch weniger. Die Braune hatte bei dem Gedanken einen Schmerz gespürt. Er war nicht stark und ließ sie nicht großartig nachdenken. Sie wusste, das sie nicht viel Wert war. Bevor sie ihre Schultern noch höher zog, sprang sie auf und blickte zu Sirkan. Ihre Pfoten wackelten unter ihrem leichten Gewicht. Sie schaffte es nicht - logisch. Ihre Augen waren auf ihn gerichtet. Seine Augen. Sein Fell. Seine Haltung und seine Art, die jedes Haar ihres Fells aufsteigen ließen. Mit einem leichten Zittern hörte sie seinen Worten zu. Ein starker Schauer durchzog sie, bei seinen Worten. So war das also? Er erklärte sie für verrückt, ach ja, wirklich? Sie atmete kurz durch und blickte ihn einfach nur an. Ihre kleinen schwarzen Augen starrten ihn an. Angst tanzte in ihren Augen, aber sie wurde von Wut und Entschlossenheit überlagert.
Sie sah ihn an. Seine roten Augen wirkten wütend. Sein Mund, nein sein Maul sprach seine Gedanken aus. Gedanken, die ihr zu wider waren. Er sprach von seinem Versprechen zu ihr, das er ihr gegeben hatte. Er sprach von ihrer Figur, klein und mager. Sie hätte knurren können, aber sie tat es nicht. Jedes Haar ihres Körpers glättete sich. Sie legte die Schultern nieder und stellte die Ohren auf, statt sie weiter zurückgelegt zu halten. Chephes Adern durchfloss etwas seltsames. Entschlossenheit und Mut. Ihre Augen wanderten kurz durch den Wald. Bäume, mehr nicht. Alles Bäume. Hinter ihr das Nichts, keine Bäume sondern Freiheit. Die Braune neben ihr war auch aufgesprungen und hatte Sirkan gesagt, das er nie ein Versprechen brechen durfte.
"Doch, das darf er. Es war eh nie von Belangen gewesen. Es hat nie etwas bedeutet. Nie."
In ihrer Stimme lag Entschlossenheit, aber ein kleines Zittern lag darin, das alles kaputt machte. Mit einem kurzen Durchatmen hatte sie sich wieder unter Kontrolle. Die Braune war gegangen oder besser gesagt entfernte sich langsam.
"Sirkan? Tu dir einfach keinen Zwang an, okay? Du gehst deinen Weg und ich meinen. Ich meine was bringt es denn, wenn ich dir immer auf die Nerven falle und ich nicht den Elan habe dein Leben mit zu leben. Ich kann herumkommandiert werden, aber ich will es nicht und wegen dir mache ich keine Ausnahme. Das du mich und Mingan nicht leiden magst ist in Ordnung. Ich verlange nichts von dir, klar? Vielleicht sehen wir uns irgendwann wieder. Ich weiß nicht und wenn nicht muss ich dir Lebwohl sagen. Das du kein Rüde bist, der einer Fähe mit einem sehr -... wie sagtest du?- spärlichen Körper nachrennt ist mir klar. Geh einfach in die Welt hinaus und finde ein Rudel das dir folgen wird. Ich wette du bist gut darin. Besser jedenfalls als immer zu Mingan zu schauen. Wenn es so weiter gehen soll, dann ohne mich. Meine ständige Angst? Oh ich bin ja so entschlossen, weil ich alleine auf mich aufpassen kann. Du musst mich nicht beschützen oder nachlaufen oder sonst was. Ich weiß nicht was du willst und wenn du noch ein Problem mit mir hast, sag es."
Sie blickte zu ihm und senkte reumütig den Kopf.
"Es tut mir leid, das gesagt zu haben. Es ist besser, wenn ich gehe."
Damit legte sie scheu die Ohren an und rannte schnell fort. Irgendwo durch den Wald. Irgendwo ins Nichts hinein, irgendwo hin. Vielleicht würde sie den Ausgang finden, irgendwann. Aber erst einmal musste sie mit der Tatsache klar kommen alleine zu sein. Nein nein. Weg mit den Gedanken. Sie musste rennen, einfach rennen, egal wo hin der Weg sie führte.
[Kann sein das ich weniger als die Norm schreibe, bin aber ziemlich ziemlich krank ... denke aber das ich mal wieder schreiben sollte]
In der letzten zeit hatte sich der Rüde von seiner Weggefährtin abgezweigt und war seinen eigenen Weg gegangen. Er verließ den Seelenwald mit wenigen Problemen und begab sich Klippen auf und ab, ehe er irgendwo ankam. Wirklich .... irgendwo ! Er wusste nicht wo er war. befand sich nur auf einer ziemlich hohen Ebene, so schien es. Einen Abhang konnte er hinunter sehen. Er seufzte, Nahe waren andere Wölfe, doch die interessierten ihn nicht, er war sowieso ein einzelgänger, sollten sie ihn bloß in Ruhe lassen ! Er ging vorwärts, Kopf und Rute gesenkt, die Läufe schlurfend über den Boden. Die Ballen schmerzten, in die vielen Wunden an ihnen drückten sich Steine und Dreck, doch es interessierte ihn nicht. Die grünen Augen sahen jeden Punkt an, zu seiner verwunderung sah wiedermal alles gleich aus. Ein seufzen pfiff ihm durch die Zähne und er hob den Kopf, als er einen Schwalbenschrei hörte. Er sah nach oben in den bewölkten, regnerischen Himmel. Die Luft roch wirklich etwas nach regen, er seufte und bekam einen einzelnen Tropfen auf die Nase, doch das scherte ihn nicht, selbst wenn es jetzt regnen würde. Er senkte den Kopf wieder und ging vorwärts, die Augen halb geschlossen. Er irrte eher, hier fand er sich nicht zurecht. Er lief im Kreis, so hatte er zumindest das Gefühl. Schließlich legte er sich neben einen Felsen und rollte sich zusammen, die Rute ebenfalls gut mit eingerollt. Seine Augen blitzten aus der grauen ,,Kugel" hervor, die Ohren waren angelegt, erkennen konnte man ihn kaum, er hatte sich halb vergraben. Die Pupillen zuckten beim Umhersehen, die Augen waren zu schlitzen verengt, wie fast immer. Kurz leckte er sich über die Lefzen und schloss die Augen dann, spitzte aber die Ohren um seine Umgebung noch wahrnehmen zu können. Die Gerüche wurden etwas stärker, er öffnete ein Auge, schloss es aber wieder. Das ganze war schon nicht mehr zuzuordnen. Er seufzte abermals. Man solle ihn alleine lassen, egal was da kam.
Ahkuna ging so auf den schwarzen Wolf zu. Und während sie dies tat, bemerkte ihre Nase, dass in Richtung Yoki noch ein zweiter neuer Wolf aufgetaucht sein musste. Wo kamen die Fremden gerade alle her? Eine Wölfin verschwand und dafür kamen zwei Neue. Gab es dabei eine tiefere Gerechtigkeit? Wahrscheinlich nicht, wahrscheinlich war es nur Zufall, dass dieser Rüden und die Fähe gleichzeitig bei ihnen angekommen sind. Doch zunächst wandte sie sich dem Wolf vor sich zu. Der andere konnte warten, oder eher gesagt konnte Yoki sich damit auseinander setzen. Sie nahm die beiden nur noch am Rande war - sie war schon weit genug weg. So entstand auch für sie durch die Fremde keine direkte Gefahr, selbst wenn sie gefährlich war. Der Schwarze schien da viel eher eine Gefahr zu werden. Die Weiße lies sich von seinen Drohungen nicht aus der Ruhe bringen, was nicht nur an ihrer Gelassenheit lag, sondern auch weil sie bemerkte, dass sein Knurren und seine drohende Haltung aufgrund von Misstrauen und Unsicherheit entstanden. Ahkuna selber war recht ruhig und ging noch ein Stückchen auf ihn zu. Als nur noch ein paar Längen zwischen ihnen lag, wurde sie langsamer und blieb stehen - so dass ein angenehmer Abstand zwischen ihnen lag. Er machte den Eindruck, als ob er kräftig wäre und auch nicht ungefährlich. So war sie trotz ihrer Ruhe ständig auf der Hut. Er konnte ihr eindeutig gefährlich werden. Doch sie hatte nicht vor es erst so weit kommen zu lassen. Stattdessen ergriff sie das Wort:
„Wer bist du, wenn man fragen darf? Was führt dich hierher?"
Ihre Stimme war neutral. Keinerlei Bösartigkeit war darin zu finden, doch sonderlich freundlich war sie auch nicht.
[bei Aramuk / in der Nähe von Yoki, Situ & Balthazar - Kristallebene]
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Oft starren wir so lange und verzweifelt auf eine verschlossene Tür, dass wir gar nicht wahr nehmen, wo sich eine andere Tür für geöffnet hat.
Situ blickte den fremden Wolf offen und freundlich an. Und doch schien dieser ganz woanders zu sein. Sein Blick wurde starr und blickte von ihr zu irgendetwas hinter ihr. Sie spürte ein starkes Kribbeln im Nacken und drehte sich unwillkürlich um. Sie erstarrte, als sie noch einen Wolf sah, allerdings in gebührlichem Abstand. Der Rote schien ihn nicht zu kennen, denn er fragte nach dessen Namen. Als der rote Wolf nun zu ihr blickte, erschrak sie über den leeren Ausdruck in seinen Augen. Er musste einen großen Verlust erlitten haben, sie kannte diesen Blick und hatte ihn schon oft genug sehen müssen. Es war der Blick eines Wesens, das alles verloren hatte. Leise und mit rauer, gebrochener Stimme hörte sie ihn seinen Namen sagen. Yoki. Wunderschön klang der Name in ihren Ohren. Doch der Satz danach ließ sie noch mehr aufhorchen. Er wurde von zwei Fähen begleitet. Wo waren sie? War es das, was er verloren hatte? Auch sie hatte damals etwas verloren. Ihren Partner. Sie hatte ihn zurücklassen müssen, mitsamt ihren Welpen. Sehnsuchtsvoll hatte sie sich immer wieder nach ihm umgedreht, wäre am liebsten zurückgerannt, doch sie konnte, nein, durfte es nicht. Wurde mitgezogen von einer unwiderstehlichen Kraft, die sie einmal ihre Schwester genannt hatte. Voller Verständnis blickte sie ihn an. Sie wusste, was er fühlte, und sie fühlte es plötzlich auch wieder in sich aufsteigen. Vorher hatte sie es immer unterdrückt, ihre Gedanken nur auf ihr neues Leben in diesem Tal gerichtet, doch jetzt war es wieder da. Diese verzweifelte Frage nach dem Warum. Warum hatte sie ihn bloß zurückgelassen? Warum war sie nicht umgekehrt? Deutlich wie nie zuvor kamen ihr diese Fragen wieder zu Bewusstsein. Zu lange hatte sie ihre Trauer, ihre Verzweiflung verdrängt. Sie hatte kaum noch die Kraft, ihm seine Frage zu beantworten. Ihr Geist war plötzlich wieder von Trauer umnebelt. Leise antwortete sie:
Was mich hierher führt? Das ist eine lange Geschichte. Und ich weiß nicht, ob du sie hören möchtest…
Ihre Aufgeschlossenheit war mit einem Mal verflogen. Sie wollte sich zurückziehen, alleine sein, ihre Trauer überwinden. Das würde sie hier nur alleine können, schließlich kannte sie niemandem in diesem Tal. Und doch tröstete es sie, dass dem Roten vor ihr womöglich ein ähnliches Schicksal widerfahren war und bewegte sie dazu, ein Stückchen näher zu kommen, ein ganz klein wenig nur, aber nah genug, um dem Wolf vor ihr zu signalisieren, dass sie ihn näher kennenlernen wollte, und doch noch weit genug entfernt von ihm, sodass sie noch nicht bedrohlich wirkte. Den Wolf hinter ihr vergaß sie allerdings nicht ganz, so unvorsichtig war sie nicht. Ein Ohr hatte sie aufmerksam nach vorne gerichtet, das andere ebenso aufmerksam nach hinten. So würde ihr keine Bewegung des Fremden hinter ihr entgehen. Sie glaubte zwar nicht, dass er sie angreifen könnte, dazu gab sie ihm schließlich keinen Grund, aber sie wollte nicht von ihm überrascht werden, wenn er sich plötzlich entschloss, näher zu kommen, um auf Yoki’s Frage zu antworten. Sie drehte sich aber nicht nach dem Fremden um, ihre Aufmerksamkeit galt voll und ganz Yoki, dem wunderschönen rötlichen Wolf vor ihr. Wenn er es wollte, würde sie ihm ihre ganze Geschichte erzählen, auch wenn sie genau wusste, dass sie dabei alles noch einmal würde durchmachen müssen, die Trennung, den Schmerz, die Trauer. Die Vorstellung, dass dem roten Wolf womöglich ein ähnliches Schicksal ereilt hatte, ermutigte sie und ließ den Fremden vertrauter erscheinen.
[bei Yoki & Balthazar - nahe Arumak & Ahkuna | Kristallebene]
Nicht großartig hatte es Balthazar überrascht als die weiße Wölfin sich kurz zu ihm umdrehte und förmlich erstarrte. Sah er den so Furcht einflößend aus? Nun er war lange nicht unter Gesellschaft gewesen, daher fürchtete er er könne das ganze nicht wirklich beurteilen. Schnell wandte sich die weiße Fähe wieder dem Rotfelligen Wolf zu der immer noch..am Boden lag. Der Blick seiner Augen sprach von Schmerz und Trauer. Darüber musste Balthazar gar nicht lange nach denken. Er selbst kannte es von sich selbst nur zu gut. Daher war er um so erstaunter das die Wölfin ein wenig aufgeregt war mit Yoki zu sprechen. Für einen Augenblick tänzelte das Ohr des grauen Wolfes zur Seite bevor er den Kopf wieder ein wenig hob.
„ Mein Name ist Balthazar...aber verzeiht die Störung..ich wollte euch nicht stören „ erklärte er schließlich und drehte sich um. Nur um weiten Bogen um die beiden herum zu gehen. Nun auch so hätte er sich wahrscheinlich unter Wölfen irgend wie ...fehl am platze gefühlt. Zumindest ein wenig, doch hier war es irgend wie noch ein wenig mehr. Mehr wie das fünfte Rad am Wagen hatte er sich gefühlt. Wahrscheinlich war es eh klüger sich einen etwas Windgeschützten Fleck zu suchen. Den zwar der Regen der aufkam störte ihn nicht. Aber sobald der Regen richtig begann und der typische Wind aufkommen würde bei so einem Wetterumschwung würde es ungemütlich werden. Daher kam ihm das grade ganz gelegen. Leicht stützte er als er wieder glaubte den Geruch von zwei anderen Wölfen in der Nase zu haben. Fand hier eine ganze Wolfsversammlung statt? Innerlich seufzend schüttelte er kurz den Kopf und ging schließlich von den beiden Wolfsgruppen die er gewittert hatte zu einer Stein Gruppe. Um zu Testen ob man einigermaßen Windgeschützt war wenn man sich dicht an die Steine legte. Erfreulicherweise war dem so. Daher streckte er sich einmal und schüttelte das immer nasser werdende Fell bevor er sich dann auf den kalten Boden sinken lies und seinen Kopf auf die Vorderpfoten sinken lies. Ruhig die Augen schließend, wenn auch seine Ohren aufmerksam sich immer hin und her drehten um zu hören wenn sich ihm jemand näherte.
[ Antwortet Yoki kurz und knapp | Sucht sich einen Liegeplatz von den beiden Wolfsgruppen etwas entfernt]
Manchmal ist es leichter alleine , weiter hin zugehen. Doch, was tut man,wenn man den Weg nicht weiß?
Ihr war so was nicht fremd.Auf einmal alleine da zu stehen,sie wollte nur gerne wissen warum sie auf einmal weg waren und nicht gewartet haben auf sie.War ihr verhalten doch falsch?Sie seufzte.
in Edit
/edit by Aiyana: Bitte sowas nicht nochmal machen, im rpg wäre es mir lieb wenn ihr nur fertige Beträge reinschreibt ;)
AUf wen war er wütend? Was war mit ihn und den anderen los? Chephe hatte eine dumme Frage gestellt und doch war sie nur verängstigt. Dennoch war dies kein Grund für die schwache, kleine Fähe die beiden großen, kräftigen Rüden herumzukommandieren. Dazu hatte sie einfach nicht das Recht. Doch dadurch stand er auf einer Seite mit dem Schwarzen. Das ging doch erst recht nicht! Er ergänzte seine Worte auch noch halbwegs vernünftig. Wenn dies so war, hatte die kleine ja eindeutig schon mehr Erfahrung, als er erwarten konnte, als ihm lieb war. Wieso hatte sie einen Geist gesehen? Hatte dieser vielleicht etwas mit dem Versprechen von Sirkan an sie zu tun? Naja, wahrscheinlich würde er es nie erfahren. Diese Wölfe hier schienen alle merkwürdig. Hier schien es keine normalen zu geben. Wieso interessierte ihn eigentlich dies alles? Nur wegen diesem ominösen Ziel von der Totenwölfin? Ja, wahrscheinlich. Sie war der Auslöser und ihr fühlte er sich verpflichtet, wie auch Sirkan anscheinend sich Chephe verpflichtet fühlte. Doch woher wusste er, dass dies alles das Wert war, woher nahm er die Gewissheit, dass es sich lohnte seine Zeit mit diesen Nichtsnutzen und Plagegeistern zu verbringen? Um ehrlich zu sein, die hatte er nicht, konnte sie nicht haben. Doch esglomm in ihm die Hoffnung, dass seine Gefährtin dies wollte, dass er ihr damit einen Gefallen tun konnte. Inzwischen richtete sich Sirkan gegen seine braune Wölfin. Er behandelte diese, als ob er sie gleich fressen wollen würde. So konnte Mingan seine Wut, seine Aggressionen gegen ein gutes Ziel lenken. Doch warum richtete er sie gegen den Schwarzen? Der Braunen zu liebe? Ganz gewiss nicht. Diese war ihm nicht wichtig. Er machte es um sich selber willen. Damit konnte Mingan seine negativen Stimmungen an einem passenden Ziel auslassen, an einem guten, da er es verdient hatte. Doch bevor er sich noch ganz seiner Aggressivität besinnen konnte, zeigte sich, dass er sich das rechte Ziel herausgesucht hatte. Er nannte ihn: "GRAUER FELLBALL". Wer konnte das denn glauben. In ihm kochte es. Brodelte es. Er beherrschte sich nicht mehr, wollte sich nicht beherrschen. Dafür war es zu spät. Zuviele Worte sind gefallen. Noch kurz dachte er, dass Sirkan wie so viele wahrscheinlich unterschätzte. Sah er doch wie ein dünnes, schlankes Würstchen aus, und besaß doch mehr als man glauben würde. Bevor er dazu kam, sich um den Schwarzen zu kümmern, ergriff die Neue das Wort. Abebi. Sie wollte ja ihre Freunde suchen und dabei Hilfe. War dies ein Fingerzeig, sollte er nicht seine Zeit mit kämpfen und Aggressionen verbringen? Doch für diese Gedanken war es bei ihm zu spät, sein Ego zu sehr angekratzt. Chephe hörte er schon gar nicht mehr zu. Es drang nur noch zu ihn, wie Abebi ihn bittet, sie zu begleiten. Er wendete sich nochmal von Sirkan kurz ab, und erwiderte ihr:
"Vielleicht. Später."
Damit hoffte er sie glücklich zu stellen. Doch war dies dem Grauen wirklich wichtig? Eigentlich nicht, er ließ sich nur die Möglichkeit offen, dass es sich als nützlich erweisen könnte. Es ging ihm noch durch den Kopf, dass die Möglichkeit nicht verschwinden würde, wenn es seine Aufgabe sein sollte, wenn es zu seinem Schicksal gehören sollte So wandte er sich direkt zu. Oder eher gesagt seinem Hintern. So konnte der andere Rüde gar nicht seine aggressive HAltung sehen - seine hochgestellten Nackenhaare, seine hochgehaltene Rute und seine hochgezogenen Lefzen und somit entblößten Reißzähne. Doch dies würde sich wahrscheinlich bald ändern. Denn während er drohend auf ihn zuschritt, sagte er grollend:
"Du unterbemittelter wagst es sich über mich lustig zu machen? Und dann denkst du auch dich einfach aus dem Staub zu machen?"
Es wirkte beinahe so, als ob Mingan während er so auf den anderen zu schritt noch wachsen würde. Als ob er mit jeder Sekunde größer werden würde, bedrohlicher. Es stand ein Sturm an...
[Mit Sirkan, Chephe, Abebi nördlich des Misae Nahele]
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - "Poenam no sentio mortis. Poena fuit vita, requies mihi morte parata est [paratus ero]." Ich spüre nicht die Strafe des Todes. Die Strafe war das Leben, der Tod hat [wird] mir Erlösung gebracht [bringen].
"Mors certa, hora incerta." Der Tod ist sicher, nur die Stunde ist ungewiss.
Er war bereits zwei Schritte gegangen, als Abebi nun das Wort an ihn richtete. Mit grimmigem Gesicht, dass jedoch niemand sehen kannte, da er nicht bereit war sich um zu drehen, hörte er sie an. Am Ende kam ein kurzes grausames Lachen über seine Lefzen. Nun schaltete sich auch noch Chephe ein. Sie war so dumm. gehen? wohin wollte sie das alleine. Dennoch als er den Kopf nun leicht wendete sah er wie sie dabei war, ebenfalls zu gehen. Nur kurz schaute er ihr nach, bevor e wieder zu Abebi sah.
"Es tut mir Leid, aber du wirst wohl nur mit den beiden anderen Vorlieb nehmen. Wenn du jedoch auf ihre Begleitung zählen möchtest, rate ich dir Chephe hinterher zu laufen."
Dann ging er weiter. Alles war gesagt und auch wenn er mittlerweile nicht mehr ganz so wütend war, so hatte er es sich dennoch in seinen Kopf gesetzt nicht mehr bei diesen Wölfen zu bleiben. ... Zumindest nicht so nah dran, dass er sich mit ihnen auseinandersetzen musste. Keine drei Schritte war er jedoch gegangen, als schon wieder das Wort an ihn gerichtet wurde. Anscheinend musste der Rüde auch etwas sagen. Na toll, seid wann interessierte Sirkan das Gebrabbel des Grauen? Nur kurz stockte er leicht in seinem Schritt, ging dann jedoch weiter. Der verträumte graue Wolf konnte ihn nicht beleidigen. Außerdem sollte er bei den Fähen bleiben und wenn Sirkan mit ihm kämpfen würde, so würde der Wolf wohl eher eine Last für die beiden Wölfinnen sein. Und das war wiederum nicht Sinn und Zweck der Sache. Zumindest nicht wenn man es mit Sirkans Sichtweise sah. Mingan sollte direkt bei ihnen sein und Sirkan hatte vorgehabt am Rand zu bleiben, solange nichts gravierendes Geschah. Ja er hatte gesagt das Versprechen sei gelöst. Doch aus Chephes Sicht(und das war die einzige die hier Bedeutung hatte, weil er eben ihr dieses Versprechen gegeben hatte) war das ganze ja nichts neues gewesen, nur, dass er es bestätigte. In ihrer Naivität glaubte sie, dass er es ernst meinte. Etwas anderes war nicht zu erwarten gewesen. Dafür kannte sie sich in der Welt in der er aufgewachsen und die ihn geprägt hatte nicht genug aus. Mal davon abgesehen, dass sie von ihm keine Ahnung hatte. Wieder war Sirkan einige wenige Schritte gegangen, als er hörte, wie jemand hinter ihm her stampfte. In Anbetracht der Lage konnte das nur dieser graue Volltrottel von Mingan sein. Seufzen drehte sich der Schwarze um und schaute den anderen Rüden an. Warum er derart aufgebracht war konnte Sirkan allerdings nicht sagen. Da ihm ein Kampf jedoch grade nicht sonderlich viel bringen würde, da es aus bereits gegebenen Umständen nicht in seinen Plan passte, begann Sirkan bereits jetzt dem Rüden Energie ab zu zapfen. Zwar würde der Graue dadurch vorerst eine Weile schwächer sein, aber letztendlich würde er schneller wieder in der Lage sein die anderen zu beschützen als wenn sie einen wirklichen Kampf ausfochten. Auch wenn er dem Grauen mit der Beschützerrolle wahrscheinlich zu viel zumutete, so war es einfach die beste Lösung...für ihn, Sirkan. Somit stand er nun mit blutrot leuchtenden Augen wartend da und sah zu, wie die aufgebrachte Energie seines vermeintlichen Gegners auf ihn überging.
( Sirkan ist bei Chephe, Mingan, Abebi; nördlich des Misae Nahele ) (Natürlich wie immer Beleidigungen etc. nicht persönlich nehmen! Das ist einfach Sirkans Art seine Zuneigung zu zeigen ;D)